Demnächst im Test:

Billboard
Moon / Simaudio

Klangliches zum CD-Player Teac PD-501HR

Inhaltsverzeichnis

  1. 3 Klangliches zum CD-Player Teac PD-501HR

Bei mir sieht es in der Praxis inzwischen so aus: Für besondere Mußestunden, in denen ich zum audiophilen Genuss auch die Haptik des Mediums erleben möchte, nutze ich mit Begeisterung meinen Vinyldreher. Inzwischen kaufe ich auch aktuelle Musik wieder auf Schallplatte, die Auswahl an Titeln steigt kontinuierlich. Parallel dazu baue ich mein Heimnetzwerk immer mehr zur Musik- und Medienzentrale aus, streame meine Lieblingsmusik von meinem Mac aus iTunes mit der Software „Pure Music“ und eines „DACmagic plus“ von Cambridge Audio zur Anlage. Eine friedliche Koexistenz der Medien, sozusagen.

Die CD hat bei mir dagegen an Bedeutung stark abgenommen, obwohl ich auch in dieser Hinsicht unter anderem mit einem Yamaha CD-S 1000 sowie einem Lua Appassionato hinreichend ausgerüstet bin. Wann ich diese beiden hochkarätigen Silberdreher aber zuletzt benutzt habe, erinnere ich mich gar nicht. Daher weckt der Test eines neuen CD-Spielers bei mir gar keine so große Begierde mehr. Unfair, nicht?

Es sei denn, er passt so gut in ein Gesamtkonzept wie der PD-501HR. Da ist es fast schon Frevel, ihn nicht zu kaufen. Was zum einen natürlich mit seinem von mir bereits beschriebenen extravaganten Design und seinen technischen Features (Wiedergabe von nativem DSD) zusammenhängt, zum anderen seiner klanglichen Performance geschuldet ist. Denn der Retro-Player entpuppt sich als wahre Frischzellenkur auch für Fremdsysteme, was er an meinem Yamaha A-S 1000, mit dem er über die analoge Schnittstelle verbunden wurde, unter Beweis stellte.

Ryan SheridanDas fetzige „The Game“ von Ryan Sheridan (Album: The Day you live forever) flirrt und knallt – was an der kraftvoll bespielten Cajon des Drummers liegt – mit einer Intensität in meinen Hörraum, die es kaum zulässt, einfach ruhig sitzen zu bleiben. Man möchte mindestens auf irgendeinem zur Verfügung stehenden Gegenstand im Takt klopfen, so mitreißend dynamisch und greifbar plastisch musiziert der smarte Japaner. Das Mittenband, etwa beim Gesang Sheridans, gelingt ihm sehr natürlich, sehr fein nuanciert und voller Details. Dabei zeigt er – ähnlich wie sein verstärkender Bruder, eine leichte, angenehme, weil sehr samtige Tendenz ins Warme.

dioBeim furiosen „Drum Solo“ von Dio (Album: Inferno – The Last in live) fegt er druckvoll wie impulsiv über das Schlagzeug, wobei er sein grobdynamisches Talent unter Beweis stellt, projiziert es vorbildlich dreidimensional und mit scharfen Konturen in den Hörraum. Seine Gesamtabbildung bleibt immer glasklar, sauber durchhörbar und bis in die Tiefen der virtuellen Bühne detailliert, ohne eine unangenehme Bissigkeit an den Tag zu legen.

Im Bass reicht seine Darstellung nicht ganz so tief hinab wie die des Amps oder – im Klassenvergleich – eines Cambridge Audio Azur 651C, der etwa bei Kickbässen mit mehr Wucht hinlangt, die Bassdrum etwas voluminöser abbildet. Der Teac-Player bleibt im Frequenzkeller auf der eher straff-strukturierten Seite, was gut zu seinem „crispen“ Charakter passt.

Nach oben liefert auch er sich – wie sein Verstärkerkollege – ein spannendes Duell mit meinem rund 170 Euro teureren Yamaha CD-S 1000, der ihn mit seiner insgesamt souveräneren, in sich noch stimmigeren Darbietung auf Distanz halten kann. Wobei der CD-S 1000 wohl SACDs, aber keine DVD-Audios liest.

Diesen feinen Unterschied weiß der Teac durchaus für sich auszunutzen: Da ich in der Tat ganz genau eine einzige DVD-Audio besitze (Marvin Gaye „The Collection“), die ich vor Jahren auf einer Messe als Anschauungsobjekt geschenkt bekam, kann ich über die DSD-Performance des PD-501HR sicher nicht Marvin Gayeabschließend urteilen. Allerdings habe ich das bekannte „I heard it through the Grapevine“ auch auf einer herkömmlichen Audio-CD, so dass ich diesbezüglich einen Direktvergleich wagen konnte. Und mich hat schon erstaunt, wie deutlich sich das Hochbitfile auf der DVD-Audio von der herkömmlichen CD absetzen konnte. So wurde die Darbietung in sich noch greifbarer, noch präsenter, auf eine schwer fassbare Art und Weise auch ruhiger und stimmiger. Als wenn noch ein paar Puzzleteilchen gefehlt hätten, die den Höreindruck vervollkommnen. Ich spreche allerdings hier nicht von einem Klassenunterschied. Eher von einem Sahnehäubchen, das denjenigen freuen wird, der über die entsprechende Software verfügt.

Billboard
HGFA - Anthem

Test: Teac PD-501HR und AI-501DA | CD-Player

  1. 3 Klangliches zum CD-Player Teac PD-501HR