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Quadral Titan VIII – Technik

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bändchen quadral titan

Und da gibt es einiges – fangen wir oben an: Ein Unterschied zu den anderen aktuellen Modellen der Aurum-Reihe, aber auch zur Titan VII lässt sich recht gut erkennen, wenn man einen genaueren Blick durchs feinmaschige Hochtongitter riskiert: Im Oberstübchen unseres Probanden werkelt kein Magnetostat, sondern ein Bändchenhochtöner:

quadral titan viii bändchen

Das über 12 cm lange Bändchen ist mit zirka 20 mg Masse und 15 µm Stärke äußerst empfindlich (durchs Gitter pusten oder einen Staubsauger dran halten sind absolut tabu) und in der Herstellung vergleichsweise teuer, soll dafür aber, so Entwickler Sascha Reckert, „neben geringeren Verzerrungen eine nochmals gesteigerte Leichtigkeit und Feinauflösung“ bieten.

bändchen quadral titan

Zur besseren Ankopplung ans Bändchen kommt – wir bewegen uns eine Etage tiefer – ein komplett neu entwickelter 16-cm-Mitteltöner zum Einsatz. Und wenn sich die Quadral`schen ALTIMA-Treiber über die verschieden Lautsprechermodelle hinweg äußerlich doch sehr ähneln, unterscheiden sich die Titan-Mitteltöner gegenüber ihren Verwandten beispielsweise durch kürzere Schwingspulen, stärkere Magnete sowie den Einsatz von Kurzschlussringen. Außerdem, so Sascha Reckert, werden bei der Herstellung andere Kleber und Sicken eingesetzt.

quadral titan viii mitteltöner

Für Leser, die die bisherigen fairaudio-Berichte über Quadral-Lautsprecher womöglich nicht kennen, sprich mit dem Begriff ALTIMA nichts anfangen können, sei noch kurz erwähnt: Die Idee, dass als Membranmaterial ein spezielles Kompositum aus Aluminium, Titan und Magnesium (ALTIMA) der Schnelligkeit und Impulsgenauigkeit förderlich und unerwünschten Partialschwingungen abträglich ist, stammt noch vom ehemaligen Entwickler Berndt Stark und wurde bereits im Jahr 2000 (bei der AURUM6) das erste Mal realisiert.

quadral titan viii
Die Chassis werden von Holzschrauben gehalten – die Befestigung via eingelassener Gewinde beziehungsweise Schrauben mit Maschinengewinde wäre für Lautsprecher dieser Güteklasse adäquater. Die Kontakte der Treiber sind nicht verlötet, sondern gesteckt oder verschraubt.

Auf Kellerebene wurde gegenüber der 7er-Titan der wuchtige 38-cm-Tieftöner gegen zwei langhubige 25-cm-Konusse getauscht. Diese sind – typisch für die größeren Lautsprechermodelle der Aurum Reihe – etwas tiefer ins Gehäuse eingelassen, was eine kleine „Höhle“ vor den Membranen entstehen lässt, die sogenannte Druckkammer:

Mit zunehmender Frequenz soll der Gegendruck, den die sich im Kammerinneren befindende Luft der Membranbewegung entgegenstellt, stärker ansteigen als dies bei „normaler“ Umgebungsluft des Basschassis der Fall wäre – wodurch mehr Energie an die benachbarte Luft abgeben werden kann. Ein höherer Wirkungsgrad und eine geringer ausfallende Membranauslenkung sowie damit einhergehend höhere Pegelfestigkeit seien, so Quadral, die willkommenen Folgen. Unterstützt wird das Ganze noch von einem Bassreflexsystem – die Öffnung befindet sich unten, sprich „bläst“ Richtung Fußboden.

druckkammer lautsprecher quadral

Bis etwa 250 Hz verantworten vorwiegend die beiden Tieftöner das Geschehen, der einsetzende Mitteltöner lässt sich dann wiederum ab ungefähr 2,8 kHz das Ruder vom Bändchen aus der Hand nehmen. Die akustische Trennung erfolgt mit 12 dB beziehungsweise schon recht steilen 24 dB je Oktave.

Grundsatzdiskussionen über das Für und Wider steiler oder flacher Filterverläufe hält Herr Reckert aber für wenig zielführend, da jede Lautsprecherkonstruktion vielmehr – man kann nur hoffen, dass es bei anderen Lautsprecherbauern ähnlich liebevoll zugeht – eine „individuelle Zuwendung“ benötige. Wichtig sei ihm aber generell, „dass man keine scharfkantigen Frequenzverläufe im Übernahmebereich bei den Einzelchassis bekommt – unabhängig von der resultierenden Flankensteilheit.“

mittel-hochton-weiche quadral titan viii
Wie ein kleines Feuerwerkssortiment mutet die Hoch/Mittelton-Frequenzweiche an. Dahinter, von außen nicht einsehbar, befindet sich die separate Tieftonweiche samt zugehöriger Drosselspule – 42 Bauteile beinhaltet das Weichenkonstrukt insgesamt

Und damit wir Musikfreunde auch etwas zum Spielen haben, geben die Quadraler ihrer neuen 8er dann auch noch ein paar Schalter mit auf den Weg: Kurz unterhalb des Weichenfensters sind diese angesiedelt und ermöglichen eine Feinanpassung ans eigene Hör-Gusto oder an die räumlichen Gegebenheiten – von der Neutralstellung lässt sich tief-, hoch- und mitteltonseitig jeweils um plus/minus zwei Dezibel abweichen.

quadral titan viii

So, nun aber genug allen Vorgeplänkels – wechseln wir von der grauen Theorie doch endlich zur hoffentlich farbenfrohen Hörpraxis …

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Test: Quadral Titan VIII | Standlautsprecher

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