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Queyras und Tharaud – Debussy / Poulenc: Diese Scheibe ist sehr hilfreich, um herauszufinden, wie eine Kette in Bezug auf Klangfarben, -dichte und Stereopanorama agiert. Auch die Wiedergabe von Attacks, Transienten und die generelle Auflösung eines Hifi-Systems können mit dieser Einspielung sehr gut auf die Probe gestellt werden. Der La Source konzentrierte sich hier auf zwei Dinge: Auflösung und Dynamik. Transienten wurden nahezu perfekt wiedergegeben. Und wie der La Source Töne ausschwingen ließ, war schlicht und einfach phänomenal. Tharauds lang gehaltene Klavierakkorde wurden ohne jede Härte reproduziert, mit realistischen, nie unter- oder überbetonten Obertönen. Das Klavier harmonierte perfekt mit Jean-Guihems Cello-Pizzicati. Die zum Vergleich angeleinte Kombination aus Jadis JD2 und TotalDac brachte zwar etwas mehr tonale Vielfalt, knickte jedoch in Sachen Dynamik und Präzision hörbar ein.
Auch die Räumlichkeit war nicht so gut, wie beim La Source – der sich in dieser Hinsicht jedoch eh immer mehr als „Killer-Applikation“ zeigte. Von der CD zum Computer: Der USB-Eingang des La-Source-DAC ist mehr als ein modisches Statement. Er macht wirklich Sinn. Beim Koaxial-Eingang hingegen dachte ich zunächst, die Qualität des von der Squeezebox Touch gelieferten Ausgangssignals sei nicht wirklich geeignet, die Vorzüge des La-Source-internen D/A-Wandler auszuspielen – aber weit gefehlt. Es klang deutlich besser als beim TotalDac. Im CD-Modus waren beide Wandler ebenbürtig; gut, der TotalDac spielt eine Nuance flüssiger, „analoger“, und der La Source etwas neutraler, klarer.
Pat Metheny Group, Imaginary Day: Mit dieser Platte teste ich gerne die Bandbreite und die schiere „Energie“, die eine Komponente oder Kette liefern kann. Auch zeigt sich hier die Fähigkeit, inwieweit ein Proband Instrumente voneinander abzugrenzen und komplexe Arrangements richtig aufzudröseln vermag. „Imaginary Day“ gehört zu den klanglich vielschichtigsten Alben, die die Formation je veröffentlicht hat und verquirlt Flamenco-Elemente mit keltischer Musik und sogar techno-artigen Passagen. Der La Source konnte diese Vielfalt zu jeder Zeit adäquat wiedergeben. Ein besonderes „Feature“ dieser CD ist übrigens das schlechte Mastering, das zu einem recht komprimierten Gesamtsound führt. Der La Source zeigte diesen Mangel an Dynamik recht deutlich auf – indem er sämtliche Feinheiten und Resonanzschwingungen von Methenys akustischer 42-String mit atemberaubender Deutlichkeit zu Gehör brachte. Da wirkte der TotalDac im Vergleich etwas gutmütiger.
Tschaikowsky Violinkonzert mit Julia Fischer: Eine Geigerin, die von der hervorragenden Produktion des Penta Tone Musiklabels profitieren darf. Die SACD-Wiedergabe war absolut überzeugend in allen geforderten Disziplinen: Dynamik, Räumlichkeit, Detailtreue und Klangfarbe. Die Räumlichkeit war großzügig, aber realistisch, das virtuose, von Jakov Kreizberg dirigierte Russian National Orchestra stand wahrhaft dreidimensional im Raum. Fischers Violine klang klar und intensiv und lieferte eine subtile und nuancierte Interpretation. Auch in lauten Passagen blieben die tonalen und dynamischen Vorzüge des La Source völlig unverändert. Dynamik und Kraft der Orchesterwiedergabe waren verblüffend, das Zusammenspiel von Solist und Orchestermusiker von einer seltenen Kohärenz. Auch wenn Julia Fischer in dieser Produktion etwas nach vorne gemischt worden sein mag; diese Produktion ist wirklich von ganz besonderer Güte – und der La Source gibt sie mit Bravour zum Besten. Und das ist es, was ich so am SACD-Format mag: Wenn Aufnahme und Kette erstklassig sind, vergisst man die ganze Technik und lebt nur noch in der Musik. Passiert leider selten, aber dies hier ist ganz klar so ein Fall.
Test: Audio Aéro La Source | Vorstufe