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Test Hifi Verstaerker Abacus Ampino Klang Test-Bericht Stereo-Endstufe 4

Inhaltsverzeichnis

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Performance

Obwohl die Qualität der Lautsprecherkabel ja angeblich keine klangliche Bedeutung hat, bin ich nicht bereit, meine Verkabelung auf Klingeldraht umzustellen. Ergo muss ich erst mal entsprechende Adapter basteln, damit mein Bananenstecker-bewehrtes Inakustik Black & White Kontakt mit den Klemmen des Ampino aufnimmt. Wenigstens lässt sich der CD-Player problemlos über Cinchkabel direkt mit dem Verstärker verbinden.

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So, kurz mal alles einschalten um zu sehen, ob die Verkabelung auch richtig“ ist – im Player liegt noch Lucinda Williams „World Without Tears“ (eine überdurchschnittlich gute Aufnahme übrigens) – und ein paar Takte später habe ich vergessen, dass ich an diesem Nachmittag noch ein paar andere Sachen erledigen wollte. Wie im Fluge ist es eine Stunde später und die CD ist durchgelaufen. Die schwermütigen Country-Klänge, die melancholischen Texte, die eindringliche Stimme – ich bin völlig von der Musik eingenommen. Puh, jetzt brauche ich etwas munteres.

„E.S.T. Live in Hamburg“ liegt auf dem Tisch. Ich bin kein großer Fan von Liveaufnahmen. Bisher hatte ich mehrere Anläufe unternommen, mir die beiden CDs komplett anzuhören und es immer nicht geschafft. Und jetzt? Ich komme gar nicht auf die Idee, eine Pause zu machen. Nur lästig, dass ich zwischendurch die CD wechseln muss. Die Musik ist ungeheuer spannend. Selten kommt auf einer Aufnahme eine solche Intensität rüber – man meint förmlich, die Spannung, die während der Session geherrscht hat, zu spüren. Ich darf dabei sein, wie etwas Großartiges entsteht – zwischen den Musikern, zwischen Musikern und Publikum. Wow – unbedingt empfehlenswert, wenn man Jazz mag.

Sie erwarten jetzt, dass ich Ihnen en détail beschreibe, wie der Ampino klingt? Ehrlich gesagt, habe ich gar keine rechte Lust dazu. Denn der kleine Verstärker macht irgendetwas verdammt richtig.abacus Er tut das, was richtig gute HiFi-Geräte tun sollten: Er stellt die Musik in den Mittelpunkt, macht sie erlebbar. Ok, wenn Sie unbedingt wollen, fange ich an Erbsen zu zählen. Der Bass ist tief und kontrolliert, könnte aber noch schwärzer und federnder sein – könnte, muss aber nicht. Es gibt auch Verstärker, die mehr Tempo machen, dynamische Strukturen noch explosiver herausarbeiten – ja, gibt es. Ich habe auch schon Verstärker gehört, die noch straffer, kontrollierter klingen – wer braucht’s? Und wieder andere lösen die letzten Feinheiten noch akribischer auf – sollen sie doch, mir egal. Eigentlich möchte ich nur weiter Musik hören …

Insgesamt ist der Ampino ein sehr neutral klingender Verstärker, der mit allen Musikrichtungen zurechtkommt. Im Mittelpunkt der Wiedergabe steht immer die Musik. Dazu gehört auch, dass der Verstärker in der Lage ist, eine authentische Räumlichkeit aufzubauen, die eher durch die Aufnahme geprägt scheint als durch Eigenheiten des Verstärkers. Mit dem Ampino habe ich die verschiedensten CDs durchgehört.

Meist ging es dabei auch lauter zu, was nicht daran lag, dass der Ampino nicht auch leise spielen kann. Aber wenn Musikhören richtig Spaß macht, wird es irgendwie immer automatisch lauter. Auch bei gehobeneren Pegeln knickt beim Ampino nichts ein. Egal ob es rockiger wird oder klassisch, immer habe ich Lust hinzuhören, mich von der Musik einnehmen zuabacus lassen. Dabei haftet dem Ampino nichts Reißerisches an. Auch bei längerem Hören wird nichts lästig. Das Einzige, was nervt, sind schlechte Aufnahmen, und selbst da stürzt sich der Ampino nicht darauf, alle Mängel aufzudecken, sondern macht das Beste draus. Nach ein paar Stunden intensiven Musikgenusses heißt es aber unbedingt: Finger weg vom Kühlkörper. Der wird nämlich deutlich mehr als handwarm. Wie gut das der Lebensdauer der Leistungstransistoren bekommt, weiß ich nicht. Eigentlich kann ich mir sowieso nicht vorstellen, wo der Ampino seine Power hernimmt, wenn ich an den vergleichsweise bescheidenen Trafo im Inneren des Verstärkerchens denke. Da hat ja fast mancher CD-Player ein potenteres Netzteil.

Dieser Klang in einem etwas ansprechenderen Gehäuse, vielleicht ein etwas peppigeres Marketingkonzept und dem kleinen Verstärker wäre eine Erfolgsstory sondergleichen beschieden. Jetzt liegt es an Ihnen, ob Sie den Mut aufbringen, 530 Euro für den Abacus Rieder Ampino auszugeben. Ein Imageproblem sollten Sie damit nicht haben. Sollte Sie jemand ob des unscheinbaren Verstärkers belächeln, führen Sie den Verstärker einfach vor. Nach ein paar Takten verschwindet das überhebliche Lächeln im Gesicht Ihres Gastes und der Verstärker ist kein Thema mehr. Sie werden fortan hauptsächlich über Musik reden …

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Der Kollege Werner wollte den Verstärker auch nochmal kurz haben, um sich einen Eindruck von dem Gerät zu machen. Ich finde, er kann noch ein wenig warten …

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Test: Abacus Rieder Ampino | Endstufe, Vollverstärker

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