Test-Fazit: Perlisten S5m

Mit Blick auf die Treiberbestückung erwarten viele Hörer bestimmt einen analytischen Monitorsound, wenn sie die Perlisten S5m das erste Mal in Augenschein nehmen. Und vielleicht wird diese Erwartungshaltung zunächst auch bedient; sind die S5m später vollends eingespielt, ist von alledem aber keine Spur mehr. Im Gegenteil: Tonal wie feindynamisch sind die kompakten Perlisten sogar eher eine Prise sanftmütiger abgestimmt, dafür sorgen pegelseitig minimal gedimmte Höhen sowie ein eher leicht runder als markant-zackiger Tonfall. Fans von straighten Studiolautsprechern mit obenrum maximal ausgeleuchteten und dynamisch flirrenden Klangbildern kommen da womöglich wider Erwarten nicht ganz auf ihre Kosten.

Das Genießerohr erfreut sich hingegen an der auffallend hohen Reinheit der Musik – die S5M geben sich messtechnisch mit Sicherheit äußerst verzerrungsarm – und der extrem langzeittauglichen Seidigkeit der Höhen sowie einer trotz aller Entspanntheit weit überdurchschnittlichen Auflösung. Letztere reicht die Perlisten S5M halt nur nicht auf dem berühmten Silbertablett, sondern mit einem gewissen Understatement. Das ausnehmend feinfühlige und niemals aufgesetzt wirkende Gespür für Mikroinformationen zählt zu den absoluten Highlights dieser Lautsprecher, ebenso die besondere Kohärenz, mit der Stimmen und Instrumente, ja: die gesamte Bühne, abgebildet werden – dem sich akustisch einer Punktstrahlquelle annähernden „Directivity Pattern Control“ sei Dank. Die Perlisten S5M zählen schon jetzt zu meinen absoluten Favoriten des Jahres, einzig die Pegelfestigkeit dürfte für mich als notorischen Lauthörer gerne noch schrankenloser ausfallen. Meine nachdrückliche Probehörempfehlung.

Der Steckbrief der Perlisten S5m

• Extrem feinfühliges, feinpixeliges Auflösungsvermögen ­– aber alles andere als ostentativ analytisch, vielmehr absolut im Dienst der Musik.
• Tonal leicht zurückgenommene obere Lagen mit sehr seidiger Anmutung. Von unangenehmen Härten, Silbrigkeiten, Zischeleien, … keine Spur.
• Herrlich durchsichtige, neutrale, allenfalls minimal angewärmte Mitten mit hoher Transparenz und dennoch angenehmer Geschmeidigkeit.
• Einen guten Basstiefgang, der schon an manch kleinen Standlautsprecher erinnern kann. Tieftonseitig ebenfalls eher eine Spur nonchalanter unterwegs als knochentrocken. Angenehm erwachsenes Bassvolumen, ohne dass hier tonal echte Übertreibungen festzustellen wären. Tadelloses Timing im Kontext zum Mittelhochton.
• Feindynamisch (insbesondere im Hochton) und grobdynamisch eher eine Spur geschmeidiger unterwegs. Die Feindynamik ist zwar nicht auf steile Attack gebürstet, dem Sustain, dem Körper von Tönen, wird hingegen extrem akkurat – absolut überdurchschnittlich subtil – nachgespürt. Gleiches gilt im Grunde auch für die Auflösung. Die Grobdynamik profitiert vom gehaltvollen Bass, so dass ein involvierender Druck entwickelt wird.
• Die Perlisten S5m entwickeln bereits bei leisen Abhörpegeln ihre Stärken, die sie bis hoch zu mittleren Pegeln, bei denen sich die Nachbarn schon anfangen zu ärgern, beibehalten. Bei noch höheren Lautstärken wird das Klangbild zunehmend unsauber, kein Partylautsprecher.
• Herrlich involvierende Bühnendarstellung mit nahezu mustergültiger Tiefenstaffelung, toller Kohärenz und Physis einzelner Instrumente und Gesang; Klänge schweben ebenso definiert wie frei im Raum.
• Tadellose Verarbeitung, aber kein Hingucker in dieser Preisklasse. Technisch hingegen mit sehr eigenständigen Lösungen aufwartend.
• Weitere technische Daten auf der Website des deutschen Vertriebes

Fakten:

• Modell: Perlisten Audio S5m
• Konzept: passiver 2,5-Wege-Kompaktlautsprecher mit Bassreflexsystem
• Paarpreis: 12.680 Euro
• Maße und Gewicht: 600 x 240 x 400 mm (H x B x T), 19 kg/Stück
• Wirkungsgrad: 89,6 dB/2,83 V/1 m
• Nennimpedanz: 4 Ω nominal, 3 Ω min
• Anschluss: Bi-Wiring-Terminal
• Ausführungen: Hochglanz-Schwarz, Hochglanz-Weiß, gegen Aufpreis: Cherry Natural, Black Cherry, Natural Ebony, Ebony High Gloss
• Garantie: 2 Jahre, bei Registrierung 5 Jahre

Vertrieb:

Audio Reference GmbH
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