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Naim DAC – Konzept und Technik

Inhaltsverzeichnis

  1. 2 Naim DAC - Konzept und Technik

Der Naim DAC nimmt Signale im Wesentlichen über Eingänge im sogenannten S/PDIF-Standard (Sony/Philips Digital Interface) entgegen, also in dem Format, das aus CD-Playern und CD-Laufwerken (in der Regel) ausgegeben wird. Dieses Format besteht aus einem einheitlichen Datenstrom, der über ein einziges Kabel übertragen wird und in dem neben den Daten für das Audio-Signal auch die sogenannte Wordclock verpackt ist. Das Ergebnis ist, dass sich der Datenempfänger – anders als bei der sogenannten asynchronen Übertragung, die bei USB-Schnittstellen verwandt werden kann – nach der Datenquelle richten muss. Taktungenauigkeiten (Jitter) der Quelle werden also erst mal 1:1 auch auf den Wandler übertragen, ein seit langem identifiziertes Problem des S/PDIF-Standards.

Naim DAC - Rückseite

Naim begegnet diesem Problem mit einer Lösung, die ich so von keinem anderen Hersteller kenne. Die aus dem Bitstrom ausgelesenen Audio-Daten werden in einen Speicher eingelesen. Die Geschwindigkeit, mit der die Daten aus diesem Speicher ausgelesen werden, wird dann durch einen von zehn zur Verfügung stehenden, hochpräzisen Fixfrequenz-Oszillatoren bestimmt. Um den Speicher nicht schneller oder langsamer zu leeren, als die Daten von der Datenquelle geliefert werden, beobachtet der Naim DAC den Datenstrom der Quelle und wählt immer den Oszillator, dessen Taktrate mit der durchschnittlichen Taktrate der Eingangsdaten übereinstimmt (sollte ausnahmsweise keine passende Frequenz zur Verfügung stehen, greift zusätzlich ein asynchroner Datenratenwandler ein). Der Takt der im DAC verarbeiteten Audio-Daten wird also nicht mehr von der Datenquelle, sondern vom internen Taktgeber bestimmt, was die Anfälligkeit für den Jitter der Quelle eliminieren soll.

Naim DAC - Innenansicht

Die Daten werden dann von einem mit Naim-eigener Software arbeitenden Digitalfilter gefiltert. Die Digital-Analog-Wandlung übernimmt je Kanal ein Burr-Brown PCM1704K-Chip, der auch in Naims CD-Flaggschiff, dem CD555, Verwendung findet. Die Ausgangsspannung der Chips wird dann von einer diskreten Schaltung, die sich an die Ausgangsstufen von Naims Vorstufen anlehnt, in Strom gewandelt und an den Ausgangsbuchsen bereitgestellt.

Es stehen je vier Eingänge bereit. Diese sind doppelt ausgeführt, das heißt für jeden Eingang steht eine koaxiale (2-mal BNC-, 2-mal RCA-)Buchse und ein optischer Eingang bereit. Der Naim DAC kann entweder über die Fronttasten oder über die Fernbedienung gesteuert werden. Zur Steuerung der Wiedergabe und (bei Naim-Vorstufen) zur Regelung der Lautstärke kann auch eine Apple-Fernbedienung verwendet werden. Neben CD-Playern oder Laufwerken stellt Naim sich als Datenquellen auch Satellitenreceiver oder Spielekonsolen vor.

Naim DAC - Anschlüsse

Zwei weitere Digitaleingänge, je einer vorne und hinten am Gerät, sind als USB-Buchsen ausgeführt. Über die USB-Buchsen lassen sich USB-Sticks mit Audiodateien oder Apple iPods/iPhones anschließen, aber keine Computer oder externen Netzwerke (für letzteres hat Naim den NDX im Programm). Die Daten auf den Sticks müssen als WAV- oder FLAC-Dateien gespeichert sein, andere Formate werden nicht unterstützt.

Naim DAC - USB-Eingang nur für Apple, USB-Sticks und Co.
Naim DAC: USB-Eingang (nur) für iPods, USB-Sticks und Co.

Neben den Digitaleingängen sitzt auf der Rückseite der sogenannte Link Plug, ein Stecker auf einer vielpoligen Buchse. Nimmt man den Stecker ab, lassen sich, einer bei Naim gern gepflegten Tradition folgend, externe Netzteile anschließen, das XPS (4.178 Euro) oder das 555PS (7.498 Euro). Die heben den Naim DAC dann aber in ganz andere Preissphären.

Des Naim DACs Link Plug - optional lässt sich die Stromversorgung weiter aufpeppen
Des Naim DACs Link Plug: optional lässt sich die Stromversorgung mit externen Netzteilen weiter aufpeppen

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Test: Naim DAC | D/A-Wandler

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