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Test: Nubert nuLine 34 | Kompaktlautsprecher

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  1. 1 Test: Nubert nuLine 34 | Kompaktlautsprecher

März 2013 / Markus Sauer

fairaudio versteht sich ja durchaus als Autorenmagazin, bei dem der Erfahrungshorizont und der Geschmack des Autors erkennbar werden dürfen. Den Vorschlag der Chefredaktion, mir die Nubert nuLine 34 anzuhören, habe ich nach der bislang einzigen Erfahrung mit einem Nubert-Produkt, einem Standlautsprecher, der bei Freunden in Betrieb ist, sehr gerne angenommen. Eine gute Gelegenheit, der Neugier des Testers zu frönen und den Erfahrungshorizont zu vergrößern.

Die Nubert nuLine 34 wird mittelfristig die nuLine 32 ablösen, die im Juni 2010 vom Kollegen Jochen Reinecke eine sehr positive Besprechung erhielt und zusätzlich mit einem fairaudios favourite Award 2011 ausgezeichnet wurde. Die Abmessungen sind bis auf die Tiefe der Box weitgehend identisch: Nubert schafft zusätzliches Gehäusevolumen durch eine Vergrößerung der Box nach hinten um rund fünfeinhalb Zentimeter, also in die optisch in der Regel am wenigsten auffällige Richtung.

Nubert nuLine 34

Betrachtet man die Angaben des Herstellers zu den technischen Daten, fällt ein weiterer Unterschied sofort ins Auge, nämlich bei den Angaben zur Bandbreite: Bei der nuLine 32 ist der Frequenzgang mit 68 – 24.000 Hertz angegeben (± 3 dB), der mit dem ATM-Basserweiterungskästchen auf 42 – 24.000 Hertz erweitert wird. Bei der nuLine 34 ist man ohne ATM bei 48 – 24.000 Hz. Der Frequenzgang wurde – zumindest auf dem Papier – bei der 34 gegenüber der „nackten“ 32 also um mehr als eine halbe Oktave nach unten erweitert; das wären fast schon Welten. Aber zum Hören kommen wir ja noch.

Technisch, so teilte Günther Nubert in einem Telefonat mit, handele es sich bei der nuLine 34 nicht einfach um eine Überarbeitung der 32, sondern um eine komplette Neuentwicklung. Beide Chassis seien gegenüber den früheren Treibern erheblich weiterentwickelt, auch wenn sie äußerlich ähnlich geblieben sind. Nubert arbeite seit Jahren insbesondere am Tiefbass. Da sei erstmals mit der nuVero 14 ein Durchbruch gelungen, der jetzt konsequent auf die anderen Boxen des Programms übertragen werde. Die Kombination aus Nettovolumen, Wirkungsgrad und Tiefgang ist unübertroffen, gibt man sich in Schwäbisch Gmünd überzeugt.

Nubert nuLine 34

Markige Worte, aber die Angaben zum Frequenzgang sind zunächst tatsächlich beeindruckend. Befragt, ob der besondere Tiefgang durch einen Hochpass-Kondensator vor dem Tieftöner erreicht werde, entgegnete Günther Nubert, dass er diese Technik ablehne. Er erreiche den Tiefgang auf „traditionellem Wege“. Was er damit meint (üblicherweise eine größere bewegte Masse zur Erzeugung einer tieferen Resonanzfrequenz und ein angepasstes Magnetsystem, aber das reicht als Erklärung hier nicht recht aus), wollte er nicht herausrücken – man wolle die Konkurrenz nicht schlau machen.

Der von einer Bassreflexöffnung ziemlich beeindruckenden Ausmaßes unterstützte Tieftöner, dessen Membran aus Polypropylen besteht, soll bis zu einem Hub von +/12 Millimetern linear arbeiten. Das Bassreflexrohr ist im Innern der Box nicht abgewinkelt, sondern bis knapp hinter den Magneten des Hochtöners geführt und innen und außen verrundet; die Verrundung soll dem sogenannten „Chuffing“, Strömungsgeräuschen der im Rohr hin und her strömenden Luft, entgegenwirken. Dass das Rohr groß ausfällt, wundert bei den Angaben zur unteren Grenzfrequenz nicht, die Masse der Luft im Bassreflexrohr muss relativ hoch sein, damit das Rohr bei tiefen Frequenzen wirkt.

Nubert nuLine 34 hinten

Bei den von mir bevorzugten, in der Regel eher niedrigen bis mittellauten, weil nachbarschaftskompatiblen Lautstärken bewegte sich die Membran kaum.

Auch wenn man mal ordentlich aufdreht, ändert sich das Bild nicht, das Chassis wackelt auch bei Lautstärken, die man einer so kleinen Box kaum zutraut, nicht haltlos herum. Auf das Kompressionsverhalten ist Günther Nubert stolz, die Box komprimiere „so schön“, also ohne plötzlich einsetzende Verzerrungsspitzen, dass die Kompression kaum bemerkt werde.

Nubert nuLine 34 Frequnezweiche

Im Hochtonbereich kommt der laut Nubert völlig neu entwickelte „nuOva“-Hochtöner mit besonderer Schallführung und einer speziell bedämpften, rückseitigen Volumenkammer zum Einsatz. Seine akustisch optimierte Montageplatte erlaube es, die Abstands-Unterschiede der Kalotte zu den Gehäusekanten gegenüber den bisherigen asymmetrischen Nubert-Hochtönern nochmals zu vergrößern, wodurch sich Kantendispersionseffekte in axialer Richtung weiter verringern, so Nubert. Die asymmetrische Anordnung der Hochtöner bedingt, dass immer eine „rechte“ und eine „linke“ Box geliefert wird. Die Gehäuse sind allerdings identisch, der Hochtöner mit seiner ovalen Grundplatte wird nur einmal nach links und einmal nach rechts versetzt eingebaut. Das reduziert die Fertigungskomplexität. Ansonsten handelt es sich beim Hochtöner um eine Gewebekalotte, die optisch eher unauffällig daherkommt.

Nubert nuLine 34 Hochtöner

Das – laut Nubert übrigens in Deutschland produzierte – Gehäuse ist echtholzfurniert (Kirsche oder Nussbaum), mein Exemplar war einwandfrei verarbeitet. Lack gibt’s natürlich auch: in Schwarz, Platin oder Weiß. Im Weiteren halte ich mich mit der Beschreibung der technischen Feinheiten mal zurück, da die Nubert-Produktseite sehr ausführlich ausfällt und es wenig Sinn macht, hier Informationen auszubreiten, die dem interessierten Leser schon von der Hersteller-Website bekannt sind.

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Test: Nubert nuLine 34 | Kompaktlautsprecher

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