Inhaltsverzeichnis
Ein Kompliment gebührt der angesichts der Flut an Ausstattungsmerkmalen sehr gut strukturierten Benutzerführung, die sich offenbar – die Arcam-Mannen werden‘s nicht gern lesen – ein wenig am Wettbewerber „Naim Uniti“ orientiert. Auch der Neo verlangt seinem Besitzer kaum einen Blick in die Bedienungsanleitung ab und lässt sich nahezu intuitiv in Betrieb nehmen. Das ist komfortabel, zumal sich das Manual des „Solo Neo“ aufgrund teils eklatanter Rechtschreib- und Orthografiefehler nicht eben „stolperfrei“ konsumieren lässt. Ein wenig mehr Sorgfalt wäre hier angebracht. Eine Kritik, die sich indes gern viele Hersteller zu Herzen nehmen dürfen.
Ein klarer Vorteil beim „Durchsteppen“ der Menüs ist das auch aus größerer Entfernung problemlos ablesbare Display, dessen blaue Beleuchtung sich zudem dimmen oder ganz abschalten lässt. Es gibt HiFi-Freunde, die zu Letzterem raten, da sich die Einstreuungen einer Leuchtanzeige minimal klangschädigend auswirken können. Ich habe es ausprobiert und kann dieser Theorie im vorliegenden Fall nicht folgen.
Vor der Integration des Receivers in das heimische Netzwerk müssen auch „Computer-Dummies“ keine Angst haben. Ich habe den Solo Neo kabelgebunden, also via LAN, an meinen DSL-Router angeschlossen und bin einfach dem Setup-Menü gemäß Displayanzeige gefolgt. Innerhalb weniger Augenblicke hatte ich Zugriff auf zig Internetradio-Stationen – ein Vergnügen, das Nächte kosten kann!
Etwas aufwändiger war es, dem Arcam die Wiedergabe meines Festplatteninhaltes zu ermöglichen. Ich benutze einen Mac, folglich ist meine digitalisierte Musiksammlung in der Apple-eigenen Software iTunes hinterlegt. Und die wiederum schätzt die Zusammenarbeit mit „Fremdlingen“ überhaupt nicht. Dieses, zugegeben etwas lästige, Hindernis lässt sich mit Hilfe so genannter „virtueller Server“ lösen. Solcherlei Software, etwa „Twonky Media“ und ähnliche, lassen sich teils kostenlos, teils gegen moderate Lizenzgebühr aus dem Internet laden. Via „Twonky“ verstanden sich der Arcam und meine iTunes-Mediathek letztlich prächtig. Windows-PC-Benutzer haben dieses Problem nicht, hier ist der Zugriff auf die Datenbank ohne Umweg möglich. Ist der Informationsfluss zwischen Rechner und Receiver erst einmal in Gang, ist das Dateiformat fast egal. Der Solo Neo verarbeitet mit MP3, AAC, WAV, OGG VORBIS und Flac alle gängigen. Sogar das selten unterstützte Apple-Format AIFF, verlustfrei wie WAV und Flac, stellt für den silbernen Beau aus Cambridge keine Hürde dar.
Test: Arcam Solo Neo |