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September 2012 / Tobias Zoporowski
Die Qual der Wahl trifft oft diejenigen, die glauben, sie hätten das Optimum für sich bereits gefunden, besonders hart. So auch mich mit diesem Test. Ich mache kein Geheimnis aus der Tatsache, dass ich seit jeher eine gewisse Sympathie für die Produkte aus dem Hause Nubert (www.nubert.de) hege. Früher – und da hatte ich mit dem Thema HiFi zumindest beruflich noch überhaupt nichts am Hut – fand ich sie prima, weil sie vergleichsweise günstig waren. Und dabei trotzdem gut klangen. Heute – mit jahrelanger Hörtest- und Vergleichserfahrung – finde ich sie prima, weil sie vergleichsweise günstig sind. Und dabei trotzdem gut klingen.
Allerdings weiß ich – um die Kenntnisse in der Branche und der Technik reicher – diese Attribute inzwischen noch mehr zu schätzen. Wer den Gründer und Geschäftsführer des nunmehr seit über 35 Jahren existierenden Unternehmens, Günter Nubert, einmal live erlebt hat, bekommt eine Ahnung davon, wie sehr er für seine Produkte „brennt“. Wie sehr es ihn stets vorantreibt, auch zunächst unmöglich scheinende technische Lösungen zu realisieren. Als Essenz seiner bisherigen Entwicklungsarbeit kann die vor einigen Jahren erschienene „nuVero“-Serie angesehen werden, dessen Topmodell – die Standbox „nuVero 14“ – sich bis vor kurzem in meinem Besitz befand. Hauptsächlich aus Platzgründen habe ich sie vor einigen Wochen verkauft. Und jetzt, da die neue „nuLine 284“, in trendigem Mattweiß lackiert, mein Hörzimmer bewohnt, frage ich mich ernsthaft, ob ich das Flaggschiff aus Schwäbisch Gmünd vermisse.
Aber konzentrieren wir uns zunächst auf Äußerlichkeiten: Für eine immerhin fast 1,15 Meter hohe Standbox kommt die nuLine 284 optisch beinahe filigran daher. Schuld daran ist nicht zuletzt die mit nur 18 Zentimetern auffallend schmale Schallwand. Der Korpus ruht auf zwei massiven Traversenfüßen, die nach dem Entfernen des Verpackungsmaterials montiert werden müssen. Dank des mitgelieferten Werkzeugs ist das eine Sache von Minuten und für die Standsicherheit der „Klangsäule“ ohnehin unerlässlich.
Zum Aufrichten derselben – ich habe die Traversen bei liegender Box montiert – empfiehlt sich ein Helfer: Die Nubert ist mit etwa 30 Kilogramm pro Stück kein Leichtgewicht. Nach getaner Arbeit entlockte die Kombination aus schmal + hoch + weißem Lack sogar der besseren Hälfte ein anerkennendes „die ist aber hübsch, die kann bleiben“. Das gilt auch dann noch, wenn man das beim Testmuster ebenfalls weiß lackierte (bei allen anderen Farbvarianten ist jeweils eine schwarze Abdeckung dabei) Schutzgitter entfernt.
Test: Nubert Nuline 284 | Standlautsprecher