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Quadral Titan VIII: Mittel- und Hochton, Tiefton – Testbericht fairaudio

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  1. 4 Quadral Titan VIII: Mittel- und Hochton, Tiefton - Testbericht fairaudio

Ja, Kriterien wie tonale Balanciertheit und klangliche Schlüssigkeit des Mittel-/Hochtonbereichs geraten beim Hören mit den Titan automatisch in Vergessenheit – einfach weil hier nichts „Anstößiges“ passiert und stattdessen, wenn man so will, pure Selbstverständlichkeit waltet – unsere Probanden lassen solche „Basics“ quasi en passant hinter sich und streben nach höheren Weihen:

tv personalitiesIch selbst freue mich zum Beispiel darüber, wie wunderbar in „Painted Word“ (gleichnamiges 1986er Album, sehr empfehlenswert) der englischen Combo Television Personalities die nölige Stimme Dan Treacys, die schepprige Hi-Hat und die schnoddrige E-Gitarre klangfarblich und von ihren Texturen her auseinandergehalten werden – kein leichter Job bei solcher Musik. Zusammen mit der erwähnten Tieftonautorität hab ich bei aufgerissenem Lautstärkehahn fast das Gefühl – obwohl Studioaufnahme – in einem mehr oder weniger schmuddeligen (aber akustisch guten) Berliner Club live dabei zu sein.

worshipEin ähnliches Livegefühl stellt sich bei Worships „You Are The One“ (Album: A Place To Bury Strangers) ein – der Druck, mit dem die sägend-schrillen E-Gitarren in den Hörraum geschleudert werden und die Authentizität, die Ungepresstheit der Sound-Texturen sind schon große klasse. Dieser Titel kommt von Haus aus in einem recht sperrig-lärmigen Sound-Gewand daher, sollte aber eben dennoch nicht nerven, sondern involvieren, auf eine bestimmte Art und Weise „überzeugen“ – keine leichte Aufgabe fürs HiFi, die die Titan VIII aber mit Bravour meistern.

basstreiber quadral titan viii

Noch ein paar präzisierende Worte zu den unteren Lagen, über deren souveräne, druckvolle Gangart ich ja bereits eingangs berichtete: Ganz unten, im Tiefbass, scheint man den Titan VIII, wenn man genau hinhört, ein kleines tonales Extrapfund spendiert zu haben. Allerdings ist dieses frequenzseitig so positioniert (eben nicht im Grundton oder Oberbass) und so dosiert, dass die Titan zu keiner Zeit Gefahr laufen, den Mittelton ungebührlich anzudicken/anzuwärmen. Zudem lässt sich im Zweifelsfall der Basspegel ja auch noch mit den erwähnten rückseitigen Knebelschaltern leicht zähmen – ich selbst habe beim Hören die Einstellungen ganz überwiegend auf Neutralposition belassen.

Als extraschnell und knochentrocken würde ich den Tieftonbereich nicht bezeichnen, aber es reicht allemal, um skinny puppybeispielsweise in Skinny Puppys „Dig It“ (Album: Mind The Perpetual Intercourse), die interessant arrangierten, weil ebenso zackig-flutschig wie „stottrig“-unruhig tönenden Bassdrum-Läufe behände und leichtfüßig zu transportieren – was elementar für diesen Song ist, da das rhythmische Stottern sonst leicht ins Unrhythmische, Breiige kippen kann. Ja, meine Thiel CS 3.7 gehen unten rum noch etwas präziser, konturierter zu Werke – eh eine ihrer ausgemachten Stärken -, dennoch sollte man auch mit den Quadral Titan VIII an dieser Stelle eigentlich nichts missen, kontrollierte, „schnelle“ Verstärker vorausgesetzt.

Beim Thema Räumlichkeit werden die meisten Hörer wohl ebenfalls nichts missen: Die Musik löst sich bestens von den Boxen ab, es entsteht ein freies, angenehm ausgedehnt-großzügiges, sehr involvierendes Stereobild, welches allerdings nicht auf höchste Ortungsschärfe und Plastizität gezüchtet ist. Die Quadral gehören nicht zu den Wandlern, die versuchen, über die Abstandsverhältnisse auf der virtuellen Bühne quasi zentimetergenau zu informieren oder einen Sänger leibhaftig in den Hörraum zu skulptieren – da geht auch bei deutlich preiswerteren (Kompakt-)Lautsprechern nicht selten etwas mehr.

Allerdings bringen die Titan auf der Bühne auch nichts durcheinander, sondern differenzieren dergestalt, dass beim „normalen“ Musikhören ohne kopfiges Klanganalysieren das Kriterium Ortungsschärfe wohl gar nicht erst aufs Tapet kommen dürfte, sofern man sich nicht gerade zu den „Ordnungs-Fetischisten“ unter den Musikfreunden zählt.

quadral titan viii bi-wiring

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Test: Quadral Titan VIII | Standlautsprecher

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