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Test: Electrocompaniet ECP 2 | Phono-Pre

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  1. 1 Test: Electrocompaniet ECP 2 | Phono-Pre

September 2015 / Ralph Werner

War auch an der Zeit, dass die Norweger (www.electrocompaniet.eu) ihre Phonovorstufe neu auflegen: zum einen, weil die Vorgängerin schon Mitte der 1990er-Jahre auf den Markt kam. Und auch wenn Electrocompaniet sie mehrfach aktualisierte, nach zwei Jahrzehnten darf schon mal was ganz Neues kommen. Zum anderen ist die neue Phonostufe ECP-2 jetzt auch, im Gegensatz zur ECP-1, symmetrisch ausgelegt, und das ist im Rahmen der Firmenphilosophie nur konsequent. Schließlich werden die Nordlichter nicht müde zu betonen, wie wichtig die symmetrische Signalführung (nicht nur) für ihre Verstärker sei. Entsprechend besitzen ihre CD-Spieler, D/A-Wandler und Netzwerkplayer allesamt auch symmetrische Ausgänge. Warum dann die analoge Quelle nicht, musste man sich fragen.

Electrocompaniet ECP-2

Nun, die Zeit ist vorbei. Die Electrocompaniet ECP-2 ist, wie gesagt, ausgangsseitig mit XLR-Buchsen bestückt, und das nicht nur „for fun“, sondern mit echt symmetrisch beschalteten. Allerdings ließe sich immer noch fragen, warum eingangsseitig nur unsymmetrisch per Cinch angeboten wird, zumal Tonabnehmer von Natur aus symmetrische Quellen darstellen. Das sei schlicht und ergreifend zum anvisierten Preispunkt nicht in der Qualität, die einem vorschwebte, machbar gewesen, so Electrocompaniet. Schade eigentlich. Aber entscheidend ist ja auch das Ergebnis, nicht die Symmetrie um ihrer selbst willen – und kompatibler in Bezug auf die Tonabnehmerverkabelung ist so ein unsymmetrischer Phonoeingang ja sowieso. Kommen wir zum Drum und Dran.

Die ECP-2 Phonostufe ist umfangreich einstellbar

„Dran“ ist naturgemäß nicht so viel an der ECP-2. Wie auch, bei einem Phonovorverstärker? Vorne befindet sich der Powerknopf, und hinten das gängige „Mäuseklavier“, je Kanal gibt es zwölf dieser DIP-Schalter. Mit Nummer 1 bis 3 steuert man (für den Anschluss eines MM-Systems) die Kapazität von 0 bis 350 µF, die Nummern 4 bis 9 dagegen regeln die Abschlussimpedanz in dem weiten Bereich zwischen 10 und 47000 Ohm. Die Schalter 10, 11, 12 justieren schließlich den Verstärkungsfaktor, ein Gain von knapp 40 dB bis über 70 dB ist hier wählbar. Diese Einstellmöglichkeiten sollten für so ziemlich alle üblichen und unüblichen Systeme dieser HiFi-Welt ausreichen. In der Bedienungsanleitung finden sich praktische Tabellen, die die Wunschwerte in entsprechende Schalterstellungen übersetzen.

Electrocompaniet ECP-2 von innen

„Übersichtlich“, hätte Loriot nach dem Entfernen des Deckels angesichts des Innenlebens der Electrocompaniet ECP-2 gesagt. In der Tat hätte die Schaltung auch in ein kleineres Gehäuse gepasst. Aber das gängige Rackmaß hat ja ebenfalls seine optische Berechtigung. Zumal man bei deutlich kleinerem Gehäuse ja auch den Ringkerntrafo, der zum Gesamtgewicht des Phonopres von recht satten neun Kilogramm entscheidend beiträgt, hätte auslagern müssen. Und so „schön konsequent“ das mit ausgelagerten Netzteilen auch sein mag, ganz schön umständlich ist es ebenfalls, finde ich.

Wer sich aber nun Sorgen macht, es könne zu Einstrahlungen auf die empfindliche Phonoschaltung kommen, der kann beruhigt werden. So leise war kaum je eine Phonostufe, die bei mir zu Gast war. Brumm, Rauschen, gar Radioempfang? Vergessen Sie es: nicht vorhanden. Schon mal gute Voraussetzungen.

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Test: Electrocompaniet ECP 2 | Phono-Vorstufe

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