Kennen Sie das, wenn Sie spazieren gehen: Kleiner Hund trifft auf großen Hund, der kleine fängt an, hysterisch zu kläffen, während der große die Contenance bewahrt und seelenruhig weitertrabt? Dann haben Sie das Wesen des Rega Aethos erkannt: Er bleibt stets ruhig und souverän im Hintergrund und lässt die Musik sprechen. Krachiger Industrial-Metal? Wurscht, kläff du nur. Billige, aggressive Lo-Fi-Aufnahme? Her damit!
Das soll aber nicht heißen, dass kein Temperament in ihm brennt: Grob- und Feindynamik bewegen sich auf einem hohen, mindestens der Preisklasse angemessenen Niveau. Er packt im Bass kräftig, aber nicht brutal zu, und bleibt dafür in den Höhen etwas zurückhaltender, was seine Langzeittauglichkeit unterstützt. Im Mitteltonbereich verhält sich der britische Vollverstärker hingegen streng neutral, dennoch ist er eher etwas für Genusshörer und nicht so sehr für beinharte Analytiker auf der Suche nach der allerletzten kleinen Verästelung.
Es geht ihm nicht ums Flöhehustenhören, sondern um den musikalischen Fluss und Spaß an der Freud. Seine breite und nach vorne ausladende Bühnendarstellung eignet sich vortrefflich zum Eintauchen in Musik jeder Art, alles hat dort seinen klar umrissenen Platz. Da verzeiht man ihm seine eher spartanische Ausstattung und die suboptimale Fernbedienung, schließlich ist er ja in erster Linie nur für eine Sache da: zum Verstärken. Wie K.I.T.T.
Steckbrief Rega Aethos:
- Runde und eher gutmütige/wärmere Gesamttonalität, die zu stundenlangen Hörsitzungen verleitet.
- Souveräner, etwas kräftiger gehaltener Bass, der einen schönen Mittelweg zwischen Durchzeichnung und Volumen findet. Das allerletzte Fünkchen Tiefbass fehlt.
- Neutrale, natürlich klingende Mitten, weder über- noch unterbetont und dabei sehr transparent.
- Geringfügig zurückgenommene, geschmeidig-seidige Höhen, die nie unangenehm werden.
- Angenehm dynamische Spielweise. Grobdynamisch durch seine Leistungsreserven eine Wucht, nur wesentlich teurere Amps haben hier noch mehr auf dem Kasten. Feindynamisch der Preisklasse angemessen, aber es bleibt Luft nach oben.
- Kein Erbsenzähler, der alles bis ins kleinste Detail genau wissen will. Er bietet ein der Klasse angemessenes Auflösungsvermögen, ist aber nichts für Fans höchster Analyse.
- Tolle Räumlichkeit mit schön breiter und sich weit nach vorne ausdehnender Bühne mit sehr klarer, dreidimensionaler Greifbarkeit der Instrumente im Raum.
- Kräftige und überraschend gute Kopfhörersektion.
Fakten:
- Modell: Rega Aethos
- Konzept: Transistor-Vollverstärker
- Preis: 4.399 Euro
- Farbe: Schwarz
- Maße und Gewicht: 433 x 95 x 360 mm (BxHxT); 17,5 kg
- Eingänge: 5 x Hochpegel (Cinch), 1 x Direct (Cinch), Record-Input (Cinch)
- Ausgänge: Lautsprecherterminals für ein Boxenpaar, Record-Output (Cinch), Record-Output-Link (Cinch), Pre-Amp-Out (Cinch), 6,35-mm-Kopfhörerbuchse
- Ausgangsleistung: 2 x 125 Watt an 8 Ohm, 2 x 156 Watt an 6 Ohm
- Sonstiges: Fernbedienung
- Garantie: 2 Jahre; lebenslange Garantie auf Fabrikationsfehler
- Weitere Informationen auf der Website des Vertriebs
Vertrieb:
TAD Audiovertrieb GmbH
Rosenheimer Straße 33 | 83229 Aschau
Telefon: +49(0)8052 – 9573273
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Test: Rega Aethos | Vollverstärker