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Test Krell S300i S-300i Testbericht Geithain ME 150 fairaudio

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Um den Übergang zu anspruchsvollerer Kost nicht zu hart zu machen, bleibe ich bei Tanzmusik. Allerdings jetzt für Ballett: Strawinskys Frühlingsopfer („Le Sacre du Printemps“, Pierre Boulez, Cleveland Orchestra). Wenn am Anfang die Klänge des Fagotts erklingen, meint man schon die Spannung und die Erwartung auf das Kommende im Orchestersaal krell s300ispüren zu können. Dann die ersten Antworten einzelner Instrumente, das verspielte Treiben der Holzbläser, dem die großen Streichinstrumente ihren ordnenden, stampfenden Rhythmus entgegenzusetzen versuchen, bis die Pauken dem bunten Treiben machtvoll Einhalt gebieten. Ganz großes Kino. Okay, ein wenig Kitsch und Folklore, aber zum Weinen schön. Und nicht minder schön, aber auch praktisch ist es, sich diese Musik über den Krell S-300i anzuhören. Sie können sich hingeben und wenn sich eine Träne im Augenwinkel bilden sollte – egal, lassen Sie sie rollen. Und sollte das mal nicht „angebracht“ sein, konzentrieren Sie sich auf die Details der Aufnahme, die klaren Klangfarben, die präzisen Einsätze, die tief gestaffelte Räumlichkeit und bleiben Sie ganz der coole Analytiker.

Auch an schwererer Kost darf sich der Krell S-300i versuchen. Alfred Schnittkes 9. Symphonie, eingerichtet und dirigiert von Dennis Russell Davies, gespielt von den Dresdner Philharmonikern. Und wieder bewahrheitet sich, dass eine gute Anlage ein Vermittler ist, der einem auch schwer zugängliche Musik nahe bringen kann. Bei meiner bisherigen Beschäftigung mit dieser Musik habe ich Schnittke nicht viel abgewinnen können. Nett, hätte aber irgendwie auch vor 200 Jahren geschrieben sein können. Der Krell belehrt mich eines besseren. Er arbeitet auch die subtilen Disharmonien heraus, die Brechungen, die vor 200 Jahren schlicht undenkbar gewesen wären. Und so bringt dieser exzellente Verstärker mir die Musik Schnittkes näher.

Die Räumlichkeit des Krell S-300i lässt nichts zu wünschen übrig und fügt sich ins Gesamtbild der klanglichen Leistungen des Verstärkers ein. Die Bühne springt einem nicht entgegen, wie das bei manchen anderen Verstärkern in Verbindung mit meinen Geithain ME 150 der Fall ist. Es bleibt immer eine angenehme Distanz, die eben nicht distanziert wirkt. geithain me 150Obwohl ich bei Indigo Swings „Swing Lovers“ glaube, während des Intros zwischen den Tischen mit den sich unterhaltenden Menschen umhergehen zu können, spielt die Musik nicht direkt vor mir, sondern in angemessener Entfernung. Auch bei großen Orchestern stellt der Krell den Raum mit beeindruckender Tiefe und Ausdehnung dar. Erstaunlicherweise baut er dabei nicht nur Breite und Tiefe auf, sondern scheint auch die Höhe des Raumes auszuleuchten – sonst nicht unbedingt eine Domäne der Geithains. Ich finde es immer wieder beeindruckend, bei guten Klassik-Aufnahmen die Stellen zu hören, an denen Stille herrscht. Besonders, wenn währenddessen die Ausmaße des Konzertsaals gegenwärtig bleiben, weil die vielen kleinen Nebengeräusche einen genauen Eindruck vom Konzertsaal vermitteln. Und mindestens genauso beeindruckend ist‘s, wenn bei entsprechenden fortissimo-Passagen der ganze Konzertsaal in seiner Größe zu schwingen scheint. Und beides bringt der Krell erstklassig an die Lautsprecher.

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Test: Krell S-300i | Vollverstärker

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