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Technik: Vollverstärker Yamaha A-S700

Inhaltsverzeichnis

  1. 2 Technik: Vollverstärker Yamaha A-S700

In puncto „Erwähnenswertes aus dem Bereich Technik“ sollte man in dieser Preisklasse im Grunde mit zwei, drei Sätzchen durch sein, meinen Sie? Na ja, ein paar mehr Sätzchen werden‘s im Folgenden wohl schon, soweit ich das im Moment absehen kann …

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Mal mit dem Verstärker A-S700 und den zu erwartenden Abstrichen gegenüber den größeren Modelllinien angefangen: Nein, die Ausgangsleistung betrifft’s nicht, wie man vielleicht als erstes annehmen könnte – diese beträgt bei Yamahas Stereo-Vollverstärkern durchweg 2 x 90 Watt an 8 Ohm. Und auch in puncto Dämpfungsfaktor zieht der kleine A-S700 nicht den Kürzeren, sondern weist mit 240 (auf 8 Ohm bezogen) sogar einen höheren Wert auf als die großen Brüder, die hier jeweils mit einem Faktor von 160 aufwarten.

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Die Energieversorgung wird von einem 247 VA Schnittbandkerntrafo besorgt.

Okay, der 700er zieht, wie sollte es anders sein, natürlich nicht durchweg den Längeren: Man verzichtet beim Kleinsten zum Beispiel auf eine 6-fache parallele Klangregelung, stattet ihn mit anderen Gerätefüssen und einer anderen Gehäusekonstruktion aus (inklusive fehlender Holzwangen und des Austauschs einiger Metallregler auf der Fronseite gegen solche aus Plastik) und sieht von einer kostenträchtigen vollsymmetrischen Konstruktionsweise ab.

Wenn im Rahmen des von Yamaha als ToP-ART deklarierten Technologiekonzepts im Zusammenhang mit dem A-S700 dennoch von Symmetrie die Rede ist, dann meint dies, dass die Signalführungen der beiden Stereo-Kanäle in der Endstufensektion im Rahmen eines symmetrisch layouteten Schaltungsaufbaus organisiert sind bzw. die Anordnung der Bauelemente dort kanalsymmetrisch erfolgt – durch diesen „Doppelmonoaufbau light“ will Yamaha u.a. eine bessere Kanaltrennung erzielen.

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Im Hinblick auf die Gehäusekonstruktion üben sich die Japaner gegenüber Resonanzen beziehungsweise einhergehenden Mikrofonieeffekten keinesfalls in Ignoranz – beim A-S700 kommen vielmehr eine schwingungsabsorbierende Rahmenkonstruktion und eine speziell konzipierte Bodenplatte zum Einsatz. Die direkt unterhalb des Deckels vertikal verlaufende Verstrebung dient der zusätzlichen Gehäuseversteifung.

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Im Inneren setzt man an klangsensiblen Stellen auf eine Signal-/Spannungsführung mittels massiver Drahtbrücken anstelle von Leiterbahnen und hinsichtlich des gesamten Schaltungsdesigns auf einen Ein-Punkt-Masse-Aufbau: Sämtliche Verstärkerstufen greifen so auf ein einheitliches Masse- und damit Bezugspotenzial zu, wodurch das Fließen von Ausgleichströmen im Zaum gehalten werden soll, was sich wiederum günstig auf den Rauschabstand und den Dynamikumfang eines Verstärkers auswirken kann. Mit Blick auf einen weitläufigen Frequenzumfang gelangen bei der Bauteileauswahl unter anderem eigens für Yamaha hergestellte Blockkondensatoren zum Einsatz: Die technischen Besonderheiten sind im Material der Anodenfolie sowie einem vibrationsdämpfenden Außenmantel und den Anschlusspins aus Eisen zu finden.

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Kein Drama, aber in Sachen Verarbeitung auch kein Meisterstück: Die vier etwas wackeligen Kunstoffknebel (Eingangswahlschalter und Pegelsteller bestehen dagegen aus Metall) und die Lautsprecherklemmen, die mit etwas Gefrickel auch für Bananas zugänglich sind.

Direkt hinter dem CD-Eingang verantwortet ein gesonderter Operationsverstärker das, was Yamahas Marketingstrategen als CD Direct Amplification titulieren und sich im Grunde genommen recht leicht einleuchtend gibt: Das CD-Signal erfährt mittels dieses Operationsverstärkers eine frühzeitige Verstärkung, wodurch während des weiteren Signalverlaufs möglicherweise einwirkende Störeinflüsse automatisch eine geringere (Mit-)Verstärkung erfahren. Hiervon profitieren erneut sowohl der Rauschabstand als auch der Dynamikumfang.

Okay, soweit einiges zur Technik hinter den Kulissen des Yamaha A-S700 – zu guter Letzt noch zwei technische Besonderheiten, die sich unmittelbar auf die Bedienung dieses Verstärkers auswirken: Der Loudness-Drehregler auf der Fronseite beeinflusst nicht, wie man denken könnte, unmittelbar den Hoch- beziehungsweise Tieftonpegel, sondern senkt die Mitten ab. Die Intensität der Mittenabsenkung ist dabei direkt mit der Stellung des Lautstärkereglers verknüpft. Zur Handhabung – ich persönlich dreh‘ an sowas eigentlich nie rum, wenn ich ehrlich bin – empfahl Herr Volker Düsing, der zuständige Produktmanager bei Yamaha, mir Folgendes: „Herunter bis etwa Zimmerlautstärke den Loudness-Regler in Position FLAT belassen. Lautstärken unterhalb von Zimmerlautstärke nicht mehr mit dem normalen Lautstärkesteller, sondern durch Eindrehen des Loudness-Reglers einstellen.“

Zudem befindet sich geräterückseitig – recht unauffällig – ein Impedanzwahlschalter: „Damit wird einem 4 Ohm Lautsprecher in 4 Ohm Stellung des Wahlschalters genau so viel Ausgangsleistung zugeführt wie beim Anschluss eines 8 Ohm Lautsprechers in 8 Ohmyamaha Stellung. Diese Schaltung reduziert das Risiko, den Verstärker beim Abfordern hoher Leistung zu überhitzen.“ Ich selbst – als ausgemachter Leisehörer gehe ich übrigens keinesfalls durch – hatte sogar meine recht impedanzkritischen Thiel CS 2.4 über die 8 Ohm Position befeuert und die Existenz dieses Knöpfchens währenddessen gänzlich vergessen – Probleme und Auffälligkeiten gibt’s keine zu vermelden. Wahrscheinlich – aber ohne Gewähr, falls es bei Ihnen schmoren sollte – eher sowas wie ein Party-Schalter für extreme Fälle denn ein unabdingbares Feature für den „normalen“ Alltag …

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Kimber Kable

Test: Yamaha CD-S700 und A-S700 | CD-Player

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