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Test: Nubert nuControl und nuPower D | D/A-Wandler, Vor-End-Kombi, Vorstufe, Endstufe

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Test: Nubert nuControl und nuPower D | D/A-Wandler, Vor-End-Kombi, Vorstufe, Endstufe

Jochen Reinecke / Oktober 2015

Günther Nubert und sein Team können mit Fug und Recht als Menschen mit klarer Vision bezeichnet werden: Neutrale, effektfreie Lautsprecher zu möglichst bodenständigen Preisen – das zeigt sich nicht zuletzt daran, dass man im Hause Nubert alle Lautsprecher selbst entwickelt, ständig weiter optimiert und ausschließlich im Direktvertrieb beziehungsweise über eigene Showrooms anbietet. Doch man konzipiert nicht einfach in den luftleeren Raum hinein, sondern pflegt einen intensiven Kontakt zu den Nutzern, zum Beispiel im Forum der Nubert-Website; ein schlauer Schachzug, denn besser – und kostengünstiger – ist Marktforschung wohl nicht möglich.

Wohl auch den Userwünschen im Forum ist es zu verdanken, dass man bei Nubert nun Neuland betreten hat und nach einer Entwicklungszeit von mehr als fünf Jahren erstmals reinrassige Verstärker anbietet. Ganz unerfahren ist Nubert in diesem Metier zwar nicht: Zahlreiche Aktivlautsprecher des Herstellers konnten bereits beweisen, dass die verbauten Verstärkerstufen nicht nur solide und zuverlässig arbeiten, sondern auch gut klingen. Doch solitäre, eigene Verstärkerkomponenten auf einen durchaus satten Markt zu bringen ist nochmal ein anderer Schnack als „nur“ Verstärkermodule in Aktivlautsprechern zu „verstecken“.

Nubert nuControl und Nubert nuPower D von oben

Zwei Amps stellt Nubert nun vor: Der Nubert nuControl ist ein Zwitterwesen aus DAC und Vorstufe und der Nubert nuPower D eine klassische Endstufe im – der Name lässt es schon vermuten – Class-D-Design. Beide Geräte eint eine außerordentlich amtliche Verarbeitung: Dickwandige, aus vollem Aluminium gefräste Gehäuse, extrem passgenaue Ausarbeitung. Hinzu kommt, dass die Geräte schlicht und einfach sehr gut aussehen. Dezent und ohne Schnickschnack, gleichzeitig aber sehr wertig. Schauen wir uns zunächst den Vorverstärker nuControl an:

Eingangsseitig bietet der Nubert nuControl eine ganze Menge: Vier analoge Hochpegeleingänge, davon einer in symmetrischer Ausführung, sowie fünf digitale Eingänge (USB und je zwei Mal koaxial/Toslink) stehen zur Verfügung. Der USB-Eingang ist übrigens in erster Linie dazu gedacht, Softwareupdates einzuspielen, wer den Nubert nuControl als externe Soundkarte nutzen möchte, muss sich mit 48 kHz und 16 Bit zufrieden geben. Ein bisschen schade, denn immer mehr Nutzer haben inzwischen ein Notebook mit HighRes-Musik in ihr Setup integriert. Die S/PDIF-Eingänge hingegen zeigen sich auch höher auflösenden Quellen zugänglich – mit maximal 96 kHz und 24 Bit. Hierbei sei gleich eine Besonderheit vermerkt, die Analogpuristen möglicherweise die Nase rümpfen lässt: Auch die analogen Signale werden ausnahmslos in einen D/A-Wandler geschickt und sodann – ebenso wie die eingehenden Digitalsignale – auf 192 kHz Samplingrate und 24 Bit Wortbreite hochgerechnet. Ersteres ist der Tatsache geschuldet, dass der nuControl nicht nur Vorstufe, sondern auch „Klangmanager“ sein möchte, wozu ihn eine digitale DSP-Stufe befähigen soll. Letzteres, also die Gewinnung einer höheren digitalen Wortbreite, ermöglicht einen größeren Dynamikumfang, was im Zusammenhang mit der digitalen Lautstärkeregelung gerade bei geringen Abhörlautstärken vorteilhaft sein kann.

Nubert nuControl hinten

Die rückseitigen Schnittstellen des Nubert nuControl

Ausgangsseitig stehen analog je ein XLR- und Cinch-Anschluss (beide sind gleichzeitig nutzbar) sowie zwei Subwooferausgänge und ein Festpegeloutput zur Verfügung, aber auch zwei Digitalausgänge (je ein koaxialer und Toslink-Anschluss). Dort, wo Puristen weiter oben im Text die Nase rümpfen mögen, dürften andere nämlich wiederum freudig grinsen: Der Nubert nuControl macht es möglich, das eingehende und gewandelte Analogsignal digital abzugreifen. Praktisch für alle, die alte Cassetten, Tonbänder oder – unter Hinzunahme eines Phonovorverstärkers – Schallplatten digitalisieren möchten.

Nubert nuControl innen

Zeig, was in Dir steckt: Das Innenleben des Nubert nuControl

Der Klangmanager des Nubert nuControl hätte aufgrund seiner Funktionsvielfalt eine eigene Rezension verdient. Ich fasse mich zu Ihrer Entlastung kurz (für weitere Infos sei auf zwei interessante Videos verwiesen, die Nubert im Netz bereitstellt, eine kompakt und eine ausführlich erläuternde Fassung): Er bietet zahlreiche Möglichkeiten der Frequenzgangbeeinflussung, aber auch eine Delayfunktion, um Signallaufzeiten in komplexeren Setups zu optimieren. Besonders nett: Wer bereits Nubert-Lautsprecher daheim hat, kann den nuControl per vorkonfigurierten EQ-Einstellungen direkt an vorhandene Nubert-Lautsprechermodelle anpassen. Die Equalizerfunktion kann jedoch vom Nutzer auch völlig frei genutzt werden. Sie besitzt sieben einzelne, quasi-parametrisch regelbare Frequenzbänder sowie ein zusätzliches Filter ausschließlich für die Bassentzerrung. Selbst kreierte Filtersetups lassen sich abspeichern und später per Knopfdruck umschalten – praktisch! Eine zweistufig einstellbare, lautstärkeabhängige Loudness-Funktion ist ebenfalls an Bord, auch lassen sich alle Analogeingänge per virtuellem Gain-Regler im Eingangspegel anpassen, um Pegelsprünge beim Umschalten unterschiedlich „lauter“ Quellen zu minimieren.

Nubert nuPower Rückseite

Der Nubert nuPower D versteht sich mit Vorstufen sowohl per RCA als auch XLR

Und nun zum Nubert nuPower D. Class-D-Technik macht es möglich, dass bei einem Gerät im Standardmaß die sagenhafte Sinus-Ausgangsleistung von 2 x 920 Watt an 4 Ohm (2 x 780 Watt an 8 Ohm) versprochen wird. Damit könnte man theoretisch schon schweißen! Zwei Lautsprecherpaare lassen sich anschließen; über einen Drehschalter an der Frontseite des Nubert nuPower D können die Paare umgeschaltet werden, auch gleichzeitiger Betrieb zweier Lautsprecherpaare ist möglich, hierbei muss allerdings darauf geachtet werden, dass die minimale Anschlussimpedanz von 4 Ohm für diesen Modus nicht unterschritten wird. Nubert bescheinigt dem nuPower D ebenso wie dem nuControl übrigens bei einer Abweichung von maximal einem halben Dezibel einen Frequenzgang von 10 bis 24000 Hertz.

Nubert nuPower D von innen

Der Nubert nuPower D von innen

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Test: Nubert nuControl und nuPower D | Vor-End-Kombi

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