Inhaltsverzeichnis
Lautsprecher- oder NF-Kabel haben wir zum „einfach mal Reinhören“ immer wieder mal zu Gast – und nur selten wird im Anschluss ein Testbericht draus: Mir war die junge Marke Tellurium Q bis vor Kurzem kein Begriff, doch nicht zuletzt weil deren Kabelfamilie klanglich offenbar konsistent mit einem interessanten, nichtalltäglichen „Fingerabdruck“ aufwartet, sollten die Binder als erfreuliche Bereicherung für den doch eigentlich nicht an mangelnder Vielfalt leidenden highfidelen Strippenmarkt durchgehen: Die Unverschliffenheit, Definiertheit, das „Wackelfreie“ mit denen einzelne Musikbestandteile – gerade bei Transienten ist das wahrnehmbar – transportiert werden, gefällt ohne Frage, und ist nicht zuletzt auch einer vorbildlichen räumlichen Differenzierung förderlich. Einzelne Klänge sind eindeutiger und dadurch leichter zu verdauen, bekommen mehr körperliche Kontur, Fassbarkeit, wenngleich es – klar, wir reden hier ja nicht von unterschiedlichen Lautsprechern – bei Kabeln vergleichsweise immer eher um Feinheiten geht.
Bei aller Gemeinsamkeit sind natürlich auch Unterscheide zwischen den gehörten Kabeln wahrnehmbar:
Hörer, die gegebenenfalls ein Kabel suchen, um die Tonalität ihrer Kette ein wenig gerade rücken zu wollen, sprich ein etwas zu füllig oder warm geratenes Klangbild ins Neutrale ziehen möchten, sollten sich unbedingt das Lautsprecherkabel Tellurium Black anhören, in Sachen Preisleistungsverhältnis eine der interessantesten Verbindungen, die mir bisher untergekommen ist, wenn man bewusst auf der Suche nach einem etwas schlanker spielenden Kabel ist. Das Tellurium Green gibt sich neutraler, in den unteren Lagen durchlässiger und eignet sich für den Einsatz in tonal bereits ausgewogen tönenden Anlagen, spielt im Hochton aber tatsächlich einen Tick weniger feinsinnig-luftig als sein kleinerer oder besser: dünnerer Bruder.
Mit Blick auf die beiden NF-Kabel geht für mich insbesondere das Tellurium Graphite als nachdrückliche Probehörempfehlung durch. Ja, mehr als ein Appel und ’nen Ei sind hier schon zu investieren, aber Kabel, bei denen man aller Voraussicht nach auch nach vielen Jahren nichts finden wird, an dem man sich stoßen könnte, welche in der eigenen HiFi-Anlage dauerhaft „gesetzt“ sind, gehen eigentlich doch als sehr effiziente Investition durch. Das Graphite empfinde ich jedenfalls als auffallend kompromissfreies Kabel, das bei mir während der Testhörrunden sowas wie einen Will-haben-Effekt ausgelöst hat. Wer seiner Anlage tonal zu ein klein wenig mehr Präsenz verhelfen möchte, einen etwas weniger vollmundigen Sound sucht, kann aber auch mit dem preiswerteren Tellurium Black adäquat bedient sein, die grundlegenden Familien-Gene – siehe oben – kommen auch hier zum Tragen.
Fakten:
Lautsprecherkabel:
- Preis Tellurium Green: 990 Euro/2×3 Meter
- Preis Tellurium Black: 350 Euro/3 Stereometer
- Sonstiges: Konfektionierung mit wahlweise Hohlbananas oder Kabelschuhen
- Garantie: 2 Jahre
NF-Kabel:
- Preis Tellurium Graphite: XLR – 880 Euro, RCA – 790 Euro für 1 Stereometer
- Preis Tellurium Black: XLR – 410 Euro, RCA – 325 Euro für 1 Stereometer
- Garantie: 2 Jahre
Deutscher Vertrieb: H-E-A-R GmbH
Web: www.h-e-a-r.de
eMail: kontakt@h-e-a-r.de
Tel: +49-(0)40-413 55 882
Kommentar/Leserbrief zu diesem Bericht schreiben
Test: Tellurium Q Black, Green, Graphite | Kabel