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Zunächst einmal zum offensichtlichsten Unterschied, der – je nachdem wie mobil man mit seinem Porti sein möchte – nicht ganz unwichtig erscheint: Das in Frankreich ersonnene Archos 7 misst vergleichsweise stattliche 190 x 110 x 16 Millimeter (BxHxT) und wiegt zirka 640 Gramm (rechtes Bild: Vergleich mit Apple iPod). Für die Hosen- oder Jackentasche ist dieses Gerät nichts. Und den optimalen Joggingbegleiter werden sich die meisten wohl auch anders vorstellen. Obwohl: Ab und an sehe ich in Berliner Parks besonders kernige Läufer, die sich extra Gewichte oder ähnliches an die Arme oder Beine schnallen – wobei solche Sportsfreunde dann idealerweise mindestens zwei Archos 7 bräuchten …
Was unterwegs etwas anstrengend werden kann, ist mit Blick auf die Integration in die heimische Anlage aufgrund des großen sieben Zoll Touchscreens (800 x 480 Pixel) – auf den ich unten noch näher eingehen werde – natürlich klar von Vorteil: Angaben wie Interpret, Musik- und Albumtitel springen einen aus größerer Entfernung zwar nicht gerade an, die meisten werden das Ganze aber auch aus zweieinhalb bis drei Metern Entfernung entziffern können – je nachdem, wie gut die eigenen Augen sind.
Bevor wir uns gemeinsam weitere Details anschauen, möchte ich aber zunächst die Grundidee zu diesem Test beschreiben beziehungsweise jene Einsatzmöglichkeit des Archos 7, die gerade aus HiFi-Sicht besonders interessant scheint. Aus diesem Blickwinkel heraus ist nicht zuletzt entscheidend, dass das Archos 7 auch umfangreicheren Musikbibliotheken selbstbewusst entgegentritt: Unser Testproband ist mit einer 320 GB Festplatte ausgestattet (eine 160GB-Version ist für hundert Euro weniger erhältlich), was für locker über 600 CDs reicht, sofern diese auf Basis des speicherplatzfressenden WAV-Formats gerippt werden, sprich für um die 1.000 CDs, wenn auf das komprimierte, aber verlustfreie Flac-Format (das im Gegensatz zu WAV zudem das problemlose Tagging zulässt) zurückgegriffen wird. Die Speicherplatzerweiterung mittels eines externen Servers oder ähnlichem wird in der Regel also überflüssig sein, ist aber möglich:
Via WLAN ist das Archos 7 nämlich auch als Client beziehungsweise Netzwerkplayer einsetzbar – da es auf Basis des gängigen UPnP (Universal Plug and Play) kommuniziert (wenn auch via des langsameren Funknetzstandards 802.11b/g, was für Audioanwendungen aber nicht weiter tragisch ist), sollte sich das Audiostreaming respektive die Zusammenarbeit mit einem Standard-Server in der Regel stressfrei gestalten.
Aber zurück zur Nutzung des Archos 7 als reinen Festplatten-Player: Anders als Apples iPod (den in jüngster Zeit allerdings auch immer mehr HiFi-Komponenten digital anzapfen können) entlässt unser Testproband seine Musik ohne großes Lizenz-Brimborium in digitaler Form nach außen, was eine Zusatzkomponente wie Wadias 170iTransport eigentlich überflüssig macht.
Die für den vorliegenden Test zusätzlich georderte, mit 99 Euro vergleichsweise moderat zu Buche schlagende DVR Station lässt aber die Fernbedienbarkeit des Archos 7 möglich werden und wird samt Geber ausgeliefert – mittels diesem lässt sich recht bequem die Musikbibliothek durchwälzen, es kann problemlos zwischen verschiedenen Ebenen gewechselt werden und auch eine direkte Anfangsbuchstabenanwahl – beispielsweise bei der Interpretensuche – ist möglich.
Ein interner DA-Wandler befindet sich zudem an Bord der DVR-Station. Desweiteren dient die DVR Station als Ständer und kommt nicht zuletzt mit einer S/PDIF-Schnittstelle daher, über welche sich die Verbindung zu einem externen DA-Wandler realisieren lässt. Und genau dies ist einer der entscheidenden Punkte: Die Umgehung der internen Wandler der DVR Station sowie des Archos 7 (die nicht nur bei den Franzosen, sondern in der Regel bei jeglicher Couleur von Porti einen klanglichen Flaschenhals abgeben) beziehungsweise naturbelassene Ausgabe der Bits an einen beliebig hochwertigen externen DA-Wandler wird für die meisten von uns wohl sowas wie ein Must Have darstellen, soll eine solche Lösung zum intensiven Musikhören mit der heimischen Anlage verknüpft werden.
Kurzum: Um als HiFi-Fan mit gehobenem Klanganspruch das Thema Festplatten-Musik anzugehen, ist weder eine besondere EDV-Ausrüstung vonnöten noch muss auf Computerebene in irgendeiner Weise groß gefrickelt werden: Neben dem Archos 7 und der DVR Station braucht‘s lediglich einen DAC mit S/PDIF-Buchse, ein ordentliches Digitalkabel (liegt den Archos-Paketen nicht bei) und einen Computer zum Befüllen des Franzosen sowie etwaigen Rippen von CDs (zum Beispiel mit der hervorragenden EAC-Freeware). Dass man seine komplette Musiksammlung zudem mit ins Büro, auf die Reise oder sonst wohin nehmen kann, geht als zusätzliches Schmankerl durch – zumal das Archos 7 selbstredend über einen Kopfhöreranschluss sowie zwei Lautsprecher verfügt. Über die Qualität dieser Features gehe ich im Klangteil kurz ein.
Test: Archos 7 & DVR Station | Mobiler Player