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Test: Audiodata Audiovolver II | Sonstiges (Digital)

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Test: Audiodata Audiovolver II | Sonstiges (Digital)

September 2009 / Ralph Werner

In Zeiten, in denen Geschirrspülmaschinen und „intelligenten“ Kühlschränken mehr Ausstellungsfläche zugesprochen wird als dem stereophonen Glück, wird man die alljährlich stattfindende IFA wohl kaum als „reinrassige“ High End-Veranstaltung bezeichnen können; doch man findet auf ihr – und Drumherum bei einschlägigen Berliner Fachhändlern – immer noch Interessantes zum Thema HiFi. Daher nutzen viele aus der Branche diesen Termin im Frühherbst des Jahres für einen Besuch der Hauptstadt. Und manch einer findet da den Weg zu uns – so auch Herr Peter Schippers, seines Zeichens Chef der Aachener Lautsprecherfirma Audiodata Elektroakustik.

Audiodata - Carré und SoutienBei der letztjährigen Visite hatte er seine highendige On-Wall-Speaker & Sub-Kombination mit im Gepäck, doch schon damals zeichnete sich ab, dass bei Audiodata jenseits des eigentlichen Kerngeschäftes – der Lautsprecherproduktion – noch ein anderes sehr spannendes Projekt in den Startlöchern steht. Und seit November 2008 gibt es ihn nun, den Audiovolver, im Grunde genommen ein sehr spezieller Computer inklusive ebenso spezieller Software für audiophile Anwendungen. Es geht dabei um Raum- und Lautsprecherentzerrung. „Aha, ein Equalizer“, denken Sie? Nun, nicht ganz, es sein denn, Ihnen schwebt ein Modell mit 32.000 Schieberchen für den Frequenzgang auf der rechten Seite und 32.000 auf der linken vor, welche sich aber nicht auf die Phase des Signals auswirken, denn dafür gibt’s wiederum ganz andere Knöpfe … Doch greife ich damit vielleicht schon vor. Zunächst interessierte mich, wie man als langjähriger Speaker-Spezialist eigentlich auf die Idee kommt, sich ausgerechnet mit Audioprozessoren zu beschäftigen.

Audiodata: älteres Lautsprechermodelle Echelle oben, neueres Modell Ambiance untenNun, so abwegig sei die Idee gar nicht, es gebe da durchaus einen inneren Zusammenhang, so Herr Schippers, schließlich bemühe man sich bei den hauseigenen Wandlern schon seit Jahr und Tag nicht nur um einen ausgeglichenen Frequenzschrieb, sondern sei frühzeitig das Thema „Zeitrichtigkeit“ (siehe auch fairaudio-Lexikon: Sprungantwort und Impulsantwort) angegangen: Sei’s, dass die älteren Modelle wie Echelle eine nach hinten geneigte Schallwand besaßen, um Laufzeitdifferenzen der einzelnen Chassis auszugleichen – sei’s der Einsatz von Breitband– oder Koax-Treibern bei den heutigen Baureihen zum gleichen Zweck. Und natürlich habe man als Lautsprecherhersteller auch ständig mit der Schnittstelle Raum/Wandler zu tun, ein klassisches Betätigungsfeld für Equalizer. Was ihn an solchen Geräten allerdings immer gestört habe, sei deren Verquickung von gewollter Amplituden- mit ungewollter Phasen-Beeinflussung gewesen, so dass man im Endergebnis meist besser damit gefahren sei, ganz darauf zu verzichten, zumindest dann, wenn man viel von Kriterien wie Timing, Rhythmus, Fluss und Kohärenz des Klangbildes hält … Nun, konkreter wurde die Geschichte, als er bei einer Ingenieurstagung halb zufällig einem Fachvortrag zur Software Acourate zuhörte – und geradezu „revolutionäre Möglichkeiten“ witterte. Herr Schippers sprach die Referenten an und in Folge entspann sich eine intensive Zusammenarbeit zwecks Etablierung einer audiophilen Hardware-Lösung für die via Acourate berechneten Korrektur-Filter – eben jener Audiovolver II, um den es in diesem Test gehen soll.

Das Herz des Audiovolvers stellt eine leistungsfähige Computer-CPU dar, welche in der Lage ist, sehr komplexe Filterberechnungen in Echtzeit durchzuführen.

Audiodata Audiovolver II - Kühlelemente
Auch einem Computer tut Kühlung gut …

Dieses Herz steckt in einem „Körper“, der gar nicht mehr so recht nach einem Computer ausschaut, sondern die Handschrift des Highenders erkennen lässt – eine anständige Stromversorgung, die natürlich für die digitalen und analogen Schaltungen getrennt ausgeführt wurde, solide Eingangsbuchsen, ein gefrästes Aluminiumgehäuse, welches mit Bitumenplatten bedämpft wird etc.

Audiodata Audiovolver II - Gehäusebedämpfung

Der Audiovolver II wird – idealerweise – zwischen der Quelle und dem (Vor-)Verstärker eingeschliffen (zwischen Pre und Endstufe ist zwar auch möglich, aber nicht optimal). Sein Job besteht darin, das Eingangssignal im Vorfeld so zu modifizieren, dass in Summe mit den „Fehlern am Ausgang“ (= denen des Lautsprechers und des Raumes) das akustisch Richtige – oder zumindest das gut Klingende – passiert. Aus dem Gesagten wird deutlich, dass der Audiovolver II mehr ist als ein Stück Hardware – denn woher sollte die wissen, was das individuell Richtige in einem bestimmten Raum mit einer bestimmten Anlage ist? Sie können den Audiovolver nicht einfach im Fachhandel kaufen, aufstellen – und gut ist‘s. Man vereinbart einen Termin bei Audiodata und die Aachener schicken dann unverbindlich einen Experten vorbei, der die notwendigen Messungen erledigt und in Abstimmung mit dem Kunden die gewünschten Korrekturen vornimmt. Wer sich für den Audiovolver interessiert, interessiert sich also nicht nur für eine „weitere Komponente“, sondern vor allem auch für eine professionelle Akustik-Dienstleistung, die diese Lösung erst lauffähig macht.

Audiodata Audiovolver II - Innenansicht

Doch bevor die Lösung vorgestellt wird, zunächst einmal eine kleine Darstellung der gängigen Probleme, die einen highfidelen Menschen ereilen können. Ein endloses Thema – ich beschränke mich auf das hier Relevante.

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Test: Audiodata Audiovolver II |

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