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Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Putzmunter
  2. 2 Nubert nuZeo 3: Hörtest und Vergleiche

Bei der ersten Begegnung mit der nuZeo 4 dachte ich: „Meine Güte, hui, die sind für Regallautsprecher aber ganz schön üppig.“ Ganz anders bei der neuen Nubert nuZeo 3 (Preis: 1.900 Euro), da entfuhr mir ein „Ach, die sind ja mal richtig putzig!“ Der schwäbische Hersteller Nubert (https://www.nubert.de/) hat mit ihr quasi das „Konzentrat“ der 4er an den Start gebracht. Das dürfte Freunden günstiger und platzsparender Aktiv-Lösungen sicherlich entgegenkommen.

Bei der Nubert nuZeo 3 stehen Erwartung und Realität in einer plausiblen Relation zueinander: Bei Maßen von 33,2 x 17,9 x 27 Zentimetern (HxBxT) kann durchaus von einer klassischen Regalbox gesprochen werden. Dazu passt auch das Gewicht von 9,7 Kilogramm pro Box, das normale Regalböden nicht überfordert.

Die Nubert nuZeo 3 in weißer Ausführung

Kompakt & aktiv: Die Nubert nuZeo 3 lässt sich an vielen Stellen einsetzen, nicht zuletzt wegen ihrer klangliche Anpassungsfähigkeit, doch wer das Maximale herausholen möchte, sollte es mit freier Aufstellung auf einem Lautsprecherständer probieren

Ganz gleich, ob die Boxen im Regal, im Sideboard oder als klangliches Update neben dem Fernseher platziert werden – die Nubert nuZeo 3 macht wohl überall eine gute Figur, ihr ganzes Potenzial kann sie jedoch erst auf Ständern, frei aufgestellt, ausspielen. An die Wand montieren? Das ist auch möglich, allerdings strahlt der rückseitig angebrachte, oberseitige Bassreflexschlitz nach hinten, daher ist Vorsicht geboten. Im Zweifel hilft eine vorsichtige Bedämpfung.

Vielfältige Möglichkeiten

So oder so, die Möglichkeiten, die sich mit dieser Nubert bieten, sind vielfältig. Nicht nur eine Stereo-Konfiguration ist vorstellbar, sondern auch Mehrkanal-Setups, die von klassischen 5.1 bis hin zu Dolby Atmos reichen können. Natürlich wird das bei einem Stückpreis von 950 Euro kein Pappenstiel, aber die Nubert nuZeo 3 bringt dafür als Mitgift eine integrierte Raumanpassung (X-Room Calibration), eine adaptive, also dem Lautstärkepegel angepasste Loudness und ihre kabellosen Verbindungsmöglichkeiten ins Spiel.

Mit dem integrierten X-Connect bauen unsere zwei vollkommen baugleichen Nubert nuZeo 3 nämlich eine 24-Bit/192-kHz-fähige, kabellose Stereo-Verbindung untereinander auf – kommen für Mehrkanal-Anwendungen mehrere nuZeo zum Einsatz, wird automatisch auf X-Connect Surround bis maximal 24 Bit/48 kHz geschaltet, was jedoch einen entsprechenden Dirigenten wie etwa die Nubert-eigene Vorstufe nuXinema PreAV voraussetzt.

Die nuZeo 3 kann aber auch mit einer klassischen Vorstufe betrieben werden oder dank ihrer Eingänge (XLR analog und AES/EBU (Kombieingang), 2 × S/PDIF Koax, Cinch analog) direkt mit einem Streamer oder DAC. Bluetooth, Toslink und USB-Audio sind nicht an Bord, dafür aber die erwähnte drahtlose X-Connect-Konnektivität, die meines Erachtens ein besonderes Convenience-Feature darstellt.

Das rückseitige Anschlussfeld der Nubert nuZeo 3

Das Anschlussfeld der Nubert nuZeo 3 bietet eine gute Schnittstellenauswahl inklusive AES/EBU

Eine Vorstufe bietet natürlich den Vorteil bequemer Lautstärkeregelung via Fernbedienung und des gleichzeitigen Anschlusses mehrerer Quellen, während bei direkter Verbindung Nuberts X-Remote-App für die Lautstärkeregelung sowie das Umschalten der Eingänge notwendig wird. Der rückseitige Drehregler ermöglicht zwar die manuelle Auswahl der anliegenden Quelle, aber nicht die Pegeljustage. Lediglich die Einstellung der Eingangsempfindlichkeit kann geregelt werden. Besagte X-Remote-App bietet freilich noch ein wenig mehr, wie beispielsweise eine Höhen-/Bassregelung (Nubert‘sche Klangwaage), einen separaten EQ, ja sogar die Möglichkeit zur Einmessung im Tieftonbereich per X-Room Calibration im Bereich von 20 – 160 Hertz.

Das Drehpotentiometer auf der Rückseite der nuZeo 3

Der Drehregler auf der Rückseite der nuZeo 3 ermöglicht die Wahl der Quelle und die Einstellung der Eingangsempfindlichkeit

Optik

Was das Design betrifft, zeigt sich die Nubert nuZeo 3 im Wohnraum als integrativer und platzsparender Zwei-Wege-Aktivlautsprecher. Schließlich mag oder kann auch nicht jeder massive Standboxen aufstellen.

Bleiben wir bei der ästhetischen Wirkung, denn das Auge hört bekanntlich mit: Hier fällt zunächst die Formgebung auf. Statt klassischem Box-Design, das strikt auf gerade Linien und harte Kanten setzt, fließen die für hohe Steifigkeit ausreichend kräftig dimensionierten und im Innern versteiften Front- und Seitenwände mit breiten Radien ineinander. Die Kantenrundungen nehmen dem Ganzen tatsächlich die Strenge. Dazu kommt, dass sich das Gehäuse nach hinten verjüngt. Es gibt keine Frontbespannung, die nuZeo 3 trägt wie ihre Geschwister die Treiberbestückung selbstbewusst zur Schau. Ein Display sucht man ebenfalls vergebens, lediglich ein per LED farblich illuminiertes Firmenlogo gibt Auskunft über die Eingangswahl, kann bei Bedarf aber auch ausgeschaltet bleiben.

Die Nubert nuZeo 3 mit montierten Traversenfüßen

Zum Lieferumfang der Nubert nuZeo 3 gehören Traversenfüße

Die Nubert nuZeo 3 kommt in Hochglanz-Weiß oder -Schwarz. Verarbeitungsmäßig gibt es nichts zu bekritteln, der Lautsprecher wirkt wertig. Die mitgelieferten Traversen, auf denen die nuZeo 3 zur besseren Entkopplung auch ohne Ständer aufgestellt werden kann, sind massiv – allerdings spricht mich das optisch nicht wirklich an.

Die Bestückung

Kommen wir zu den Chassis, die natürlich neben den im Innern verbauten Verstärkerzügen eine tragende Rolle beim Gesamtkonzept spielen. Hier setzt Nubert auf Neuentwicklungen und greift nicht einfach ins Chassis-Lager der nuPro-Serie, was sicherlich einfacher und günstiger gewesen wäre. Man hatte laut Markus Pedal und Thomas Bien, den geistigen Vätern der Entwicklung der nuZeo-Serie, einen klanglichen Aufstieg mittels technischer Neuentwicklung vor Augen.

Der Hochtöner der Nubert nuZeo 3

Die 26-mm-Hochtonkalotte aus Kunstseide steckt hinter einem Schutzgitter

Fangen wir mit dem Hochtöner an: Hier verwendet Nubert eine 26 Millimeter messende Seidenkalotte, die – um die Veganer unter den Hörern nicht in Gewissensbisse zu treiben – aus Kunstseide besteht. Für den Tiefmitteltöner wird ein 148-Millimeter-Treiber in die Pflicht genommen, der über eine zweilagige Carbon-Membran verfügt, die Steifheit bei geringem Gewicht vereinen und mit einer dämpfenden Zwischenschicht Resonanzen im Zaum halten soll. Große Hübe ermöglicht die aufgrund ihrer Dicke an einen Fahrradschlauch erinnernde Sicke, während ein üppig dimensionierter Magnet für einen entsprechenden Antrieb sorgt.

Der Tiefmitteltöner der nuZeo 3

Dicke Lippe beziehungsweise Sicke: Die Carbon-Membran des nuZeo-3-Tiefmitteltöners kann ordentlich Hub machen

Ein DSP besorgt die Aufteilung der Frequenzbereiche. Er trennt bei 1950 Hertz den Tiefmitteltöner von seinen Aufgaben, der laut Datenblatt bereits die Strecke von für die Größe erstaunlich tiefen 44 Hertz (-3 dB) kommend zurückgelegt hat. Alsdann werkelt die Seidenkalotte bis zu 22000 Hertz (-3 dB) hinauf.

Power!

Neu ist auch das Verstärkermodul mit einer Maximalleistung von beeindruckenden 200 Watt pro Box. Hier ist im Vergleich zur nuPro-XS-Serie einiges passiert, bemerkbar an der kaum vorhandenen Wärmeabgabe. Die nuPro XS-3000 RC beispielsweise werden rückseitig handwarm, die nuZeo 3 hingegen so gut wie gar nicht. Digitale Eingangssignale werden an die nachfolgenden Class-D-Verstärkerzüge weitergeleitet, etwaige analoge Zuspielungen wandelt ein 24-Bit-/192-kHz-fähiger A/D-Wandler vorab akkurat um.

Wie mir Markus Pedal verrät, hat die nuZeo-Serie als besonderes Entwicklungsziel eine erheblich verbesserte Dynamikreserve. Die PWM-Verstärker verwenden selbstentwickelte Ausgangsfilter, die in ihren Klirr-Eigenschaften deutlich optimiert werden konnten. In der Praxis bedeutet dies höherer Pegel bei geringerem Klirr, was zu einem souverän aufspielenden Klangerlebnis führe, so Pedal.

Nubert nuZeo 3: Hörtest und Vergleiche

Kommen wir zum von mir mit Spannung erwarteten Hörtest – mit der Nubert nuZeo 4 (2.800 Euro), Adam Audio A8H (3.200 Euro), Nubert nuPro XS 3000 (1.400 Euro) und den KEF LS50 Wireless II (2.500 Euro) haben sich im Hörraum ein paar anständige Mitstreiter eingefunden. Diese werden entweder direkt via S/PDIF-Koax von einem Auralic Aries Femto versorgt oder von der Nubert-Vorstufe nuXinema preAV, die die nuZeos und die nuPros auch drahtlos bespielen kann. Natürlich macht der ganze Aufbau den Gaumen arg trocken, weshalb ein Pinot Noir des aus dem Remstal stammenden Weinguts Schwegler unterstützend mit von der Partie ist.

Die Nubert nuZeo 3 im Mitbewerberfeld

Im Laufe eines Testerlebens sammeln sich einige Lautsprecher an …

Ohne allzu viel spoilern zu wollen – die Nubert nuZeo 3 sind alles andere als gemütlich-schwelgerische Schallwandler, sondern detailorientiert und temperamentvoll. Eine interessante Kombination.

Hochton

Beginnen wir mit der Hochtonauflösung, und zwar mit dem Stück „Via con me“ von Paolo Conte (Album: Generatione Cantautori). Mit der nuZeo 3 gelangen die perkussiven Elemente des Stücks detailreich und mit „hochglanzpoliertem Feinschliff“ an die Ohren. Es wird ein energiereich-transparentes und gleichsam stressfrei sich entfaltendes Auflösungsvermögen geboten, das sich eine allzu studioeske Attitüde verkneift – aber eben auch nicht weichspült. Schön balanciert.

Mel Tormé A Time For UsHier gibt sich die größere nuZeo 4 nicht wirklich anders, Unterschiede zeigen sich erst beim Umschalten auf die Nubert nuPro XS-3000. Die zeigt zwar den gleichen Detailreichtum, allerdings spielt sie auf der vergleichsweise kühleren Seite, was statt der eher seidig-charmanten Auflösung der Nubert nuZeo 3 zu einer etwas nüchterneren Darstellungsweise führt. Das bestätigt sich auch mit dem Stück „The Windmills Of Your Mind“ von Mel Tormé (Album: A Time For Us), bei dem sich die Darbietung feiner Details unterschiedlich darstellt. Denn auch wenn die Nubert nuZeo 3 den Präsenzbereich keineswegs absoftet, führt die mit Fingerspitzengefühl umgesetzte, eine Nuance sanfter eingefasste Stilistik nicht zu Detailverlust, sondern zu mehr Langzeittauglichkeit – während die nuPro XS-3000 RC das Gebotene schlicht „schulterzuckend umsetzt“.

Summa summarum ist die nuZeo 3 im Hochton auf der immer noch präzisen, klaren, aber etwas sanfter eingefassten, wenn Sie so wollen „unangestrengten Seite von neutral“ unterwegs, während die nuPro die lineare Nulllinie anstrebt. Eine KEF LS50 Wireless II dagegen bietet zwar ebenfalls feine Details und gute Durchhörbarkeit, ist aber zurückhaltender timbriert. Eine solche eher gedämpfte Gangart gibt es mit der nuZeo 3 nicht – kantenfreie, feinstpolierte Klarheit und Transparenz stehen im Vordergrund.

Links die KEF LS50 Wireless II, rechts die Nubert nuZeo 3

Links die KEF LS50 Wireless II, rechts die Nubert nuZeo 3

Übrigens, auch interessant: Hört man lauter, behält die nuZeo 3 ihren unangestrengt-balancierten Charakter bei während die nuPro XS-300 minimal anstrengender wirkt und die KEF ihrem zuvor seidigeren Habitus eine dezente Prise Helligkeit hinzufügt.

Mittenband

Frank Sinatra The Count Basie Orchestra Nothing But The BestFür das Mittenband wechseln wir zu Frank Sinatra/The Count Basie Orchestra. Schließlich finden wir bei „Fly Me To The Moon“ (Album: Nothing But The Best, 2008 remastered) nicht nur gezupftes Bassgeschnalze, einen Reigen an Blechblasinstrumenten und rhythmische Trommeleinlagen, sondern auch Sinatras unvergleichliche Stimme.

Die zeichnet die Nubert nuZeo 3 facettenreich, klar und – betrachtet man die Größe des Lautsprechers – durchaus authentisch-realistisch nach, wenngleich mit etwas weniger Brustvolumen als die nuZeo 4 bietet. Man könnte auch von einer im Vergleich zur größeren Schwester minimal reduzierten Deckkraft und schlankeren Gangart sprechen. Gut, letztlich pendeln sich beide nuZeos in Richtung natürlich-neutral ein, groß sind die Unterschiede nicht. Jedenfalls kleiner als im Vergleich zu anderen Lautsprechern, etwa zur nuPro XS-3000 mit ihrer beamtenmäßig-grundneutralen Gangart, die ohne diese besonders homogen wirkende Ausprägung der nuZeos aufspielt – während die KEF LS50 Wireless II zwar immer noch ausgewogen agiert, aufgrund ihrer minimalen Anwärmung im unteren Mittenband aber doch sonorer und mit betonterem Farbenspiel antritt. Geschmackssache, wenn Sie mich fragen.

Tiefton

Was übrigens auch für den Tieftonbereich gilt. Die Adam Audio A8H geben sich hier voluminös und kernig, straff und präzise, während sich die KEFs im oberen Bassbereich bauchiger und betonter zeigen, was zu einer etwas spaßbetonten Wiedergabe führt. Die Nubert nuZeo 3 agiert ebenfalls zupackend, aber im direkten Vergleich doch geradliniger, im Oberbass etwas schlanker, dafür mit verblüffendem Tiefgang und in der Gesamtschau letztlich mit etwas mehr Biss im Bass als die KEF.

FKA twigs M3LL155XÜberhaupt zählt der Bass größenbezogen zu den Schokoladenseiten der 3er, bei manchen Stücken könnte man glatt einen mitlaufenden Sub vermuten – den es natürlich nicht gibt. An die Präzision der Adam A8H reicht das zwar nicht heran, worüber sich die Nubert nuZeo 3 mit Blick auf den Preisunterschied aber nicht grämen braucht. Denn letztlich bewegt sich die kleine Schwäbin mit ihrer straffen Darstellung durchaus emotional durch das Stück „In Time“ von FKA twigs (Album: M3LL155X), was sich durch unautorisierte Zuckungen im Bewegungsapparat des Autors bemerkbar macht.

Die nuZeo 3 stemmt für ihre Größe einen mehr als ausreichenden Tiefgang, der tight und kernig serviert wird. Will sagen, eine Überhöhung im Grundtonbereich oder den oberen Bässen, um mehr Bass-Substanz zu suggerieren, findet nicht statt. Der Tiefton ist pegelseitig also homogen ans restliche Geschehen angebunden und neutral gehalten – und so bleibt das auch bei leisen Pegeln, was ja nicht immer der Fall ist. Dass der Nubert nuZeo 3 im absoluten Tiefbass das Fundament einer Adam A8H oder der nuZeo 4 fehlt und ihr in der untersten Oktave die Puste ausgeht – geschenkt. Denn für ihre Größe darf man zufrieden sein.

Nubert nuZeo 3 auf Sideboard mit Blumen

Noch einmal zur Performance bei geringeren Lautstärken: Während die nuZeo 4 bei leiseren Pegeln schön sonor daherkommt, scheint die nuZeo 3 eine größere Detailfülle, sowohl im Bassbereich als auch an den daran anschließenden Mitten, aufbieten zu wollen, was sie mit einer direkteren und akzentuierteren Wiedergabe unterstreicht. Was einem besser gefällt, ist wieder eine Frage des Geschmacks.

Raumeindruck

Interessant ist, was die Nubert nuZeo 3 in räumlicher Hinsicht zu bieten hat – nämlich den direkten, unmittelbaren Blick ins Geschehen hinein, quasi vom Dirigentenpult aus. Sie fokussiert das Gesamtbild eines Orchesters zwar etwas kompakter und direkter als andere Vertreter der Zunft und spielt nach vorne. Dabei zeigt sie aber eine wunderbar klar eingefasste Phantommitte, die dem Variantenreichtum etwa von Fritz Wunderlichs Stimme oder des Sopran-Gesangs von Christa Ludwig im zweiten Stück des Gustav Mahler-Albums Das Lied von der Erde zu einer sehr involvierenden, da angenehm unmittelbaren Darstellung verhilft.

Die größere nuZeo 4 öffnet den Raum bei mittleren und höheren Pegeln etwas weiter und staffelt minimal akkurater, dafür punktet die nuZeo 3 bei geringen Lautstärken mit einer immer noch verblüffend hohe Lokalisations- und Separationsfähigkeit, die die größere Schwester so nicht bietet. Insgesamt sind die Unterschiede zwischen den beiden nuZeo-Modellen aber gering, und das heißt: Auch die kleinste Vertreterin der Serie überzeugt mit authentischer Tiefenstaffelung und guter Abbildungspräzision, wobei die in der Mitte doch höher ausfällt als an den Seiten der virtuellen Bühne.

Dynamik

Kommen wir abschließend zu den dynamischen Fähigkeiten. Was die Pegelfestigkeit angeht, zeigt die nuZeo 3 keinerlei Ermüdungserscheinungen wie mir unter anderem bei „Search and Destroy“ von Iggy Pop (Album: Live at Montreux Jazz Festival 2023) klar wird. Da blenden vorher eher meine Ohren ab, keine Frage. Im Alltag wird es vielleicht akademischer Natur sein, doch als so eine Art Abgrenzung nach oben sei darauf hingewiesen, dass die größeren Reserven einer Adam Audio A8H natürlich schon in eine lässigere und unangestrengter wirkende Grobdynamik münden. Aber dafür zahlt man schließlich auch gut 50 % mehr.

Links die KEF LSX II, rechts die nuZeo 3

Links die KEF LSX II, rechts die nuZeo 3

Feindynamischen Veränderungen, feinen Schwebungen und changierenden Intonationen – wie im Ohrwurm „That´s Amore“ bei Dean Martins Stimme (Album: The Greatest of Frank Sinatra, Nat King Cole & Dean Martin) zu hören –, geht die nuZeo 3 aber geradezu mustergültig nach. Und überhaupt fällt auf, dass unser Proband auf konzentriertere Direktheit, Temperament und zackige Agilität setzt, was ihn größen- wie preisklassenbezogen aus der Masse herausragen lässt – bei dieser Abstimmung wird der grobdynamische Dampfhammer kaum vermisst. Da wirkt eine zum Vergleich angetretene KEF LSX II (1.200 Euro) in Sachen dynamischer Entfaltung doch hüftschwerer und unbeweglicher, zudem gröber granulierter und in feindynamischer Hinsicht zugeschnürter.

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Test: Nubert nuZeo 3 | Aktivlautsprecher

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