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Bedienung & Konzept: Abacus APC24-23C und ABS210

Inhaltsverzeichnis

  1. 2 Bedienung & Konzept: Abacus APC24-23C und ABS210

Abacus APC24-23C und ABS210Der Abacus APC 24-23C ähnelt konzeptionell der A-Box 5: Es handelt sich bei ihm ebenfalls um einen akustisch geschlossenen Aktivlautsprecher, der – nach Art des Hauses – mit einem sogenannten Transkonduktanzverstärker ausgerüstet ist. Eine 2-Wege-Frequenzweiche reicht das bei etwa 2,5 kHz aufgetrennte Signal an einen 1-Zoll-Kalottenhochtöner und zwei 6,5-Zoll-Tiefmitteltöner weiter. Doch damit nicht genug: Mit Hilfe einer speziellen Schaltung, der sogenannten APC-Weiche, werden hinter der Weiche die Rückmeldungen beider Wege beziehungsweise die Informationen aus der Gegeninduktionsspannung der quasi als „Sensoren“ dienenden Schwingspulen wieder zu einem gemeinsamen Signal addiert.

Dieses – wie Abacus es nennt – „Sensorsignal“ wird permanent mit dem Eingangssignal verglichen, etwaige Unstimmigkeiten sollen dabei unmittelbar ausgeregelt werden. Via 100%-Gegenkopplung des Transkonduktanzverstärkers – und nur mit diesem funktioniere eine derartig umgesetzte Regelung in diesem Ausmaß – werden, so die Abacusse, etwaige Unstimmigkeiten zwischen den Signalen an den Lautsprechern und dem Eingangssignal vollständig ausgeregelt.

Abacus APC24-23C

Abacus APC24-Abacus APC24-23C und ABS210

Wie auch bei der A-Box 5 kann das Signal entweder über einen Neutrik-Cinch-Anschluss, einen XLR– oder – ebenfalls symmetrischen – 6,3-mm-Klinkeneingang zugeführt werden. Vier Potis befinden sich zudem auf der Rückseite eines jeden Abacus-APC-24-23C-Lautsprechers:

Ganz links ein Volume-Poti, das in Mittelstellung die 0-dB-Linie markiert. Daneben kann stufenlos die Betonung des Hochtonbereichs verändert werden. In Mittelstellung ist der Hochton „flat“, am linken Anschlag wird er um 5 dB abgesenkt und am rechten um 2 dB angehoben. Das dritte Poti regelt die Bassabsenkung für den Fall, dass der APC 24-23C in einer Raumecke oder mit geringem Wandabstand platziert werden muss. Hier kann der Frequenzanteil unter 300 Hz stufenlos um maximal 6 dB reduziert werden. Zu guter Letzt gibt es noch ein Poti für die untere Grenzfrequenz.

Abacus APC24-23C

Standardmäßig liegt diese laut Datenblatt bei 16 Hz – ein solch tiefes Level geht naturgemäß zu Lasten der Pegelfestigkeit: Wer lauteres Material verzerrungsfrei „fahren“ oder einen externen Subwoofer anpassen möchte, kann den Bass-roll-off auf bis zu 64 Hz hochdrehen, und zwar bei einer fixen Flankensteilheit von 12 dB/Oktave. Zusammenfassend: Wer den APC 24-23C so puristisch wie möglich einsetzen möchte, der hat die linken beiden Potis (Volume, Tweeter Level) in Mittelstellung, das dritte (Bass Pad) am Rechtsanschlag (0 dB) und das letzte am Linksanschlag (16 Hz). Mit diesen Einstellungen bin ich auch die Hörtests angegangen.

Zwei weitere Schalter gibt es noch auf der Rückseite: Einen harten Netzschalter und einen für die Einschaltautomatik, die den APC 24-23C in einen stromsparenden Standby-Modus versetzt, aus dem er bei Zuführung eines Signals automatisch in den Vollbetriebsmodus umschaltet. Ich möchte an dieser Stelle anmerken, dass ich trotz der teils erheblichen Stromersparnis kein Freund von solchen Einschaltautomatiken bin, denn bisher konnte mich noch kein Hersteller wirklich mit einer verlässlich funktionierenden Einschaltautomatik überzeugen. Da macht der Abacus APC 24-23C keine Ausnahme: Nicht immer schaltete er wirklich innerhalb einer vertretbaren Zeit beim Anliegen eines Signals ein – und einmal schaltete die Einschaltautomatik sogar beide Lautsprecher im laufenden Betrieb fast zeitgleich ab (!) Deswegen mein Tipp: Vergessen Sie die Einschaltautomatik einfach.

Abacus ABS210

Soweit also zum APC 24-23C. Doch jetzt kommen noch die Bass-Sockel. Rein theoretisch bräuchte man sie nicht, weil jeder Abacus-Lautsprecher (so Abacus über Abacus) aufgrund des Transkonduktanzverstärkers bis 16 Hz herunter spielen können soll. Aber eben nur bis zu einer bestimmten Pegelgrenze. Um diese anzuheben, gibt es die Bass-Sockel mit dem romantischen Namen „ABS210“, die speziell für den Einsatz mit dem APC 24-23C gedacht sind. Sie beherbergen in einem geschlossenen Gehäuse nebst zwei gegenüberliegenden 10-Zoll-Tieftönern, die nach links und rechts abstrahlen, eine recht raffinierte aktive Frequenzweiche und Stromversorgung.

Abacus ABS210Betreibt man den APC 24-23C mit dem Bass-Sockel ABS210, so wird das ankommende Signal in den Bass-Sockel eingespeist, der – ebenfalls wie der APC 24-23C – über Cinch-, Klinke- und XLR-Eingang verfügt. Die aktive Frequenzweiche sorgt bei eingeschaltetem Bass-Sockel für eine fest eingestellte Trennfrequenz von 90 Hz. Alles, was drunter ist, geht an die Tieftöner, alles was drüber liegt, wird über einen Hochpass-Ausgang via Cinch für die Topteile bereitgestellt.

Überdies wird auch die in den Basssockel geführte Netzspannung aktiv an die Topteile durchgeschleift. Dem Lautsprecherset liegen kürzestmögliche Netzspannungs- und Cinchverbinder bei, sodass man bei der Aufstellung keine Probleme mit der Kabelage bekommt. Jetzt kommt ein interessanter schaltungstechnischer Kniff:

Abacus APC24-23C und ABS210Wer den APC 24-23C ohne umzukabeln mal mit, mal ohne Subwoofer betreiben möchte, der kann dies ebenfalls tun: Er muss hierzu nur den APC 24-23C mit einer separaten Stromversorgung versehen (und nicht mit der vom Bass-Sockel durchgeschliffenen). Wenn nämlich der Bass-Sockel ausgeschaltet ist, wird das Signal von der internen Frequenzweiche nicht aufgeteilt, sondern zu hundert Prozent an das Topteil durchgereicht. Eine gut durchdachte Lösung! Auch beim Abacus ABS210 kann stufenlos die Lautstärke beziehungsweise der Eingangspegel angepasst werden, ebenso verfügt auch er über einen zwischen 16 und 64 Hz regelbaren Bass-roll-off.

Eines muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Der Eingangslautstärkeregler des ABS210 beeinflusst nicht nur die Lautstärke des Bass-Sockels, sondern auch des vom Hochpass an die Topteile weitergegebenen Signals. Anders gesagt: Der Abacus ABS210 ist von Hause aus nicht als proletiger Effektlautsprecher gedacht, der den Bass gegenüber den Topteilen ordentlich aufmotzen soll. Es soll ja Menschen auf dieser Welt geben, die einen Subwoofer hauptsächlich deshalb kaufen, um dem Nachbarn mal zu zeigen, wo der Hammer hängt.

Abacus APC24-23C

Da ist man bei Abacus feinsinniger: Der ABS210 ist wirklich dazu gedacht, den Topteilen ein korrektes Klangfundament zu verleihen. Gut, wer wirklich mit den ABS210 protzen will, der kann natürlich den Volume-Regler der APC 24-23C herunterdrehen, um dem Bass-Sockel ABS210 mehr Gewicht zu verleihen – aber wer will das schon? Ich jedenfalls nicht …

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Test: Abacus APC24-23C und ABS-210 | Aktivlautsprecher, Standlautsprecher

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