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Test-Fazit: SME Model 15A

Inhaltsverzeichnis

  1. 3 Test-Fazit: SME Model 15A

Bei manchen Highend-Geräten hat man ja den Eindruck, dass optische Erscheinung und generelle Klangphilosophie zueinanderpassen. Der Plattenspieler SME Model 15A gehört in diese Gattung. Sein Design ist die fast schon mutwillige Sabotage gegenüber jeglichem Zierrat, er geht als strenge, rein funktionale Maschinenbaustudie durch, bei der die Verarbeitungsqualität Uhrmachern zur Ehre gereichen würde. Er ist genau das, was der Parvenü geflissentlich übersieht. Ich finde ihn wunderschön.

SME Model 15A

Ähnlich verhält es sich klanglich. Auch hier wird jedes Blendwerk beiseitegeschoben. Jeder Effekt, der verführerisch sein kann, auf Dauer aber auch ablenkend, wird vermieden. Einzig tonal ließe sich ein minimal sonorer Einschlag diagnostizieren, ansonsten herrscht Tendenzlosigkeit. Daraus ergibt sich aber alles andere als Langeweile, sondern im Gegenteil das Gefühl, zur Musik durchzudringen, während man vorher lediglich klangliche Interpretationen hörte.

Ich weiß, auch das ist nur ein subjektiver Eindruck und nicht die objektive Wahrheit, aber sei’s drum: Die Empfindung, die sich bei mir mit dem SME Model 15A einstellt, ist eben: So klingt es in Wirklichkeit, wenn man alle Effekte beiseite schiebt. Der SME wirkt im höchsten Maße echt, authentisch und natürlich. Wer in der glücklichen Lage ist, sich einen Plattenspieler in dieser gehobenen Preisklasse leisten zu können, sollte den SME Model 15A zwingend anhören. Er könnte sich als die analoge Liebe fürs Leben erweisen.

Steckbrief SME Model 15A:

  • Insgesamt wird ein sehr souveränes, unheimlich stabiles und komplett grauschleierfreies Klangbild ohne jegliche Nervosität und Unsicherheiten geboten.
  • Tonal sehr ausbalanciert und breitbandig, die mittleren Lagen besitzen eher einen leicht wärmeren denn hellen Einschlag.
  • Der Bassbereich gibt sich subjektiv linear und wirkt angenehm beweglich, farbig sowie schnell-geschmeidig. Wie generell beim SME ist auch das Frequenz-Untergeschoss musikalisch stimmig und nicht auf Show ausgerichtet – es gibt in dieser Preisklasse (Masse-)Laufwerke, die den Subbassbereich noch vehementer und trockener in den Raum stellen.
  • Der Hochtonbereich gibt sich neutral, im Superhochton vielleicht minimal defensiver, aber natürlich hängt das auch ganz entscheidend vom jeweiligen Tonabnehmer ab.
  • Das Auflösungsvermögen ist sehr hoch, Klangtexturen, Raumhall und Mikrodetails werden minutiös herausgearbeitet – ein Neuentdecken der Plattensammlung steht an.
  • Die Palette möglicher Klangfarben wirkt sehr reichhaltig und alles andere als „in eine Richtung gefärbt“, homogenisiert oder gar monochrom. Gleichzeitig gerät der Farbauftrag immer angenehm deckkräftig, nicht pastellig.
  • Grob- und feindynamisch erfüllt der SME die sehr hohen Erwartungen, die die Preisklasse vorgibt. Der Model 15 spielt auf den Punkt, Timing und Rhythmus werden aus dem Effeff beherrscht. Er „swingt“ aber auch nicht immer, sondern nur, wenn das Programm es vorgibt. Auch in dieser Hinsicht versteht er sich als Vermittler, nicht als Interpret.
  • Als wesentliche Stärke muss auch die Raumdarstellung gelten. Musiker und Instrumente werden völlig präzise und plastisch vor einem tiefschwarzen, ruhigen Hintergrund im Raum gemalt, nein: skulptiert. Das Vermögen zur Tiefenstaffelung ist enorm, auch an den Rändern der Klangbühne. Selbige lässt der SME dort beginnen, wo es die Aufnahme vorsieht – er schreitet nicht von sich aus notorisch nach vorne. Ebenfalls entwirft er auch nicht immer eine Bühenbreite beziehungsweise einen Klangraum in XXL, sondern nur, wenn er es soll.
  • Die Verarbeitungsqualität ist maßstabsetzend, die Möglichkeiten zur perfekten, einfachen Justage des Tonabnehmern sprechen seit jeher für SME.

Fakten:

  • Modell: SME Model 15A
  • Konzept: schweres Subchassis-Laufwerk, sensorgeregelter, bürstenloser Gleichstrommotor, Riemenantrieb, 9-Zoll-Tonarm
  • Preise: Laufwerk mit Tonarm SME 309 SPD: 10.900 Euro, ohne Tonarm: 8.500 Euro, Tonarm SME 309 SPD (solo): 2.400 Euro
  • Geschwindigkeiten: 33 1/3, 45 und 78 U/min, in 0,01%-Inkrementen justierbar
  • Farbe: Schwarz
  • Maße & Gewicht: 43 x 38 x 18 cm (BxTxH), 18,5 kg
  • Garantie: 2 Jahre

Vertrieb:

Räke HiFi/Vertrieb GmbH
Irlenfelder Weg 43 | 51467 Bergisch Gladbach
Telefon 02202 – 310 46
eMail: transrotorhifi@aol.com
Web: www.transrotor.de | www.sme-audio.com

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Test: SME Model 15A | Plattenspieler

  1. 3 Test-Fazit: SME Model 15A

Über die Autorin / den Autor

Equipment

Analoge Quellen: Laufwerk: SME Model 15 Tonarm: SME 309 Tonabnehmer: MC: Denon DL-103R, Dynavector DV-20X2 H, Transrotor Figaro; MM: Shelter 201 Sonstiges: Flux-HiFi (Nadelreiniger), VPI HW-16.5 (Plattenwaschmaschine)

Digitale Quellen: D/A-Wandler: Rockna Wavelight Musikserver: Antipodes K22 G4 Sonstiges: Pink Faun LAN Isolator

Vorstufen: Hochpegel: Pass XP-12 Phonoverstärker: BMC Audio MCCI Signature ULN

Endstufen: Pass X250.8 (Stereo)

Lautsprecher: Acapella High BassoNobile MK2

Kopfhörer: Beyerdynamic DT-990, Sony MDR-1000X, Teufel Supreme In

All-In-One: Ruark Audio R4

Kabel: Lautsprecherkabel: Dyrholm Audio Phoenix, fis Audio Studioline NF-Kabel: Dyrholm Audio Phoenix XLR, Boaacoustic Blueberry Signal.xlr, fis Audio Livetime (Cinch), Vovox und andere Digitalkabel: Audioquest Cinnamon (Toslink), Audioquest Vodka 48 (HDMI/I2S), Boaacoustic Silver Digital Xeno (USB), fis Audio Magic (LAN-Kabel), Wireworld Series 7 Starlight Gold (Koax-S/PDIF) Netzkabel: fis Audio Blackmagic, fis Audio Studioline Netzleiste: fis Audio Blackmagic

Rack: Creaktiv Trend 3

Größe des Hörraumes: Grundfläche: 40 m² Höhe: 2,45 m