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Test: Spendor S 8e | Standlautsprecher

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  1. 1 Test: Spendor S 8e | Standlautsprecher

Februar 2008 / Ralph Werner

Ich referiere jetzt nicht über die Spendor Historie, obwohl es sich eigentlich anböte: Die Firma besitzt einiges an Tradition – sie produzierte bereits Lautsprecher, da war ich noch nicht einmal auf der Welt. Und bis zum Erstkontakt mit dieser Marke verstrichen auch noch so einige Jahre meiner HiFi-Laufbahn … Der freilich blieb hängen.

Vor gut zehn Jahren meldete ich mich bei jemanden, der ein Paar Cabasse Standlautsprecher inseriert hatte – ich wollte aufrüsten, weg von meinen Dynaudio-Kompakten, hin zu etwas Raumfüllenderem. Nach kurzem Telefonat verabredeten wir uns für den nächsten Abend – ich war gespannt.

Als ich bei ihm eintrat, löste sich meine Neugier in Erstaunen auf: Der gute Mann hatte in einem 3 x 2 Meter-Regal mehr HiFi-Elektronik stehen, als so mancher Händler vorführbereit hält … Die Cabasse-Wandler waren proper platziert (Wandfreiheit, gleichschenkliges Dreieck, leicht eingewinkelt … wie`s eben sein soll)), wirkten aber – trotz eigentlich stattlicher Höhe – eher mickrig. Größe ist relativ, in einem 60 qm-Wohnzimmer sind schmale Lautsprechersäulen optisch eher unauffällig. Leider auch akustisch und genau dies war das Problem des Herren: Es kam einfach wenig Fülle und Kraft rüber. Er habe sie erst vor zwei Wochen erworben – wollte einfach mal wissen, wie die so seien -, hätte aber feststellen müssen, dass es nicht ganz reiche … Nun, ich konnte ihm leider nicht helfen, sondern nur beipflichten. Insbesondere über meinen Verstärker (zu der Zeit ein kleiner Rega), den ich eigens mitgenommen hatte, klang es sehr, äh, bescheiden.

Spendor S8e quer

Trotzdem wurde es ein netter Abend. Ich fragte ihn, was denn bitteschön DAS FÜR TEILE SEIEN – und zeigte auf etwas Großes, Schwarzes, etwas, das aussah wie ein Kühlschrank auf einem putzig kleinen Ständer, an der Längsseite des Raumes stehend. „Spendor Rundfunkmonitore“, kam die selbstbewusste Antwort. „Spendor, die stolze Negation von Slimline“, ergänzte ich innerlich. Es handelte sich um eines der frühen Modelle (leider habe ich die Bezeichnung vergessen). Wie lebhaft dieser Mann wurde und wie seine Augen funkelten, als ich ihn fragte, ob ich da mal reinhören dürfe – das ist mir allerdings nicht entfallen! Schnell wurde rumgeschoben, umgekabelt, ein alter Garrad-Plattenspieler aktiviert – und „Walk On The Wild Side“ aufgelegt. Oh ja, so langsam fing ich auch an zu strahlen …

Seine Frau hingegen zeigte sich „not amused“. Meine Vermutung ist dahingehend, dass er ihretwegen die schmalen Cabasse-Säulen gekauft hatte – und nachdem er die Boxen dann in seinem (großen) Wohnzimmer gehört hatte, zwei Wochen lang mit Engelszungen auf sie einreden musste, dass er unmöglich die Spendor Monitore verkaufen könne, sondern vielmehr die neuen, hübschen Franzosen … Der erste Schlag ins Kontor. Und dann kommt ein Interessent („noch so ein Spinner“) und der werte GatteSpendor S8e schafft es nicht einmal, ihm die „Hübschen“ aufzuschwatzen. Nein, besser noch, in aller Seelenruhe hören die beiden Musik „über diese Dinosaurier“, sie kriegen sich kaum noch ein, wie geil die Dinger sind, ja, fast kommt es zu Verbrüderungszenen! Und das alles, während man doch in Ruhe bügeln und Fernseh‘ schauen möchte!

Nach anderthalb Stunden bedankte ich mich artig bei ihm, lächelte entschuldigend in ihre Richtung (null Reaktion …) und schlich mich. Netter Abend – zumindest für meine Wenigkeit.

Spendor S 8e …

… heißt der 2-Wege-Lautsprecher, der hier zum Test ansteht. Und dass der Buchstabe „S“ nicht für Slimline-Verachtung steht, zeigen die Fotos deutlich.

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Test: Spendor S 8e | Standlautsprecher

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