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Eine nicht mal 16 Zentimeter breite Lautsprechersäule, die von einem englischen Hersteller stammt – da lässt sich doch selbst ohne Kristallkugel vor der Nase leicht vorhersagen, dass wir es mit eingeschränkter Basspotenz oder -kontrolle sowie abgedimmten Höhen zu tun bekommen werden. Nun, soviel sei vorab gespoilert, die PMC Fact 8 Signature (11.990 Euro) treten an, allzu klischeebehaftete Erwartungshaltungen und bestimmt auch die eine oder andere Kristallkugel Lügen zu strafen.
Die schmalen Lautsprecher sind mit je 103 Zentimeter Höhe sowie 38 Zentimeter Tiefe auch mit Blick auf die restlichen Maße nicht gerade ausladend dimensioniert. Um den Fact 8 Signature dennoch amtlichen Tiefgang entlocken zu können, setzt PMC auf eine seiner „Lieblingstechnologien“: die Transmission Line (TML). Diese sehen die Engländer – sofern technisch perfektioniert – eindeutig im Vorteil gegenüber Bassreflexsystemen: Beispielsweise was Strömungsgeräusche oder den ungewollten Austritt höherfrequenter Schallanteile und natürlich vor allen Dingen die Effizienz der Tieftonunterstützung angehe – die übrigens auch auf eine pegelunabhängig gleichbleibende Klangqualität einzahle, so PMC.

Keine 16 Zentimeter breit und 103 Zentimeter hoch – die PMC Fact 8 Signature wiegen nur jeweils 20 Kilogramm
Verborgene Tunnel – das Transmission-Line-Prinzip
Das Transmission-Line-Konzept existiert grundsätzlich schon seit fast hundert Jahren, erst einige Jahrzehnte später wurde es dann tatsächlich häufiger kommerziell eingesetzt. Anders als bei Bassreflexboxen liegt der bassunterstützenden Wirkung kein Helmholtzresonator zugrunde, sondern das Wirkprinzip einer Orgelpfeife.
In der PMC Fact 8 Signature ist diese „Orgelpfeife“ ein Rohr oder Tunnel, der die Rückseite der Basstreiber mit einem unten auf der Schallwand positionierten Auslass verbindet. Das Aufwändige daran: Um tatsächlich mit der von PMC deklarierten unteren Resonanzfrequenz von 32 Hertz die Tieftonwiedergabe zu unterstützen, muss dieser Tunnel eine akustisch wirksame Länge (die physische Länge kann aufgrund des verwendeten Dämpfungsmaterials kleiner ausfallen) von einem Viertel der korrespondieren Wellenlänge erreichen, in unserem Fall entspricht das knapp drei Metern (32 Hz -> 11 m -> 4 * 2,7 m). Transmission-Line-Tunnel sind also regelmäßig mehrfach gefaltet, will man sauriergroße Lautsprechergehäuse vermeiden, wobei diese aufwändige, von außen unsichtbare Konstruktion als willkommener Nebeneffekt eine zusätzliche Gehäusestabilisierung bewirkt.
Damit ein Transmission-Line-Lautsprecher tatsächlich audiophile Basslaute artikuliert, sind noch weitere Punkte zu berücksichtigen: Zum einen stellt das Matching des TML-Systems mit den zuarbeitenden Treibern sehr hohe Anforderungen. Sicherlich mit ein Grund, warum die 14-cm-Tiefmitteltöner der PMC Fact 8 Signature „hausgemacht“ sind. Im Idealfall kontrolliert das Transmission-Line-Volumen bei der Wiedergabe sehr tiefer Frequenzen die gekoppelten Membranen, was zu einer virtuell höheren Membranmasse und im Vergleich zu Bassreflexsystemen weniger Hub sowie reduzierten Verzerrungen führt. Oder zu noch mehr Tiefgang.
Und natürlich kommt der Dämpfung bzw. der optimalen Ausgestaltung des Tunnels mit dem „richtigen“ Absorberschaum sowie dem Design der Austrittsöffnung – beides Spezialitäten von PMC – entscheidende Bedeutung zu: Denn ungewollte Resonanzen und Turbulenzen gilt es tunlichst zu minimieren. Im Inneren der PMC Fact 8 Signature sollen etwa exakt dimensionierte, zusätzliche Kammern (Resonance Absorbing Chamber) für noch kontrolliertere Luftströmungen sorgen – und den Tiefbassauslass der PMC-Lautsprecher ziert ein aerodynamisch wirksames Konstrukt namens „Laminair“:

Die Austrittsöffnung der Transmission Line der PMC Fact 8 Signature ist mit einem robusten Gitter verblendet
Die Idee hinter Laminair will PMC sich tatsächlich bei der Formel-1 abgeschaut haben, wo kontrollierte Strömungsverläufe selbstredend zum A und O gehören. Die Austrittsöffnung einer TML bereitet schon allein deshalb Probleme, weil nahe an deren Begrenzungsflächen strömende Luft stärker gebremst wird als der zentrale Luftstrom. PMCs Lösung besteht darin, die Öffnung mit – und das ist ein Clou daran – unterschiedlich langen Luftleitblechen zu versehen, die gewährleisten sollen, dass Tiefbassinformationen nach ihrer langen Reise durchs Tunneldunkel gänzlich unverwirbelt in den Hörraum blasen.
Look & Feel und ein Déjà-vu – die Gehäuseverarbeitung
So außergewöhnlich das Tunnelsystem im Inneren der PMC Fact 8 Signature anmuten mag, beim Blick aufs Gehäuseäußere und die vergleichsweise leichtgewichtige (je 20 kg), dünnwandige HDF-Konstruktion – nur die Schallwand (21 mm) sowie die Sockelplatte (50 mm) fallen etwas stärker aus –, werden Erinnerungen an meine Spendor D9 V1 wach. Das betrifft ebenso die Kantenverläufe wie den matten, weißen Lack. Spendor betreibt seit einigen Jahren eine eigene Schreinerei, die man seinerzeit übernahm, und fertigt auch für andere Hersteller – PMC zählt offenbar zu den Kunden. Allerdings ist der Lack bei den PMC Fact 8 Signature noch sorgfältiger aufgetragen als bei den Spendor D9 – und die fußseitige Lösung mit den ins Gehäuse eingelassenen Traversen verheißt mehr Stabilität: Im Verbund mit der eher in die Tiefe bauenden Gehäuseform (ebenfalls ähnlich der Spendor D9) ergibt sich selbst auf meinem nicht ganz unproblematischen Dielenboden ein hervorragend wackelfreier Stand – der nicht zuletzt für eine dynamische und räumlich kohärente Wiedergabe enorm wichtig ist, viele unterschätzen das.

Statt auf den mitgelieferten Spikes standen die PMC Fact 8 Signature während des Tests auf Audioplan Antispikes (M6)
Ein bisserl Praxis – Anschlussterminal und Klangregelung
Als nicht alltäglich gehen sicherlich auch die Polklemmen am Bi-Wiring-Terminal durch, die ich in dieser Art bisher noch an keinem anderen Lautsprecher gesehen habe. Und tatsächlich: PMC fertigt die silberbeschichteten Klemmen laut Eigenaussage selbst, eine Liebe fürs Detail, die ich sonst nur von wenigen Herstellern wie etwa Wilson Audio kenne. Da Silber zwar hervorragende Leitwerte aufweist, aber zur Sulfidierung neigt und eher weich ist, würde ich mit Blick auf die PMC Fact 8 Signature eher zu Lautsprecherkabeln mit Kabelschuhen raten (mit den Händen – keine Zange! – ordentlich fest anziehen). Hier kann die geringere Materialhärte im Hinblick auf die Kontaktfläche sogar zum Vorteil gereichen. Für den Test hatte ich allerdings meine Kimber Carbon 16 mit Bananas (ebenfalls Silber) benutzt.
Noch unmittelbarer in die Klangcharakteristik der PMC Fact 8 Signature lässt sich dann mit zwei kleinen rückseitigen Schaltern eingreifen, der Hochtonpegel ist um +/- 2dB bei 15 kHz (sanft ab 5 kHz einsetzend) erhöh- bzw. absenkbar, der Tieftonbereich bei 80 Hz um -3dB oder -6dB reduzierbar (sanft einsetzend ab 300 Hz). Eine Neutralstellung gibt es natürlich ebenfalls.
Treiber & Frequenzweiche
Apropos Tief- und Hochton: Die hausgemachten 14-cm-Tiefmitteltöner erwähnte ich ja bereits – diese sind mit Papiermembranen ausgestattet. Die kleinen 19-mm-Kalotten sind hingegen Ergebnis einer Zusammenarbeit mit SEAS und werden von den Norwegern hergestellt. Als Besonderheit geht unter anderem die „Sonomex“-Beschichtung der Membranen durch. Diese zielt auf die Luftundurchlässigkeit ab und ermöglich vor allen Dingen Materialstärken und -massen mit außergewöhnlichen niedrig Toleranzen, so PMC. Nicht zuletzt in puncto Kanalgleichheit, erweiterter Sweetspot und präziserer Bühnenabbildung ergäben sich hörbare Vorteile.

Der 19-mm-Kalottentreiber mit „Sonomex“-Beschichtung soll sich nicht zuletzt durch sehr geringe Toleranzen auszeichnen
Mit Blick auf ein möglichst homogen-breites Abstrahlverhalten ist die Sonomex-Kalotte aufgrund ihrer geringeren Größe üblichen 1-Zoll-Kalotten naturgemäß überlegen, allerdings spricht PMC ihr mit Blick auf die unteren Arbeitsbereiche ebenfalls volle Kompetenz zu: Die Trennfrequenz liegt für ein Zwei-Wegekonstrukt mit 1700 Hertz dann auch ziemlich niedrig, ausgleichend fällt die Filterung mit 24 dB/Okt. entsprechend steil aus.
Unserer Signature-Ausführung der PMC Fact 8 vorbehalten ist die an die „Fenestria“-Flaggschifflautsprecher (um 70.000 Euro, siehe etwa bei Schüring High End) angelehnte Bestückung der Frequenzweiche: Auf der doppelseitig bestückten Platine tummeln sich unter anderem „Mundorf MResist Supreme“-Widerstände (geringe Toleranzen auch bei hohen Frequenzen und Mikrofonieeinflüssen) aus Deutschland sowie englische Kondensatoren von Clarity Cap – deren geringe Mikrofonieanfälligkeit habe sich nicht zuletzt im Rahmen von Blindtest akustisch offenbart, so PMC.
PMC Fact 8 Signature – Klangtest & Vergleiche

Vor dem Hörtest wurden die Schrauben der Chassis, die sich auch durch den Transport gelöst hatten, nachgezogen. PMC empfiehlt folgende Drehmomente: Hochtöner: 0,6 Nm, Konus 0, 75 Nm
Handfeste Herausforderung – Grobdynamik & Bass
Fangen wir untenrum an: Meine Erfahrungen mit Transmission-Line-Lautsprechern sind zugebenermaßen zwar nicht gerade übertrieben umfassend, dennoch habe ich automatisch ein leicht mumpfiges Gefühl im Ohr, wenn ich diesen Begriff höre – mag der Tiefgang auch ausgeprägter als bei Bassreflexsystemen ausfallen. Eine der bassseitig und grobdynamisch größten Herausforderungen, die die Festplatte meines Melco N50-S38 birgt, heißt „Broken Meat“, ein Track des ehemaligen belgischen EBM-Projektes Dive (Album: Concrete Jungle; auf Amazon anhören).
Kommt bereits eingangs der perkussiv-puckernde Synthiebass mit ordentlich Energie und Körper, strotzen die sodann einsetzenden Bassdrumschläge nur so vor grobdynamischer (gröber geht’s kaum) Gewalt und forderndem Sustain. Hörern, die noch nie Angst vor kaputten Schwingspulen oder auslösenden Verstärkerschutzschaltungen empfunden haben, kann mit dem Track sicher Abhilfe geschafft werden.
Die PMC Fact 8 Signature verarbeiten die belgische Bassorgie bis über Zimmerlautstärke extrem sauber, um auf den Weg zu Lautstärken, bei denen die Nachbarn deutlicher am Musikgenuss teilhaben, nur leicht die Fasson zu verlieren. Sorgen um das leibliche Wohl der Fact 8 sind erst auf dem Weg Richtung Partylautstärke berechtigt. Besonders erfreulich ist die Qualität des Gebotenen: Das Timing ist perfekt – und Tiefgang, Explosivität sowie die lässige Akkuratesse, mit der das massive Sustain gestemmt wird, hören sich eindeutig nach großvolumigeren Lautsprechern an. Selbst meine Sehring 903 (2022er-Version, 11.800 Euro) – okay, ebenfalls keine Riesenlautsprecher, nichtsdestotrotz eine Macht im Bass – agieren hier nur wenig anders. Erwähnenswert wären die noch höhere Pegelfestigkeit, ein etwas ausgebauterer Tiefgang und das bei sehr dicht aufeinanderfolgenden, massigen Bassimpulsen („Turbulence“ von Free the Robots, Album: Ctrl Alt Delete) einen Hauch bessere Differenzierungsvermögen der Berliner Wandler, das dann von meinen Wilson SabrinaX (ab 24.600 Euro) noch einmal getoppt wird.
Die feinen Künste: Akzentuiertheit und Auflösung
Lassen wir die grobschlächtigen Töne hinter uns und richten unser Ohr auf die wendige Musik der serbischen Fusionjazzer Eyot (Album: Drifters; auf Amazon anhören): Wenn es darum geht, solche eher handelsüblichen Basslasten feingliedrig-federnd, flink und differenziert ans Ohr zu bringen, stehen die PMC Fact 8 Signature meinen Sehring 903 in überhaupt nichts nach. Und wechseln bei der Wiedergabe von Klavier, Toms, Snare, Hi-Hat dynamisch sogar auf die Überholspur, wobei ich behaupten würde, dass die englischen Säulen bei solchen Aufgaben in Sachen Akzentuiertheit, Impulsivität und Lebendigkeit eh kaum zu schlagen sind. In dieser Sache halten sie sicherlich problemlos mit den wieselflinken, bändchen- und keramiktreiberbewehrten Ikon Avara – Final Edition (14.900 Euro) mit (die im Hochton noch luftiger und im Bass etwas tiefer, dort aber weniger präzise als die PMC spielen). Das Schöne dabei ist, dass die PMC attackseitig keineswegs überbetont wirken und stets auch das Sustain im Blick haben, Klangfarben wirken niemals fahl, auch das eint sie mit den Ikon Avara.
Wo zackige Feindynamik unterwegs ist, ist ein hohes Auflösungsvermögen meist nicht weit weg: Dieser Grundsatz gilt auch für die PMC Fact 8 Signature. So zeichnen sie etwa die typische, schnarrende Textur von Snares noch eindeutiger, ziselierter und mithin authentischer nach als meine Sehring 903 – gut zu hören in The Corals „Wrapped in Blue“ (Album: The Curse of Love, Hörtipp!; auf Amazon anhören). Und bringen Hintergründiges wie die leisen Bongos kurz vor dem ersten Refrain von Kasabians „Where did all the love go“ (Album: West Ryder Pauper Lunatic Asylum) sowie die einige Takte später nahezu unhörbar für wenige Sekunden auf dem rechten Kanal folgenden Gitarrenakkorde so ans Licht, wie ich es besser nicht kenne.
Mit beiden Beinen im Hochton
Mit Blick auf die Obertöne einer Snare stehen wir natürlich bereits mit beiden Beinen im Hochton. Der – Sie ahnen es – sich bei all dem Gesagten kaum zurückgenommen oder soft abgestimmt zeigen dürfte. Genau so ist es. Während sämtlicher hier beschriebener Hörrunden befand sich der Hochtonpegelsteller in pegelabsenkender Position (und der Bassschalter in Neutralstellung), was nach meinem Empfinden immer noch ein minimal auf der frischen Seite von neutral befindliches Klangbild zeitigt. Das Nachzeichnen von Konturen und Aufdröseln von Texturen gelingt den PMC Fact 8 Signature wie beschrieben hervorragend, dabei agieren sie obenrum ebenso frei von jeglicher Romantik wie von unbotmäßigen Härten oder Zischeleien. Die Studiogene von PMC schlagen in dieser Sache voll durch.
Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, dann wäre das der subtile, ätherische Hochtonglanz, mit denen meine Sehring und Wilson (obwohl beide hochtonseitig eher ganz, ganz leicht abgedimmt sind) beispielsweise Becken und Snares noch feiner schillern – ja: weniger „trocken“– tönen lassen. Die Sehring 903 klingen in den oberen Lagen zwar milder, dennoch etwas feinporiger sowie seidiger, die PMC dafür durchgezeichneter, texturierter, eindeutiger – und die Wilson kriegen nahezu den Spagat hin, sowohl das eine zu tun als das andere nicht zu lassen.
Gesamttonalität
Unterm Strich würde ich den PMC Fact 8 Signature, ich deutete es bereits an, tonale Neutralität bescheinigen, wobei der Bereich ab den oberen Mitten / unteren Höhen aufwärts in Relation zum Grund- und Tiefton einen Tick forscher abgestimmt ist, als ich das etwa von meinen tonal noch etwas ausgewogeneren Arbeitslautsprechern kenne, was allerdings auf die lebendige und transparente Spielweise der PMC positiv einzahlt.
Stimmen die Stimmen?
Und natürlich profitiert von der tonalen Grundausrichtung der Fact 8 auch die Unmissverständlichkeit von Gesang und Stimmen. Trotz der tendenziell präsenteren Gangart wirkt ihr Mittenbereich keineswegs zu hell, unterm Strich fühlt er sich knackig-authentisch an, was durch die exzellente Transparenz und Dynamik weiter befördert wird. Fans betont warmer, sonorer Mitten sollten sich also nicht auf die falsche Fährte locken lassen, nur weil wir es mit englischen Lautsprechern zu tun haben. Freunde direkter Ansprache und „freigelegter“ Stimmtexturen kommen hingegen umso mehr auf ihre Kosten. Zumal unsere PMC-Lautsprecher ein weiteres Bonbon in petto haben, das zwar nicht ausschließlich die Mitten versüßt, mir dennoch insbesondere bei der Stimmwiedergabe sehr angenehm ins Ohr fällt: die Räumlichkeit.
Die PMC Fact 8 Signature vermögen Sänger und Sängerinnen so unverrückbar eindeutig und fassbar ins Stereobild zu platzieren, dass damit ein echtes Plus an Hörspaß einhergeht. Wenn der The National-Sänger Matt Berninger in „Secret Missing“ (Album: Alligator) exakt mittig zwischen den PMC seine stets ebenso niedergeschlagen wie vertrauensvoll wirkende Stimme erhebt und diese sich nicht nur klangfarblich, sondern auch räumlich wie selbstverständlich von der dicht wabernden, cleanen E-Gitarre, der in Viertelabständen gespielten Hi-Hat sowie der mit akzentuierten Pausen geschlagenen Snare absetzt, dann kommt schon so ziemliches Live-Gefühl auf. Man meint fast eine Bühne zu erahnen, obwohl sich‘s doch um eine gewöhnliche Studioaufnahme handelt. Ein Gefühl, das sich in den Passagen, in denen die recht breitwandig abgemischten Gitarrenspuren pausieren, sogar noch verstärkt.
Meine räumlich eigentlich ebenfalls tadellos abbildenden Sehring 903 (das 2020 getestete Vorgängermodell empfand ich sogar als noch etwas präziser abbildend) geben einzelne Klangelemente tatsächlich etwas nuscheliger, flächiger, weniger unmissverständlich fokussiert wieder, sie illusionieren dadurch zugleich weniger Freiraum zwischen den einzelnen Instrumenten bzw. Akteuren. Geschmacksache wiederum ist – mir gefällt’s –, dass die PMC Fact 8 Signature die Bühne noch etwas weiter nach vorne, in Richtung Hörer ausdehnen, auch mit meiner (ebenfalls extrem gut fokussierenden) Wilson SabrinaX entfernt sich das Geschehen zum Hörer im direkten Vergleich ein wenig.
Test: PMC Fact 8 Signature | Standlautsprecher