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Der Rega RP8 ist ein konsequent und ganzheitlich entwickelter Plattenspieler. Kein Gramm zu viel auf den Rippen, reduziert auf das Notwendigste, und alles selbst durchdacht und gemacht: vom Netzteil und dreilagigen Glas-Plattenteller, über den Tonarm bis hin zu den fest verbauten Cinchkabeln. Für die Briten ist ein Plattenspieler ein interdependentes System, also braucht’s einen holistischen Ansatz, man sollte möglichst alle Parameter auf dem Zettel haben.
Dieses Denken zahlt sich aus – klanglich. Mir ist in dieser Preisklasse bisher kein Dreher untergekommen, der Musik lebendiger, mit mehr Drive und Drehmoment darstellt als der Rega RP8. Dieses dürre Skelett animiert zum Tanzen! Andere klangliche Tugenden werden dabei aber nicht vergessen. Tonal gibt sich der Rega ausgeglichen mit leicht sonorem Einschlag, räumlich hochpräzise in der Abbildung bei eher kompaktem denn ausuferndem Bühnenbild. Er besitzt so viel Potenzial, dass auch höherwertige Tonabnehmer an ihm zur Geltung kommen – er geht aber auch schon mit dem guten, alten Denon DL-103 richtig ab. Natürlich empfiehlt es sich, besonders bei einem derart leichtem Dreher, das Augenmerk auf eine ruhige Stellfläche zu legen. Am besten geeignet dürfte ein Wandbord sein.
Kritikpunkte? Jain. Die Verarbeitung ist in Ordnung, aber zum Angeben und Blenden taugt’s nun auch nicht. Und wer sich einen Sport daraus macht, Tonabnehmer im Wochentakt zu wechseln, dem wird das schnell abgewöhnt – insbesondere die VTA-Justage ist etwas mühsam.
Steckbrief Rega RP8:
- Besonderes Kennzeichen: eine sehr ansteckende Musikwiedergabe. Rhythmisch auf den Punkt und sehr lebendig geht’s zur Sache. Der RP8 wirkt wie eine Vitalitätsspritze. Dynamik und Timing stimmen einfach – große Klasse!
- Tonal gibt sich der Rega RP8 weitgehend ausgeglichen. Auch im Tiefbass ist er noch erstaunlich bissfest. Der Hochton wird eher leicht milder transportiert, deshalb wirken die mittleren Lagen der Tendenz nach eher sonor denn hell.
- Konturierter, energiegeladener und drahtig-schneller Bassbereich. Doch nicht einfach nur „flott“, auch klangfarblich schön differenziert. Eine echte Stärke. Auch wenn – meist dann aber zu höheren Kursen – noch mehr Tiefbasspower möglich ist.
- Überdurchschnittlich hohes Auflösungsvermögen bis zu den oberen Mitten hin, von da an bis in den Hochton eher gute/klassendurchschnittliche Detaillierung. In dieser Hinsicht geht schon noch mehr, aber der Rega spielt auf der sicheren Seite, also milder, härtefrei, wenngleich nicht maximal explizit.
- Sehr hohe Akkuratesse bei der Abbildung der Klängen, die zudem angenehm plastisch/3D-haft dargestellt werden. Die Dimensionen der virtuelle Bühne geraten ihm eher realistisch bis etwas kompakter, jedenfalls nicht riesig.
Fakten:
- Konzept: Plattenspieler mit Riemenantrieb
- Preis: 2.500 Euro ohne System, mit Rega Apheta MC: 4.000 Euro
- Farben: Hochglanz-Schwarz
- Geschwindigkeiten: 33 1/3 und 45 U/min
- Maße & Gewicht: 44 x 10 x 36 cm (B x H x T, inkl. Haube), 5 kg
- Sonstiges: entkoppelter Rahmen und Staubschutzhaube; Haube, Filzmatte und externes Netzteil im Lieferumfang
- Garantie: 10 Jahre
Vertrieb:
TAD Audiovertrieb GmbH
Aich 3 | 83112 Frasdorf
Tel.: 08052 – 957 32 73
eMail: hifi@tad-audiovertrieb.de
Web: www.rega-audio.de
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Test: Rega RP8 | Plattenspieler