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Das norditalienische Unternehmen Opera fertigt bereits seit 1989 Lautsprecher. Die Schallwandler der Italiener – wir waren letztes Jahr zu Besuch bei ihnen – sollen Musik nicht nur natürlich und authentisch wiedergeben, sondern auch als ästhetische Klangmöbel wirken. Dementsprechend setzt man auf elegante Gehäuse, handwerkliche Detailtreue und eine Abstimmung, die langen Hörgenuss gewährleisten soll. So haben sich die Italiener einen Ruf als Hersteller geschaffen, der Klangästhetik mit mediterraner Handwerkstradition verbindet.
Mit der Prima V 2 (Preis: 2.899 Euro) präsentiert Opera Loudspeakers nun eine überarbeitete Kompakte, die an diese Tradition anknüpfen und sie zugleich in die Gegenwart übersetzen soll. Der Name spielt auf den Auftakt an, auf den ersten Satz, der ein Werk prägt und Erwartungen weckt. Ob die Opera Prima V 2 diesem Anspruch gerecht wird, wird sich im Hörraum zeigen.

Die Opera Prima V 2 ist ein kompakter Zweiwege-Lautsprecher – unser Testmuster kam in der Ausführung Zementgrau, alternativ gibt es eine Rosenholz-Variante
Erstinspektion
Das Zwei-Wege-System ist in zwei Farbvarianten lieferbar, in Rosenholz und Zementgrau. Ich habe die Ausführung in Zementgrau vom TAD-Audiovertrieb zugestellt bekommen. Die passt perfekt zu modernen Wohnlandschaften in Sichtbeton, poliertem Edelstahl und Acrylglas. Ganz so progressiv sieht es bei mir zwar nicht aus, aber dafür ist der Hörraum gut bedämpft. Und auch bei mir macht der Lautsprecher eine gute Figur.

Die Front ist lederbezogen, das Gehäuse abgerundet – Detail der Opera Prima V 2, von der Seite betrachte
Die Front präsentiert sich – italienisch gediegen – lederbezogen. Eingelassen darin sind ein Soft-Dome-Hochtöner (26-mm-Seidenkalotte) und der Tiefmitteltöner mit seiner 180-mm-Aluminiummembran. Die beiden Treiber wurden in Zusammenarbeit mit Scanspeak entwickelt, von wo sie auch bezogen werden. Der Hochtöner basiert auf Scanspeaks bewährter D26-Serie, wurde aber speziell für Opera modifiziert, so beispielsweise die rückwärtige Kammer, um eine optimale Dämpfung und thermische Stabilität zu erreichen.
Die Basis des Lautsprechers ist so ausgelegt, dass sie mit den dazugehörigen Ständern montiert werden kann. Hier kann ich dann gleich wieder die übliche Empfehlungsroutine abhandeln: Ja, auch dieser Lautsprecher gehört auf Ständer. Und: Ja, auch dieser Lautsprecher will eingespielt werden.
Wie meine deutlich teurere Dynaudio Contour 20 (4.500 Euro; kürzlich hatten wir die aktuelle Variante im Test) ist die Opera Prima V 2 nicht wirklich kompakt. Sie misst 237 x 428 x 390 mm (BxHxT) und wiegt pro Stück 14 Kilogramm. Die erste Version brachte noch 9 Kilogramm auf die Waage. Die Gewichtszunahme ist das Resultat einer grundlegenden Überarbeitung des Gehäuses und der Innenkonstruktion. Überhaupt: Die Prima V 2 unterscheidet sich in wesentlichen Punkten von ihrem 2015 eingeführten Vorgänger. Wohl am auffälligsten – die ursprünglich asymmetrische Treiberanordnung wich einer symmetrischen Aufstellung beider Chassis auf der Schallwand. Zudem wanderte das Bassreflexrohr von der Front auf die Gehäuserückseite.
Das neue Gehäuse ist massiv aufgebaut und innen mit Rundhölzern versteift. Gegenüber der ersten Version wurde die gesamte Gehäusearchitektur neu konzipiert. Primäres Ziel war es, das Resonanzverhalten zu optimieren. Zusätzlich erhielt die Opera Prima V 2 eine neue Dämpfung aus hochdichtem Polyurethan-Material, das interne Reflexionen um den Faktor zehn (!) reduzieren soll. Diese Modellpflege hat maßgeblich zum höheren Gewicht beigetragen und verspricht zugleich deutlich bessere akustische Eigenschaften.
Die Frequenzweiche wurde ebenfalls überarbeitet. Sie ist zweigeteilt, also auf zwei Platinen verteilt, und räumlich im Gehäuse getrennt positioniert. Der eine Teil arbeitet dem Hochtöner zu, der andere dem Tiefmitteltöner. Diese Trennung reduziere gegenseitige Induktionseffekte der Spulen und ermögliche es den Entwicklern, beide Filterkurven unabhängig voneinander zu gestalten, so die Italiener. Die Weiche wurde mit hochwertigen Vishay-Widerständen und Mundorf-Kondensatoren bestückt. Die Trennung (bei 2500 Hertz) erfolge nicht rein rechnerisch, sondern mit Blick auf tonale Integration und dynamische Kohärenz.
Opera Prima V 2: Hörtest und Vergleiche
Bevor es in die Details geht, ein paar Worte zum klanglichen Gesamtcharakter: Die Opera Prima V 2 versteht sich weniger als hochneutrale Analytikerin, sondern als Lautsprecher, der auf Musikalität und ausgewogenen Zusammenhang setzt. Ihr Auftritt wirkt kultiviert, mit leichter Wärme und einem Hang zur harmonischen Einbindung. Von hier aus lohnt ein genauerer Blick auf die einzelnen Disziplinen.
Hochton
Stramm und zackig ausgelegte Lautsprecher wie die ATC SCM 19 (3.600 Euro) können in den Höhen schon mal an Langstreckentauglichkeit verlieren. Umgekehrtes gilt für Lautsprecher, die außerordentlich warm und voll abgestimmt sind. Die JBL HDI 1600 (1.900 Euro) wäre so ein Kandidat im Markt der Kompakten: Da kann einen dann irgendwann das Unartikulierte in den hohen Lagen stören.
Nicht so bei der Opera Prima V 2. Die nimmt zwar alles Bissige, alles Spitze, Aggressive aus dem Vortrag und verleiht den musikalischen Signalen in den hohen Registern eine leicht runde und harmonische Form. Das aber ganz dezent, fast ein wenig mit eleganter Attitüde, so als sei es schlicht ungehörig, dass einzelne Noten an den Spitzen von Falsett-Tönen hängen bleiben. Insgesamt ist das eine sehr stimmige Einbindung des Hochtons, wenn auch nicht hundertprozentig neutral, sondern ein Jota dezenter gehalten. Dabei zeigt sich der Scanspeak-Hochtöner im mittleren Hochton durchaus präsent und detailreich, in den höchsten Registern nimmt er sich aber sanft zurück.
Wie musikalisch das klingen kann, zeigt der audiophile All-time-Klassiker, das Album Jarreau von 1983. Exzellent produziert, mit einem bestens aufgelegten Al Jarreau und flirrenden, perlenden Synthesizer-Arabesken. Die bereitet die Opera Prima perfekt auf: Die Anbindung an Stimmen und Mitten gerät ausgewogen, unangestrengt, ganz selbstverständlich. Gerade bei solchen Synthesizer-Spitzen zeigt die Opera Prima V 2, worum es ihr geht: nicht um Glanz als Selbstzweck, sondern um Zusammenhang. Die hohen Lagen der elektronischen Verzierungen wirken leicht entschärft, nicht aber gestutzt. Es ist, als hätte jemand den oberen Rand des Klangbilds mit einem feinen Seidentuch poliert. Die Schärfe befindet sich im Halbschatten, was bleibt, ist „Glanz mit Anstand“. Die Synthesizer stechen nicht in den Raum, vielmehr gleiten sie in ihn hinein: unaufgeregt, formbewusst, fast höflich. Und genau dadurch bekommen sie mehr Bedeutung: Sie sind kein akustisches Lametta, sondern Teil des Ganzen, eingebettet wie Ornamentik in einem historischen Bau.
Dabei tritt ein paradoxer Effekt ein: Gerade die umsichtige Abrundung der höheren Tonlagen macht sie etwas haptischer und plastischer als das bei den strikt neutral abgestimmten Lautsprechern oft der Fall ist. Präsenz durch Zurücknahme, wenn man so will. Das kommt dem musikalischen Gesamteindruck zugute. Den Entwicklern ging es ersichtlich um Ansprache und Ausgewogenheit.
Sicher, Lautsprecher wie die Dynaudio Contour 20 mögen den hohen und höchsten Lagen noch etwas mehr Raum und Auflösung einräumen. Die Opera Prima zielt eben mehr aufs Ganze und stellt jede Tonlage in den Dienst der ästhetischen Stimmigkeit. Ihre Auflösung ist präzise, aber sie präsentiert Details nicht „als Trophäen“, sondern als Teil des Zusammenhangs. Spaß macht dieser Schallwandler allemal – bisweilen sogar mehr als die beamtenhafte Korrektheit der „Gegenspielerin“ aus Dänemark.
Mitten und Stimmen
Lisa Ekdahls „You’ve lost that lovin‘ Feelin’“ (Grand Songs, 2021) klingt in neutralen Ketten spröde, verletzlich, schräg. Ihr Vibrato wirkt brüchig und durchscheinend. Der „Desert Song“ von Säje (Säje, 2023) ist ein audiophiles Bravourstück, insbesondere in der Exposition weiblicher Stimmen. Sehr akkurat ausgelegte Komponenten zeichnen dabei die kleinen Schärfen und Lücken im Gesang nach. Noch viel „vulnerabler“, zerbrechlicher und zerbrochener klingt Andy Beys „Someone to watch over me“ vom Album Ain’t necessarily so (2007). Jedes Stück für sich ein audiophiles Hochfest an neutral abgestimmten Schallwandlern.
Die Opera Prima V 2 geht damit etwas anders um. Grundsätzlich ist sie ja weniger auf Analyse und absolute Neutralität getrimmt, sondern auf Dynamik und Harmonie, mit einer intelligent modellierten Tendenz ins leicht Euphonisch-Warme. Was soll das heißen?
Nun, sie lenkt den Blick von der bloßen Analyse der Textur auf die Botschaft. Tonal zeigt sich eine leichte Betonung im Grundtonbereich, die Stimmen Wärme und Körper verleiht, während die oberen Mitten dezent zurückgenommen sind. Statt also jede raue Faser im Vibrato unter die Lupe zu legen, streicht sie die Linie, die Stimmung, das feine Flattern zwischen Melodie und Pause heraus. Die spröden Kanten wandeln sich zu Spannung, Bruchstellen wirken wie bewusste Atemzüge: immer im Dienst des großen Bogens.
Ihre Auflösung ist gut, aber nicht ultimativ. Sie verzichtet offenbar bewusst auf die Darstellung der letzten Modulationen im Timbre. Dafür wirkt die Gesamtdarstellung sehr stimmig. Die Opera Prima V 2 bietet deckkräftigen Schmelz mit Körper und Volumen. Das ist weit entfernt von Manipulation oder Verfärbung, sondern hat vielmehr mit „ästhetischem Kontext“ zu tun.
Im Vergleich mit der Dynaudio Contour 20 wird der Unterschied zwischen „analytischer“ und „musikalischer“ Abstimmung deutlich. Die Dynaudio arbeitet in den Mitten linearer und auflösender, zeichnet Texturen präziser nach und bleibt neutraler im Grundtonbereich. Die Opera Prima hingegen priorisiert Einbindung und Kohärenz über die reine Information. Pointiert formuliert: Was bei der Dynaudio als Detailreichtum durchkommt, wird bei der Opera zu musikalischem Fluss umgeformt.
Mit „River Man“ von Nick Drake (Five Leaves Left, 1969) legt der Lautsprecher sein Mitten-Pfand ab: Drakes sanft-rauchige Stimme steigt gelassen aus dem Mix, getragen von der weich gezupften Gitarre, ohne losgelöst zu wirken. Die Opera Prima formt ein kompaktes Zentrum, farbsatt, greifbar, durchlässig. Der Raum um die Stimme bleibt umrissen. Drakes Gitarrenanschläge zeichnen sich kantenscharf ab, klingen aber nie drahtig; jeder Ton besitzt Holz, Saite, Resonanzkörper in ausgewogenem Verhältnis.
Tiefton
Auch in den tieferen Lagen macht sich die Gesamttendenz in der Abstimmung direkt bemerkbar. Rhythmisch anspringend, mit wohl fundiertem Volumen und einer dezent runden und warmen Anlage. Der tiefe Ton wurde gekonnt modelliert, denn die hohen und mittleren Lagen sinken keinesfalls ins kräftige Bassfundament ein, werden nicht vernebelt oder verschattet. Vielmehr stehen sie fest und sicher auf dieser akkurat konstruierten Tiefton-Basis.
Quantitativ zeigt sich eine leichte Anhebung im Oberbass, die der Musik Wärme und Körper verleiht, während das Geschehen ab etwa 50 Hertz kontrolliert abrollt. Qualitativ arbeitet der 180-mm-Aluminium-Tiefmitteltöner „halbtrocken“: Er bietet nicht die ausnehmend trockene Präzision einer ATC SCM 19, aber auch nicht die weiche Darstellung von wärmer abgestimmten Konkurrenten.
Die erwähnte Contour 20 geht etwas tiefer hinab, arbeitet insgesamt linearer und gibt sich im Oberbassbereich weniger satt als die Opera. Die ATC SCM 19 wiederum spielt schlanker und konturierter, weniger voluminös. Die Opera Prima V 2 findet einen Mittelweg zwischen diesen beiden: mehr Körper als die ATC, weniger Tiefgang als die Dynaudio, aber insgesamt eine sehr stimmige Integration des Tieftons in den Gesamtklang.
Schön wahrzunehmen ist das mit Diana Ross „Upside Down“ vom Album Diana (1980): Die Tiefton-Impulse kommen mit Druck und Körper, bringen den Disco-Rhythmus sofort ins Spiel und machen gehörig Party-Alarm. Aber die Opera Prima ist keine tumbe Spaß-Box: Allen anderen Tonlagen bereitet diese Basis in den tieferen Frequenzbereichen eine bespielbare Bühne. Und so hat die jugendliche Stimme von Diana Ross keine Mühe, sich von den Schallwandlern zu lösen und mit den Tiefton-Impulsen „zusammenzuarbeiten“.
Das gilt übrigens für alle Pegel: Die Opera Prima V 2 kann leise, sie inspiriert aufgrund ihrer Abstimmung unmittelbar. Und sie kann laut, ohne die tonale Contenance zu verlieren, ohne zu verschmieren oder ins Schwimmen zu kommen. Ihre Qualitäten in der Tiefton-Reproduktion sind absolut preisklassenwürdig.
Grob- und Feindynamik
Die Grobdynamik zählt für mich zu den Disziplinen, mit denen mich Verstärker und Lautsprecher am meisten ärgern können. Da gibt es Komponenten, die machen einen Mordsalarm, erweisen sich bei näherem Hinhören aber als ungenau und nervös. Und es gibt Komponenten, die sind so defensiv ausgelegt, dass man zwar irgendwie alles zu hören bekommt, Dynamiksprünge aber wattiert wirken.
Wer sich eine Opera Prima V 2 in den Hörraum stellt, muss keine Befürchtungen dieser Art haben, denn Grobdynamik ist ihr Metier. Sicher, feindynamisch ist sie ebenfalls bestens aufgestellt, mit viel Sinn für akustische Nuancen und Schattierungen, für Zwischentöne und feine Klangabstufungen. Aber Grobdynamik? Da ist sie zuhause! Sie arbeitet mit Aplomb und durchzugsstarker Intonation, gleichermaßen beweglich wie standfest.
Wenn ein Lautsprecher an orchestralen Ausbrüchen scheitert, dann oft nicht am Pegel, sondern am Timing. Genau hier spielt die Opera Prima ihre große Stärke aus: Sie baut Druck nicht auf wie ein Blasebalg, sondern setzt ihn gezielt ein wie ein Dirigent seine Einsätze. Mit einer Belastbarkeit von 100 Watt und einem dynamikfreudigen Aluminium-Tiefmitteltöner beherrscht sie große Pegel, aber vor allem kann sie diese organisiert und strukturiert liefern.
Beim Streaming von Big Screen Comedy and Romance, einem Album voller opulenter Streicherwellen, perkussiver Akzente und dramatischer Crescendi, zeigt sich: Die Prima V 2 kann groß. Wenn die Pauken donnern, tut sie das mit physischer Präsenz, aber ohne Bass-Gewummer. Wenn die Blechbläser einsetzen, kommt das nicht als Klangmasse, sondern als klarer, rhythmischer Zugriff. Sie schiebt, aber sie schiebt organisiert. Anders als bei der Dynaudio Contour 20 oder der ATC SCM 19 wird bei ihr aber nicht jeder Impuls „präzise seziert“.
Die Spannungsbögen geraten ihr dadurch flüssiger, weniger mechanisch, wenn man so will. Einzelinstrumente – ein angespieltes Cello, eine Flöte auf leiser Fahrt, eine Harfe im Hintergrund – bleiben auch im Fortissimo hörbar. Die Grobdynamik verkommt nicht zur schieren Wucht, sondern bleibt strukturiert, auch wenn hier etwas mehr Spaß im Spiel ist als andere sich getrauen. Doch genau deshalb klingt diese Kompakte in orchestraler Umgebung auch so überzeugend.
Räumlichkeit
In Sachen Raumdarstellung zeigt sich die Opera weniger aufstellungskritisch als viele Konkurrenten. Natürlich macht die Positionierung einen Unterschied – das tut sie bei jedem Lautsprecher –, aber die Prima V 2 verzeiht kleinere Kompromisse bei der Aufstellung. Man kann sie großzügig positionieren, sie funktioniert mit und ohne Einwinkelung. Der Sweet Spot ist nicht übermäßig schmal, Stimmen und mittlere Lagen treten leicht aus dem Klangbild nach vorne auf den Hörer zu.
Diese „Richtigkeit“ in der räumlichen Reproduktion zeigt sich exemplarisch an der aktuellen Einspielung von Berlioz’ Symphonie fantastique mit dem Orchestre de Paris und Klaus Mäkelä am Pult (Decca, 2025). Der arbeitet ähnlich wie Carlos Kleiber und schafft für die einzelnen Instrumentengruppen und Partien Räume mit eigener Dekoration, eigenem Ausdruck. Kein sinfonischer Block, sondern kleine kammermusikalische Salons. Und damit kommt die Opera Prima bestens zurecht; sie gruppiert, lotet aus, schafft Abstände und viel Raum für den Klang.
Im Direktvergleich mit meiner Replik des BBC-Monitors LS 3/5a macht die Italienerin den Stich durch ihre Fähigkeit, weiträumiger und großzügiger zu agieren. Die LS 3/5a ist etwas intimer und fokussierter, aber eben auch kompakter in der Bühnenabbildung. Die Opera Prima V 2 erzeugt eine größere Soundstage. Die Abbildungsschärfe ist vergleichbar, vielleicht nicht ganz so randscharf, vor allem aber ist der Maßstab unterschiedlich: die Opera denkt größer.
Gegenüber der Dynaudio Contour 20 tut sie sich schwerer. Das ist kein Wunder: Die Räumdarstellung des dänischen Lautsprechers ist eine Klasse für sich. Dimensionierung, Tiefenstaffelung und Lokalisierung sind noch differenzierter als bei der Opera Prima V 2. Letztlich sind das aber Differenzen im Graduellen.
Mein Eindruck: Die Opera Prima bleibt auch bei der Darstellung der Bühne ganz bei sich. Sie präsentiert räumliche Information nicht als Selbstzweck, sondern als Teil des musikalischen Zusammenhangs. Der Charme, den dieser Lautsprecher versprüht, kommt genau daher: aus der Balance von Information und Atmosphäre.
Test: Opera Prima V 2 | Kompaktlautsprecher












