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Test: Tellurium Q Black, Green, Graphite | Kabel

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  1. 1 Test: Tellurium Q Black, Green, Graphite | Kabel

Januar 2012 / Jörg Dames

Tja, kaum, dass das mystische Jahr 2012 begonnen hat, bei dem wir, wenn man sich an populäre urzeitliche Kalender hält, nicht sicher sein können, ob wir an dessen Ende wieder in bester Gesundheit mit Böllern schmeißen oder mit Sektkorken um uns schießen dürfen wie einige Wochen zuvor, soll es bei fairaudio, um den Jahreseinklang entsprechend zu würdigen, mal wieder um Kabel gehen. Ja, sogar um hochmysteriösen „Kabelklang“, ein Thema, bei dem bei einem Teil der Leser offenbar regelmäßig die Grenze zwischen HiFi-Magazin und Astro-TV verschwimmt.

Aber das Schöne am Thema HiFi ist ja, dass im Grunde genommen alle von Magazinen etc. gemachten Aussagen vor dem Kauf beim Händler oder zu Hause (gerade bei Kabeln ist Letzteres unbedingt zu empfehlen) verifiziert/falsifiziert werden können – ich frage mich daher schon ein wenig, wieso es bei unserem Hobby überhaupt um „Glaubensfragen“ gehen kann, ist doch potenziell eigentlich alles von jedem selbst konkret erfahrbar/überprüfbar. Okay, ich will gar nicht zu sehr vom eigentlichen Thema abschweifen, und es soll auch nicht heißen, dass alle die gleichen Erfahrungen machen – aber letztlich geht es ja doch insbesondere darum, dass man selbst (mehr) Hörspaß erfährt …

Und den hatte ich mit den hier zum Test anstehenden Kabeln des jungen, im Südwesten Englands beheimateten Herstellers Tellurium Q (deutscher Vertrieb: www.h-e-a-r.de) durchaus – aber der Reihe nach:

tellurium q karton

Sympathisch unprätentiös ist zunächst, dass die gesamte Tellurium’scheStrippen-Flotte optisch schlicht ohne jeglichen Schnickschnack daherkommt und alle Kabel in schlichten Pizzakartons ausgeliefert werden, wenngleich es – ja, ich geb’s zu – auf der anderen Seite schon etwas komisch anmuten kann, einen fast vierstellig gepreisten Binder (die Engländer können aber auch noch teurer) aus einem Karton zu fischen, aus dem man sonst etwa seine fettige Calzone fingert – aber letztlich hoffen wir in diesem Zusammenhang doch einfach mal, dass dies in der Gesamtkalkulation dem Hörer beziehungsweise dem Hören zugutekommt.

Ein wenig mysteriös mutet allerdings doch an, dass sich der Hersteller über technische Details vornehm zurückhält, entsprechend wartet auch die Internetseite lediglich mit mehr oder weniger vollmundigen Test- oder Kundenzitaten auf.
Selbst ob den Leitern tatsächlich der Namensgeber des Herstellers beigefügt wird – das Element Tellurium oder Tellur, ein Halbmetall, das auf der Erde in etwa so häufig wie Gold vorkommt, was freilich nichts über dessen highfidelen Wert aussagt -, lässt sich nicht in Erfahrung zu bringen.

neutrikstecker

Die XLR-Kabel sind mit Neutrik-Steckern ausgestattet

Dafür veröffentlicht man andererseits aber immerhin einige Messschriebe, die auch auf den Seiten des deutschen Vertriebs zu finden sind, auf der englischen Herstellerseite zum Teil aber grafisch noch ein wenig „durchsichtiger“ aufbereitet wurden, wie ich finde: www.telluriumq.com

Mit diesen soll zum einen verdeutlicht werden, dass die eigenen Produkte darauf getrimmt wurden, „schnell“ zu spielen, also nicht zuletzt Transienten möglichst unverschmiert „zeitrichtig“ zu transportieren, was mittels der Wiedergabe eines Rechtecksignals (das sich ja durch „Schnelligkeit“ beziehungsweise hohe Flankensteilheit charakterisieret) veranschaulicht wird. Neben den Frequenzgängen der einzelnen Produkte wird zudem auch noch mal – eine andere Perspektive auf das Thema Zeitrichtigkeit – explizit auf das Kriterium der Phasentreue abgestellt beziehungsweise der Phasenwinkel (die in Grad gemessene Phasenverschiebung, 180 Grad entsprechen beispielsweise der Verschiebung um eine Halbwelle) über einen bis 100 kHz reichenden Frequenzbereich abgebildet:

Insgesamt will man also insbesondere die Überlegenheit der eigenen Entwicklungen im Zeit-, sprich Phasenverhalten dokumentieren, was zu einer besseren Impulswiedergabe, generell zu weniger Diffusität führe, dafür mehr Transparenz, Definiertheit sowie Kohärenz im Klangbild zeitige. Geistiger Vater dieser „Tellurium-Effekt“ genannten Meriten soll der technische Leiter des Herstellers sein: Colin Wonfor entwickelte unter anderem zuvor bereits Verstärker (Magnum), soll aber, wie verlautbart wird, beispielsweise auch schon Beratertätigkeiten für die NASA ausgeübt haben …

Tellurium Graphite – 880 Euro/1 Stereometer für XLR-Variante

Na ja, Raketen habe ich als Kind – zusammen mit einem talentierten Freund und dessen Chemiebaukasten – auch versucht zu bauen, in meinem Lebenslauf bisher aber nie an die große Glocke gehängt, was ich hier ebenfalls nachholen möchte. Okay, wollen wir den Engländern in diesem Zusammenhang zugutehalten, dass die Preisgestaltung für HighEnd-Verhältnisse noch als durchaus erdverbunden einzustufen ist:

tellurium black xlr-kabel

Tellurium Black – 410 Euro/1 Stereometer für XLR-Variante

Unterhalb der zum Test anstehenden Tellurium Black und Graphite (jeweils in XLR-, RCA– oder DIN-Ausführung erhältlich) beginnt der Einstieg bei den NF-Verbindern des Hauses bei 240 Euro/Stereometer, die für das Tellurium Blue (ausschließlich als RCA-Variante lieferbar) fällig werden.

Mit Blick auf die Lautsprecherkabel startet es ebenfalls mit der Farbe Blau (160 Euro/3 Stereometer), das obere Ende der Fahnenstange bilden das Tellurium Ultra Black (1.780 Euro/3 Stereometer) beziehungsweise das Graphite für doch schon recht pfundige 3.300 Euro (ebenfalls 3 Stereometer). Mittendrin hat’s dann die im Folgenden noch zu hörenden Black und Green.

Tellurium Green

Tellurium Green Lautsprecherkabel – 950 Euro/3 Stereometer

Tellurium empfiehlt die Konfektion mit verlöteten Beryllium/Kupfer-Hohlbananas (alternativ sind alle Lautsprecherkabel auch mit verlöteten Kabelschuhen erhältlich), die meiner Erfahrung nach klanglich eine bessere Lösung darstellen, als beispielsweise manche prominente, teurere Steckerkonstruktionen, die zwar aufwändiger konzipiert wirken, bei denen letztlich aber doch nur über Madenschrauben für Kontaktsicherheit gesorgt wird – im Zeitablauf zunehmende Übergangswiderstände sollten hier eher die Regel als die Ausnahme sein.

Tellurium Black Lautsprecherkabel – 350 Euro/3 Stereometer

Aber nehmen wir doch endlich näheren Kontakt mit unseren Probanden auf beziehungsweise lassen diese mal für hoffentlich guten Kontakt sorgen …

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Test: Tellurium Q Black, Green, Graphite | Kabel

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