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Test: Pioneer N-50 | Netzwerk-Player

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  1. 1 Test: Pioneer N-50 | Netzwerk-Player

Juli 2012 / Jochen Reinecke

Mit den Modellen N-30 und N-50 präsentiert der Elektronikhersteller Pioneer (www.pioneer.de) gleich zwei Netzwerkspieler, die sich doch recht deutlich voneinander unterscheiden. Dies gilt zum einen für einige elektrische und mechanische Konstruktionsdetails, zum anderen aber auch für die Auswahl der Zuspielmöglichkeiten:

Der N-30 setzt den Schwerpunkt klar auf die Streamingfunktionalität (ab Werk kabelgebunden, gegen 70 Euro Aufpreis auch mit WLAN– beziehungsweise 35 Euro Aufpreis mit Bluetooth-Modul), während der N-50 auch im derzeit heiß umkämpften Markt für D/A-Wandler mitspielen möchte und dafür so einiges an Eingängen und technischen Spielereien mitbringt. Schauen wir mal, was mit dem N-50 so alles möglich ist!

Wer die auf dem heimischen Rechner oder NAS-Festplatte gespeicherten Titel wiedergeben möchte, verbindet den Pioneer N-50 über einen RJ45-Netzwerkanschluss mit dem Netzwerk, typischerweise mit einem freien Port auf dem hauseigenen Router. Bei einer bestehenden Internetverbindung empfängt der N-50 auf diesem Weg auch Webradio-Sender.

LAN-Buchse des Pioneer ND-50

Weiterhin besitzt der N-50 vier digitale Zuspielmöglichkeiten: Rückseitig gibt es je einen koaxialen und optischen Eingang sowie einen asynchronen USB-Anschluss für die Verbindung mit einem Rechner. In diesem Fall fungiert der Pioneer quasi als externe Soundkarte, das heißt der Abspielvorgang für Songs wird direkt auf dem Rechner mit einem Mediaplayer der Wahl gestartet und nicht über das Netzwerk. Rückseite des Pioneer ND-50Frontseitig gibt es einen weiteren USB-Anschluss. Hier kann entweder ein USB-Stick oder ein Player aus dem Apple-Gerätepark angeschlossen werden. Selbstverständlich ist, dass iPod und Co. digital ausgelesen werden und die D/A-Wandlung im Pioneer N-50 erfolgt. Nicht ganz so selbstverständlich und umso erfreulicher ist, dass der USB-Anschluss genügend Saft bereithält, um während des Spielbetriebs eine Ladefunktion zu bieten, die selbst vor dem Stromhunger eines iPads nicht einknickt. Die oben genannten Module für Bluetooth/WLAN sind für den N-50 ebenfalls erhältlich, lagen jedoch für unseren Test nicht vor. Soweit zur Eingangsseite. Die Ausgangsseite ist schneller abgehakt: Es gibt einen analogen Cinch-Ausgang sowie je einen koaxialen und optischen Digitalausgang. Und nun zu den inneren Werten – denn die lesen sich auf dem Papier angesichts des für den N-50 aufgerufenen Preises sehr gut:

Sowohl Streamer als auch Wandler verarbeiten Daten bis 192 kHz und 24 Bit Auflösung. Als Streaming-Protokoll wird UPnP beziehungsweise DLNA (1.5) genutzt, was den Pioneer N-50 ohne große „Einrichterei“ mit der Mehrheit aller NAS-Platten, Betriebssysteme und Musikserver zusammenarbeiten lässt. Unter Windows funktioniert es beispielsweise standardmäßig mit dem Windows Media Player 11; wer diesen nicht gern nutzt, kann auf eine Vielzahl von kostenlosen Alternativen ausweichen. Ich habe hier zum Beispiel mit der Serversoftware TV-Mobili (www.tvmobili.com) gearbeitet oder mit dem extrem schlanken, den Rechner wenig belastenden „Serviio“-Server (www.serviio.org). Für Foobar gibt es ebenfalls ein DLL-Plugin namens foo_upnp.dll, das man auf der Homepage herunterladen kann und Foobar sodann zum vollwertigen UPnP-Server macht. Ab Werk unterstützt der Pioneer N-50 die Formate MP3, AAC, WMA (jeweils bis 320 Kbps), FLAC und WAV (über Netzwerk bis 24 Bit/192 kHz) und LPCM. Wer seine Daten in Apple Lossless (ALAC) gespeichert hat, schaut zunächst in die Röhre, kann sich aber behelfen, indem er in seiner Streamingsoftware die Funktionalität „Transcoding“ aktiviert, welche dem N-50 „on the fly“ – also während des Streamens – ein lesbares Format präsentiert.

Innenansicht Pioneer ND-50

Unter der Haube bietet der N-50 getrennte Trafos für die analoge Vorstufe und die Digitalabteilung, was ihn übrigens auch vom N-30 unterscheidet, der hierbei mit einer einzigen Stromversorgung auskommt.

Einer der Trafos des Pioneer ND-50

Eine eigene „hochpräzise Clock“, so Pioneer, gestatte es, das Signal unabhängig von Zuspieler- oder Netzwerkqualität direkt im N-50 neu zu takten und weiter zu verarbeiten. Spielkinder werden sich darüber freuen, dass der DAC-Teil des Pioneer insgesamt drei verschiedene Sound-Modi anbietet. Da wäre zunächst der „Auto Sound Retriever“-Modus. Er kommt zum Tragen, wenn der N-50 komprimiertes Material wie MP3 erhält. Er rechnet dieses dann über eine DSP-Stufe „schöner“ und versucht die typischen Effekte und -artefakte, die durch die Datenreduktion resultieren, zu maskieren.

Dann gibt es da noch den Modus „HiBit32“, eine Pioneer-Eigenentwicklung, bei der eingehende 16- oder 24-Bit-Signale zu einer „quasi-analogen“ (so die Pioneer-Herstellerangabe) Wellenform hochquantisiert werden, was vor allem die Nuancen bei leiseren Audio-Signalen besser zum Ausdruck bringen soll. Der dritte Modus heißt „Pure Audio“ – hier werden sowohl DSP als auch Quantisierungsstufe links liegen gelassen, das Signal nimmt den kürzestmöglichen Weg, was für höchstmögliche Klangtreue und geringstmögliche Nebengeräusche bürgen soll. Wie sich diese verschiedenen Modi hinterher im Hörraum zeigen – oder ob es überhaupt klangrelevante Unterschiede gibt – erfahren Sie später im Klangteil. Nun noch schnell zur Frontseite:

Front des Pioneer ND-50

Hier gibt sich der N-50 aufgeräumt und zweckmäßig. Links außen ein harter Netzschalter (Standby-Betrieb kann über die serienmäßig beiliegende Fernbedienung aktiviert werden), rechts außen Taster für Start/Pause, Stopp, Skip vorwärts und rückwärts sowie eine „Function“-Taste, die hier das Durchswitchen sämtlicher digitalen Eingänge ermöglicht. Links daneben ein hervorragend ablesbares farbiges Display, das Albumcover darstellen kann und den Bediener im laufenden Betrieb über den anliegenden Song, dessen Datenformat und -rate sowie Spielzeit informiert. Über dieses Display können jedoch auch in Verbindung mit der Fernbedienung Konfigurationsarbeiten erledigt oder Webradiosender ausgewählt werden.

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Test: Pioneer N-50 | Netzwerk-Player

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