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Aris: Ein Fuß zur Entkopplung – Klangliches

Inhaltsverzeichnis

  1. 2 Aris: Ein Fuß zur Entkopplung - Klangliches

Aktyna Aris Gerätefuß

Ein paar Worte vorab:

1. Der Aktyna-Fuß ist was für Klang-Gourmets – sprich, die Veränderungen, die sich durch seinen Einsatz erzielen lassen, können zwar recht deutlich ausfallen, sind aber eher feinsinniger Natur als vordergründiger. Die mit engem Studentenbudget zusammengestellte Kette wird nicht gleich „ganz anders“, nur weil man Aris-Entkoppler unter den Receiver und die Boxen packt. Aber das versteht sich vielleicht von selbst. Und umgekehrt betrachtet, kann er in hochwertigen Anlagen für genau das richtige Maß an Feinschliff sorgen.

2. Wie schon erwähnt: Die Veränderungen gehen nach den Erfahrungen, die ich sammeln konnte, bei unterschiedlichen Anwendungen in die gleiche Richtung – und das überzeugt mich von der Seriosität dieser Entwicklung. „Gleiche Richtung“ heißt aber nicht, dass auch immer die gleiche „Wegstrecke“ zurückgelegt wird – der Gewinn ist mal größer und mal kleiner. Und es heißt auch nicht, dass die Richtung für alle denkbaren Fälle die richtige ist. Wobei – so richtiggehend falsch war es auch nie.

Aktyna 3er Set Aris-Füße

Grundsätzlich passiert Folgendes:

Bässe geraten konturierter, härter und definierter – und werden präziser in den Raum gestellt. Allerdings nehmen Wucht und Volumen in diesem Bereich etwas ab, was auch für den Grundton gilt. Hierdurch ergibt sich eine gewisse tonale Bewegung zum Leichteren und Luftigeren. Freilich wird der Grundcharakter eines Lautsprechers (einer Komponente) nie konterkariert – aber häufig hatte ich eben den Eindruck, dass „mit Fuß“ mehr Details in den oberen Oktaven zu hören sind, gerade auch bei leisen und leisesten Passagen, während „barfuß“ der schiere Impact untenrum größer ist, wenn auch meist unstrukturierter dargeboten.

Aris-Entkoppler

Vielleicht als Nebenwirkung des Umstands, dass die Zügel im Bass-/Grundtonbereich kontrollierend in die Hand genommen werden, ändert sich auch in der Raumdarstellung etwas: Die Bühne wird so gut wie immer transparenter und lässt „tiefere Blicke“ zu, kommt der Aris-Fuß zum Einsatz. Es gehört zu meinen Privattheorien, dass Bums unten die Sicht nach hinten verdecken kann und ein strukturierender Eingriff nicht nur tonal, sondern häufig auch in Sachen Bühnenausmaß etwas ändert – so auch hier. Es tönt gefühlt tiefer, gerade auch an den Rändern der virtuellen Bühne.

Und noch etwas passiert fast immer: Die vordere Bühnenkante entfernt sich tendenziell etwas vom Hörer – und damit das Geschehen insgesamt. Mit ruhigerer Hand erfolgt nun die Präsentation der Musik, es wird sozusagen im Laid-Back-Gestus vorgetragen. Es herrscht eher eine Draufsicht auf die Bühne, als dass diese raumgreifend nach vorne den Hörer miteinbezöge. Das lässt sich, je nach Hör-Gewohnheit oder -Präferenz, als Medaille mit zwei Seiten wahrnehmen: Die Aussage, mit Füßchen töne es etwas entfernter und weniger involvierend, ist genauso richtig wie die, das Bühnengeschehen werde klarer sortierter und der Raum besser ausgeleuchtet – und gottlob sei die Präsentation jetzt „nicht mehr so frontal“ (wenn sie es denn vorher war).

3er Set Aris-EntkopplerAls deutlichen Gewinn verbuche ich die mittels Aris-Einsatz verbesserte plastische Gestaltung der einzelnen Klänge. Stimmen und Instrumente geraten körperlicher, sie besitzen nun der Tendenz nach ein besseres Tiefenprofil, wenn man so will. Wenn das Arrangement der Klänge vorher eher dem von recht breiten, aber mäßig tiefen Scheiben geähnelt hat, welche sich an den Rändern vielleicht auch noch scharfkantig oder diffus gaben, so werden via Aris a) die Scheiben in der Breite gestaucht – der Ursprung eines Klanges wirkt kleiner, kompakter, b) scharfe Kanten „nach hinten geklappt“ (entgratet) – der Rand eines Klangereignisses wirkt gleichzeitig runder und präziser umrissen und c) die Scheiben „in die Tiefe gezogen“, so dass sie etwas Kugelförmiges bekommen – besagte(s) Tiefenprofil / 3D-Plastizität. Dies hört sich jetzt vielleicht nach Hardcore-Schwurbelei für neurotische High Ender an … ich weiß. Eine analytische Beschreibung des Effektes entwertet ihn gleichsam indirekt wieder.

Nun, vielleicht versuche ich es mit einer Analogie: Der klangliche Unterschied ist in etwa so, wie der optische zwischen Malerei und Bildhauerei. Bei den Werken Letztgenannter muss sich das Auge keine dritte Dimension „hinzudenken“ – und so lässt mich die geringere „Rechenarbeit beim Hören“ in Sachen Plastizität leichter an die (passgenauer gewordene) Illusion vor mir glauben. Es wirkt diesbezüglich einfach natürlicher.

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