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Klang der Revel Performa F208

Inhaltsverzeichnis

  1. 2 Klang der Revel Performa F208

Der erste Höreindruck nach gebührender Einspielzeit ist von einer cinemaskopartigen Abbildungscharakteristik und exzellenter Durchhörbarkeit geprägt. Unabhängig vom gerade wiedergegebenen Musikmaterial verschwinden die beiden physisch so präsenten Lautsprecher akustisch fast vollständig und spannen eine weite Klangleinwand auf, auf der die Musik sich ungestört und dynamisch unkomprimiert präsentieren kann. Meine Linn Majik 140 etwa muss da etwas kleinlaut einpacken, spielt im direkten Vergleich wesentlich kompakter und enger und lässt das Klanggeschehen dann doch (bei all ihren preisklassenbezogen sehr guten Tugenden) flacher und komprimierter erscheinen.

Revel Performa F208

Dynamisch ungleich unkomprimierter spielen die Performa F208 zumindest dann, wenn Leistung in hinreichendem Maße an den Lautsprecherklemmen anliegt: Der Versuch, die Top-Modelle der mittleren Revel-Familie mit den 60 Watt meines Linn Majik DSM zu paaren, resultierte zwar in einer durchaus annehmbaren musikalischen Darbietung, ließ aber schon nach den ersten Takten die Vermutung zu, dass Leistung eine von den F208 gern angenommen Gabe ist.

Das Umstöpseln auf die AVM MA 3.2-Monos bestätigt dann auch, dass Geschwindigkeit und Kontrolle in allen Frequenzbereichen (und bei allen Lautstärken, nicht nur beim „Gasgeben“) von einem üppigen Leistungsangebot deutlich profitieren. Aber schon mit der kleineren Lösung geizen die Performa F208 wahrlich nicht mit einer überaus kantenscharfen räumlichen Abgrenzung von Klangereignissen, Stimmen, Instrumenten und Instrumentengruppen. Das Wort „holografisch“ mag mir dabei – trotz aller Präzision der Darbietung – jedoch nicht wirklich in den Sinn kommen.

Woran das liegt? Nun, die zuvor von mir getesteten Dynaudio Excite X38 vermögen es auf geradezu unnachahmliche Weise, dreidimensional wirkende Klangkörper in einem dreidimensionalen Raum entstehen zu lassen. Die Revel F208 tendieren eher dazu, einen im positiven Sinne analytischen Blick auf das Geschehen in einem sehr scharf fokussierten, präzise abbildenden und dabei klangfarbig überbordenden Panorama zu erzeugen, das es dem Zuhörer überaus einfach macht, sich intellektuell mit dem Klanggeschehen zu befassen.

Revel Performa F208

Einzelne Klangereignisse treten dabei weniger als dreidimensionaler Körper aus diesem Raum hervor, sondern stehen im Gegenzug noch schärfer umrissen an ihrem Platz im Panorama. Das bedeutet nicht (!), dass es mit den Revel keine Tiefenstaffelung gäbe – die ist durchaus im zu erwartenden Maße und im Rahmen dessen, was im Quellmaterial gespeichert ist, vorhanden –, sondern bezieht sich allein auf eine weniger ausgeprägte Körperhaftigkeit der virtuellen Schallquellen. Durch die eher projizierende als holografische Präsentation entsteht zwischen Instrumenten und Stimmen mehr Raum, was sich (gerade bei großorchestralen Aufnahmen) positiv auf die Durchhörbarkeit auswirkt.

Überhaupt soll hier nicht der Eindruck entstehen, eine der beiden Charaktere sei objektiv besser oder gar richtiger – nein, Revel und Dynaudio bedienen in dieser Hinsicht lediglich unterschiedliche Geschmäcker. Wenn überhaupt, dann könnte man im direkten Vergleich der Dynaudio X38 eine minimale Betonung des oberen Mitteltons bescheinigen, die sicher hilfreich dabei ist, den Eindruck von Plastizität und ansprechender Direktheit beim Zuhörer zu erzeugen.

Revel Performa F208

Die Revel geben sich hier als unbestechliche und höchst präzise Schnittstellen zwischen Musik und Hörer. Neben der scharf fokussierten räumlichen Abbildung und den unglaublichen Dynamik- und Pegelreserven, auf die ich gleich noch zu sprechen komme, ist das unangestrengt wirkende, niemals nervende Auflösungsvermögen eine weitere Paradedisziplin der Performa F208.

Mit Loreena McKennitts wunderbarem Album The Book of Secrets offenbaren die Revel Performa F208 nicht nur ihren tonal ausgewogenen Charakter, sondern reproduzieren eine Fülle von subtilen akustischen Details. Seien es die sich bewegenden Chormitglieder, die die hölzerne Empore mit ihren Bewegungen zum Knarzen bringen, die Artikulationsgeräusche von Frau McKennitt oder die Klappengeräusche der Blasinstrumente: Diese für einen realistischen Klangeindruck so wichtigen „Nebensächlichkeiten“ bei der Wiedergabe von Musik integrieren die F208 mühelos und zeitlich ebenso wie räumlich glaubhaft in das musikalische Gesamtbild. Ohne an die (für einen Loreena McKennittskonventionellen Lautsprecher ohnehin kaum zu erreichende) Homogenität eines echten Flächenstrahlers heranzureichen, erinnert mich die punktgenaue Abbildung einzelner Sänger und Instrumente im Track „Dante’s Prayer“ und die Darstellung des räumlichen Bezugs fast schon an die Elektrostaten aus dem Hause Martin Logan. Die F208 lassen einen ebenso großen, atmenden Raum mit viel Platz für die einzelnen Akteure entstehen, der aber auf einem viel festeren, tiefer hinab reichenden Fundament aufbauen darf.

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Test: Revel Performa F208 | Standlautsprecher

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