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Hifi Test Analysis Audio Omicron – Testbericht Lautsprecher, High End-Hifi-Magazin fairaudio

Inhaltsverzeichnis

  1. 3 Hifi Test Analysis Audio Omicron - Testbericht Lautsprecher, High End-Hifi-Magazin fairaudio

Analysis Audio Omicron: Rückwand

Äußerlich fällt mir nichts Weiteres auf. Aber vielleicht sei noch die hohe Fertigungstiefe von Analysis Audio genannt. Natürlich kaufen auch die Griechen am Weltmarkt die „Rohstoffe“ für ihre Lautsprecher ein – aber die Produktion erfolgt komplett in Athen und das überwiegend in Handarbeit. Seien es die Chassis oder das Gehäuse – äh, der Rahmen – sogar die Spule in der Frequenzweiche wird selbst gewickelt. Dies ist kein „Wandler von der Stange“, sondern von vorn bis hinten ein originäres Manufakturprodukt. Manchen gibt es ja etwas, ihr Geld nicht dem Audio-Großkapital in den Rachen zu werfen … (wobei der Autor dieser Zeilen diese Einstellung recht amüsant findet)

Klang:

Vis a vis der Omicron sitzend und noch bevor die erste richtig Hörsession startete, ging mir durch den Kopf, dass Punktschallquellen wohl anders aussehen. Das erste, was ich daher verrückte, war mein Sofa – ab mit ihm nach hinten, Punkte sind was Relatives! Freilich waren damit kaum 50 Zentimeter gewonnen, wollte ich doch auch nicht direkt an der Rückwand kleben. Aber bestimmt besser als nichts …

Flächenstrahler sind bauartbedingt Dipole – also Lautsprecher, die den Schall vorne und hinten abstrahlen (und dies um 180 Grad phasenverschoben). Das macht eine (rück-)wandnahe Aufstellung der Wandler nicht empfehlenswert. Zumindest theoretisch – praktisch muss ich sagen, dass, als die Omicron schließlich ihren Platz gefunden hatte, sie auch nicht weiter im Raum stand, als (üblicherweise) andere Standboxen auch.

Zunächst konzentrierte ich mich auf die Raumabbildung in der Breite – ich musste sie ein wenig näher als sonst bei mir üblich zusammenrücken, damit in der Mitte kein Loch entstand. Schnell gemacht.

(Nein, sooo nah, wie es das Foto unten zeigt, standen sie nicht beieinander – das hat nur den profanen Grund, dass ein Weitwinkelobjektiv nicht zur Hand war …)

Analysis Audio Omicron - Ensemble

Weniger schnell ging es in Sachen „ausgewogene Tonalität“. Das erschien mir alles noch deutlich zu hell. Die Hochtonbändchen waren (zunächst) innen positioniert und die Lautsprecher ziemlich deutlich eingewinkelt. Also folgten Experimente mit flacheren Winkeln – es wurde besser. Oder auch nicht. Tonal geriet es ausgeglichener – aber der Sound rückte wieder näher an die Wandler, statt sich frei im Raum zu präsentieren. Also musste das Bändchen nach außen. Schließlich stehen die Lautsprecher bei mir an der „langen Wand“ und somit sind da immer noch 1,5 Meter zur Seite. Die bösen Early Reflections werden sooo böse schon nicht sein. Wo ist eigentlich das Akustikelement …?

Um es abzukürzen: Letztlich fanden die kleinen Analysis‘ ihre Endposition mit dem Hochtöner nach außen, recht deutlich eingewinkelt und mit dem Hörplatz ein gleichschenkliges Dreieck bildend. Gar nicht so kompliziert, sollte man meinen. Aber zwei Stunden hat das Prozedere inklusive Feinabstimmung schon gedauert. Da die Aufstellung dieser Wandler definitiv relevant ist und es hierbei nicht nur um die allerletzten Feinheiten, sondern um deutliche Unterschiede geht, bietet Herr Schneider den Aufbau- und Aufstellservice an. So kauft man beim Dipolstudio nicht einfach den „nackten Lautsprecher“, sondern erhält automatisch auch eine die individuelle Wohnsituation berücksichtigende Beratung und Optimierung – damit die Lautsprecherauswahl und -positionierung nicht zum Glücksspiel wird. Dieser „Home Presentation Service“ ist im Fall des Erwerbs eines Lautsprechers kostenlos, ansonsten sind die Unkosten – gestaffelt nach Entfernung und Komponentenwert – zu tragen. (Siehe: http://audioperformance.de/home_presentation_service.htm)

Hub x Fläche = Tiefbass? Sagen wir einmal jein. Wenn ich mich nicht allzu doll verrechnet habe, korrespondiert die effektive Membranfläche des Omicron-Basstreibers ungefähr mit der eines „normalen“ 46er-Treibers. Rock me, Baby! So einfach ist es freilich nicht … Auch wenn der genannte Maximalhub mit 4 mm für einen Flächenstrahler mehr als okay ist – es gibt schließlich auch so etwas wie den akustischen Kurzschluss, der gerade bei langen Wellen – also tiefen Tönen – einen Teil der (Schall-)Energie wieder raubt. Wie auch immer: Die Omicron ist eine kleine Fläche – richtig druckvollen Bassschub sowie Maximalpegel sind mit ihr nicht drin. Sie wird schon laut, aber Ihre Black-Music-Party, die müssen Sie doch woanders ausrichten. Mein persönlicher Hör- und Musikgeschmack geht bisweilen schon mal in Richtung „laut & schmutzig“. Und das klappt nicht so recht. P.J. Harvey auf ’ner Fläche? Gar was von den Chemikal Brothers? Vergessen Sie’s. Das ist keine echte Kritik an der Omicron, sondern eher etwas weltanschauliches. Flächenfreunde sind süchtig nach anderen Wiedergabetugenden und nehmen die benannten Schwächen dafür gerne in Kauf. Wie gut, dass ich weltanschaulich ziemlich offen bin …

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Test: Analysis Audio Omicron | Standlautsprecher

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