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NuForce HA-200 – XLR und Balanced-Kopfhörer – Testbericht fairaudio

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  1. 3 NuForce HA-200 - XLR und Balanced-Kopfhörer - Testbericht fairaudio

james blakeIm Bassbereich leistet sich der NuForce HA-200 keine Ausfälle. Bassgewaltige Effektstücke wie „Limit To Your Love“ von James Blake bringt er gewaltig ans Ohr. Vergleicht man bei Schlagzeug oder Orgel, könnte er jedoch ruhig etwas voluminöser tönen. Die Kontrolle ist jedoch immer ausgezeichnet und unabhängig vom verwendeten Kopfhörer. Wohl auch aufgrund des Class-A-Designs befindet sich die Impulstreue auf sehr hohem Niveau – in Verbindung mit dem extrem geringen Hintergrundrauschen (im Normalbetrieb absolut unhörbar – und hier bin ich pingelig) begeistert er mit Bassattacken aus dem Nichts. Hat man sich an solch ein Verhalten erst einmal gewöhnt, fällt das „Zurück“ schwer.

NuForce HA-200

Eine Charakteristik fiel mir erst im direkten Vergleich auf: die Raumabbildung des NuForce HA-200. Wie ich erwartet hatte, zeigt er bei natürlichem Hall größenbezogen einen realistischen Raum, denn bei sehr guter Auflösung ist dies typischerweise der Fall. Hierzu zählt auch eine hohe Ortungsschärfe, welche allen Instrumenten ihren Platz exakt zuordnet. Selbst bei komplexen Orchesterstücken war die Darstellung aller Musiker wie festgemeißelt und der NuForce ließ sich nicht aus dem Konzept bringen. Die Plastizität der einzelnen Schallquellen gerät dagegen nicht so überzeugend.

NuForce HA-200

Beispielhaft möchte ich hier einen Klassiker von den Stones anführen. Bei „Beast of Burden“ von Some Girls gibt es bei 48 Sekunden einen Ruf aus dem Hintergrund. Der HA-200 zeigt deutlich, dass dies aus der Tiefe des Raums kommt, das „Whoo“ selbst ist aber platt und einfach da. Mit meinem HeadAmp GS-1 rolling stonesist die Tiefe genauso vorhanden, der Ausruf selbst aber einfach realistischer – er scheint mehr im Aufnahmeraum zu stehen, anstatt nachträglich auf das Masterband aufgespielt zu sein.

Im direkten A/B-Vergleich zeigt sich dieses Verhalten auch bei anderer Musik. Beschreiben lässt sich dies am ehesten mit der Interaktion einzelner Schallquellen. Während der NuForce alle Quellen ortsfest und exakt darstellt, scheint die Interaktion der Schallquellen mit der direkten Umgebung zu fehlen. Er stellt die Musik daher etwas weniger homogen („in einem Stück“) dar, als ich es von anderen Verstärkern kenne. Betonen möchte ich, dass der Unterschied sehr klein ist. Dem Musikgenuss tut dieses Verhalten keinen Abbruch.

Nuforce HA-200

Eine Besonderheit des HA-200, die ich nicht getestet habe, ist der Balanced-Betrieb. Hinter der drehbaren Frontklappe versteckt befindet sich eine XLR-Buchse. Die nötige Verkabelung vorausgesetzt, können so zwei HA-200 parallel eingesetzt werden, um einen Balanced-Kopfhörer anzutreiben. In meinen Augen macht dies aber nur in Verbindung mit einem regelbaren Balanced-DAC oder einem separaten Balanced-Vorverstärker Sinn, da man sonst für jede Lautstärkeänderungen immer beide Verstärker parallel einstellen müsste – dies dürfte sich in praxi als recht umständlich erweisen. Die Möglichkeit stellt aber auf jeden Fall einen interessanten Upgradepfad für den NuForce dar.

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Test: NuForce HA-200 | Kopfhörer-Verstärker

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