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Vom Deutschlandvertrieb, der Firma Robert Ross Audiophile Produkte GmbH, erreichten mich zwei Pakete. Im größeren der beiden befand sich ein Peachtree Nova, im kleineren (!) steckten zwei Lautsprecher mit der Bezeichnung Peachtree DS 4.5. Per Email ging noch der Hinweis ein, dem Peachtree Nova viel Zeit zum Einspielen zu geben, da sich die „organischen Kondensatoren“ formatieren müssten. Wie auch immer, gebührende Zeit zum Einspielen bekommt jedes Gerät. Dabei kamen hier gleich die beiden Zwergboxen zum Einsatz.
In der Zwischenzeit habe ich Gelegenheit, den Peachtree Nova ausgiebig in Augenschein zu nehmen. Ein wenig Retro ist das Ganze schon. Andererseits: Das Holzgehäuse mit den abgerundeten Ecken bildet einen schönen Kontrast zur modisch mattsilbernen Font. Insgesamt fühle ich mich beim Anblick des Nova ein wenig an Autos der Marke Lexus erinnert. Nein, nicht dass der Peachtree Nova wie ein Auto aussieht. Aber immer, wenn ich einen Lexus sehe, fange ich automatisch an zu überlegen, wo die Designer wohl dieses oder jene Detail abgeguckt haben könnten. Sorry – es muss natürlich heißen: wovon sich die Designer haben inspirieren lassen. Die Front erinnert ein wenig an BMW, die seitliche Linienführung an Audi, das Heck könnte auch einen Mercedes zieren. Und irgendwie kommt es mir so vor, als hätte ich auch die einzelnen Designelemente des Nova schon mal irgendwo anders gesehen. Nichtsdestotrotz ist ein nett und wertig aussehendes Gerät dabei herausgekommen.
Neben drei analogen Eingängen (Cinch) bietet das Gerät Anschlussmöglichkeiten für fast alle Arten digitaler Signalverbindungen: Eine USB-Schnittstelle sowie zwei koaxiale und zwei optische Digitaleingänge befinden sich am Nova. Daneben ist in dem trendigen Neo-Retro-Designgehäuse Platz für den Einbau eines Sonos ZP 80 oder 90 (kompakte Netzwerkplayer, siehe: www.sonos.com) vorgesehen. Diese Geräte verschwinden komplett in einem Einbauschacht, so dass nur noch das Anschlussfeld hinter einem Abdeckrahmen zu sehen ist. Alternativ kann der Peachtree Nova auch in Verbindung mit anderen Netzwerkplayern eingesetzt werden, beispielsweise einem Linksys Music Bridge oder auch einer Logitech Squeezebox. Die passen aber nicht in die „Garage“ des Peachtree.
Die DACs der genannten Netzwerkplayer brauchen im Zusammenspiel mit dem Peachtree Nova nicht aktiv zu werden – die Player dienen lediglich als Lieferanten digitaler Audiodaten, die verantwortungsvolle Aufgabe der D/A Wandlung übernimmt dann der edle Wandler des Nova. Der vermag aber nicht nur zugestreamte Bitströme in Wohlklang zu verwandeln: Auch CD-Player können, sofern sie über einen entsprechenden Ausgang verfügen, digital Verbindung zum Peachtree Nova aufnehmen. Dies dürfte vor allem für ältere Player interessant sein, deren Wandler vielleicht nicht mehr so ganz auf der Höhe der Zeit sind.
Verstärkerseitig bietet der Peachtree Nova – mit Ausnahme der bereits erwähnten Röhre, die sich über die Fernbedienung in den Signalweg schleifen oder auskoppeln lässt – erst mal wenig Außergewöhnliches.
Aus einem bestimmten Grund, auf den ich später noch eingehen werde, ist aber noch erwähnenswert, dass das Gerät sowohl über einen Line- als auch einen Vorverstärker-Ausgang verfügt. Ach ja, große 6,3 mm Kopfhörer-Klinkenbuchsen gehören leider auch nicht mehr zur Standardausstattung von Verstärkern, im Nova aber wird eine solche Schnittstelle löblicherweise gar von einem eigenen Kopfhörer-Verstärkerzweig gespeist.
Alles in allem also ein interessantes Konzept, dem ich mich hier unter dem Aspekt erwachsenen HiFis nähern möchte. Die schmucken, audiophilen Schreibtischlautsprecher verschwinden nach angemessener Einspielzeit wieder im Karton und der Peachtree Nova darf Kontakt zu meinen Geithain ME 150 aufnehmen.
Als Quelle kommt mein Logitech Transporter zum Einsatz, der die Musikdaten von einem Server beziehungsweise NAS bezieht. Da der Transporter selbst mit hochwertigen D/A-Wandlerchips und einer aufwendigen Ausgangsstufe ausgestattet ist, dient er sowohl als analoges Zuspielgerät als auch Lieferant digitaler Datenströme, die er via Digitalkabel an den DAC des Peachtree weiter reicht. Der Reiz an der Sache ist, dass ich so zwischen analogem und digitalem Eingang vergleichen kann – was auf einen Vergleich der beiden DACs – dem des Transporters und dem des Novas,– hinausläuft, wie wir noch sehen werden.
Test: Peachtree Nova | Vollverstärker