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Mai 2010 / Jochen Reinecke
Warum das Heed-Trio ausgerechnet mit „Obelisk“ tituliert wurde, erscheint zunächst wie ein Rätsel, denn wenn die Heeds etwas nicht sind, dann Obeliske; weiß man doch, dass es sich beim Obelisk eigentlich um hohe, sich nach oben verjüngende Steinpfeiler handelt. Zum Test im Rack hatten sich hingegen drei eher monolithartig aussehende Geräte versammelt, und zwar der Obelisk DT, ein reines CD-Laufwerk mit koaxialem und optischem Ausgang, die Obelisk Pre Vorstufe und schließlich die Obelisk PS Endstufe.
Warum die Bezeichnung Obelisk trotzdem passt: Das ungarische Wort „Hid“ heißt auf Deutsch „Brücke“. Mythologisch gesehen steht der Obelisk ebenfalls für eine Brücke – und zwar die Brücke zwischen der Erde und dem Himmel. Kein geringer Anspruch …
Puristisch und geheimnisvoll kommen die Geräte daher. „Was sind das denn für schwarze Klötze?“, entfuhr es den Mitbewohnerinnen beim Anblick der nachtschwarzen, erstaunlich schweren Quader im 22-cm-Mittelformat. Spartanisch sehen sie aus, ein wenig unterkühlt, durchaus aber wertig – und sie sind von einer sehr soliden Anfassqualität. Nun, immerhin legt man für das hier vorgestellte Trio im kostensparenden Bundle derzeit auch 4.490 Euro auf den Verkaufstresen.
Es eilt den Heed-Geräten (deutscher Vertrieb: www.bt-vertrieb.de) durchaus ein gewisser Ruf voraus, auch die Historie dieser Komponenten ist nicht uninteressant, so basieren die Heed-Verstärker im Grunde auf Schaltungen der britischen, damals in Cambridge angesiedelten Marke „Ion Systems“, die von dem HiFi-Händler Zsolt Huszti in Ungarn vertrieben wurden. Huszti (Gesundheit!) war von den Geräten dermaßen angetan, dass ihn schon bald mit dem Entwickler Richard Hay eine Freundschaft verband. Als Hay sich aus dem HiFi-Business zurückzog, gründete Huszti mit seinem Bruder die Marke Heed, um das Verstärkerkonzept seines Freundes Richard Hay weiterzuentwickeln. Der Geschichtsunterricht endet hier, kann aber jederzeit aufgefrischt werden, denn Zsolz Huszti bloggt unter www.zsoltaudio.blogspot.com, bedauerlicherweise aber auf Ungarisch.
Test: Heed Obelisk DT, Obelisk Pre, Obelisk PS | CD-Player