Inhaltsverzeichnis
Unverspielt-schlicht, aber – einschließlich Schnittstellen und Schalter – robust und akkurat verarbeitet, softwareseitig extrem vielseitig und in Sachen Usability durchdacht, zählt der SOtM sMS-200ultra zweifelsohne zu den ambitioniertesten Streaming-Werkzeugen am Markt. Klanglich besticht er durch seine unglaubliche Reinheit: Einzelne Töne wirken kontrastierter, differenzierter, räumlich fokussierter und feiner aufgefächert, überlässt man dem Südkoreaner das Streamen. Über alles gehört, erhält man schlichtweg ein „eingängigeres“, glaubhafteres Klangbild. Das optional erhältliche Akkunetzteil befördert diesen Eindruck weiter.
Rein gar nichts zu bekritteln? Nicht gerade von überbordender Vielfalt geprägt zeigen sich die hardwareseitigen Schnittstellen: S/PDIF – egal in welcher Form – glänzt durch Abwesenheit, WLAN-Antennen sind zusätzlich zu beschaffen, wobei SOtM seinen Kunden eh den Ethernet- oder USB-Betrieb ans Herz legt. Eine Anzeige, die zumindest grob über den einen oder anderen Betriebszustand informiert – à la „Hat eine etwaige externe Clock das Sagen?“, „Wird die Musikbibliothek momentan aufbereitet?“ oder „Steht die USB-Festplatte schon als Server bereit?“ – wäre insbesondere für Einsteiger hilfreich, zumal das englische Manual in mancherlei Hinsicht Fragen offen lässt, was den Umgang mit der eigentlich sehr bedienfreundlichen Streaming-Bridge bisweilen unnötig erschwert.
Dafür eindeutig auf der Habenseite: Die Einbindung von Bibliotheken gerät auch per unmittelbar angeschlossener USB-Festplatte (MinimServer) sehr klangstark, selbst Alben mit WAV-Dateien werden dabei mit ansprechender Cover-Anzeige (folder view) dargereicht. Mit hoher „Betriebssicherheit“ darf sich der SOtM sMS 200ultra zudem brüsten: Im Zusammenspiel mit den obengenannten kostenfreien Apps gab es so gut wie keine Abstürze, das Surfen durch Musikbibliotheken gestaltet sich ebenso flott wie die Reaktionszeit beim Ansteuern von Alben oder einzelnen Tracks.
Kurzum: Der SOtM ist kein proprietär hochgezüchtetes „Alles geht von allein“-Spielzeug, sondern ein ziemlich universelles, auf gewisse Weise aber auch puristisches, sehr „klangreines“ Streaming-Tool, an das sich computerunerfahrene Hörer die erste Zeit vielleicht ein bisschen gewöhnen müssen. Hörern, die bereit ist, sich auf diesen Umstand einzulassen, sei ein Testen/Probehören beim Händler oder zuhause unbedingt empfohlen – ich bin mir sicher, dass das klangliche Wirken dieses auf den ersten Blick doch gar nicht so „highendig“ anmutenden schwarzen Kastens regelmäßig für handfeste Überraschungen sorgen wird.
Fakten:
- Modell: SOtM sMS 200ultra
- Konzept: Streaming-Bridge (Streamer ohne integrierten DAC)
- Preis: 1.299 Euro (mit BNC-Schnittstelle für externe Clock: 1.349 Euro),
Aufpreise optional: Akkunetzteil SOtM sPS-500: 595 Euro | externe SOtM Clock
sCLK-OCX10: 3.795 Euro - Streaming von: NAS, USB-Festplatte, Qobuz und Tidal
- Server & Renderer (Firmware V0.4.17): DLNA/UPnP, Squeezelite/LMS, Roon, HG-Player, BubbleUPnP-Server, MinimServer, LibreSpot, Shairport
- Eingänge digital: Ethernet, 2 x USB für externe Festplatte oder WLAN-Stick
- Ausgänge digital: 1 x USB zum Anschluss von DACs
- Auflösung: PCM (768 kHz/32 Bit), DSD (8fach)
- Abmessungen und Gewicht (BxHxT): 106 x 48 x 227 mm, ca. 1,5 kg
- Leistungsaufnahme: ca. 10 Watt
- Garantie: 2 Jahre
Vertrieb:
HigotoGmbH
Isenbergstraße 20 | 45130 Essen
Telefon: 0201 – 83 258 25
Mail: info@higoto.de
Web: www.higoto-shop.com
Test: SOtM sMS-200ultra | Streaming-Bridge