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Klangliches zur nuBox 101 …

Inhaltsverzeichnis

  1. 4 Klangliches zur nuBox 101 ...

The Walkmen / You and MeDie New Yorker Band „The Walkmen“, die in ihrem eigenen Studio „Marcata Records“ durchweg auf analogem Equipment aufnimmt und einen ganz eigenen Sound hat, liegt als nächstes im CD-Spieler. Der Song „On The Water“ spielt nämlich wunderbar die ganze akustische Bandbreite von dumpf bis grell. Los geht es mit düsteren Drums, in denen schwere Standtoms leise mit Paukenschlegeln gespielt werden, begleitet von einer ausgesprochen mumpfigen Gitarre. Im Verlauf des Stücks dreht der Gitarrist langsam immer weiter die Höhen auf und der Schlagzeuger wechselt auf die Becken. Die Kunst des Lautsprechers besteht hierbei, all dies als einen natürlichen, organischen Verlauf wiederzugeben, ohne dass der Sound plötzlich kippt. Kriegt die nuBox 101 hin.

Mogwai / Rock Action

Die Räumlichkeit und akustische „Laufweite“ eines Lautsprechers teste ich gerne mit dem Song „Take Me Somewhere Nice“ von Mogwai (Album: Rock Action). Die das Stück einleitende Gitarre, die mit allerhand Elektronikgebritzel konterkariert wird, muss – wenn alles mit rechten Dingen zugeht – klar außerhalb des Abhördreiecks erklingen, und zwar mit mindestens einem gefühlten halben Meter Seitenabstand zum linken Lautsprecher. Das funktioniert hier auch, allerdings nur dann, wenn man die nuBöxles nicht allzu weit auseinander platziert.

Nubert nuBox 101

Ziehe ich beispielsweise meine 3-Wege-Standboxen Triangle Altea EX zum Vergleich heran, so fällt auf, dass diese ein insgesamt größeres, stabiles Stereo-Dreieck bilden können. Bei einem seitlichen Boxenabstand (Basisbreite) von drei Metern und einem Hörabstand von dreieinhalb bis vier Metern öffnet sich eine weite Bühne, die bei den Phasentricksereien des Mogwai-Songs ein ordentliches Stück über die Positionen der Lautsprecher herausragt. Das funktioniert ähnlich auch bei der Jimmy-Smith-CD Bashing, bei der die Bigband buchstäblich im Wohnzimmer zu spielen scheint, und sich dabei nahezu unbotmäßig breit macht. Für die nuBox101 empfiehlt es sich indes, den Boxenabstand kleiner zu wählen, sonst kann es zum Mittenloch kommen, bei dem die Bühne zusammenfällt. Ich habe mit einer Basisbreite von 2,50m gute Erfahrungen gemacht, wobei ich knapp drei Meter von den Lautsprechern entfernt saß.

Modeselektor / Happy Birthday!

Jetzt will ich die Dinger mal ärgern. Das Stück „The Black Block“ des Berliner Elektronik-Duos Modeselektor ist eine echte Herausforderung. Knallharte Sequenzer und staubtrockene E-Drums, auf die ganz superböse Early Reflections als Rauminformation draufgemischt sind. Das Stück ist aufgrund der schrägen Räumlichkeit über Kopfhörer schlicht und ergreifend unerträglich trocken; die Trommelfelle zucken bei diesem Song zusammen wie eine frisch geöffnete Auster bei der Konfrontation mit Zitronensaft. Die elektronische Bassdrum kickt ultrastark. Was macht die nuBox daraus? Bei moderaten Lautstärken klingt der Song zunächst etwas kastriert. Es macht sich hier logischerweise bemerkbar, dass die nuBox bei 78 Hz nach unten dichtmacht. Aber wenn man furchtlos den Volume-Regler weiter und weiter nach rechts dreht, entfaltet sie ein anstandsloses Maß an Schwung, klingt ungemein kontrolliert und während man bei anderen Boxen dieser Größe bereits den zarten Duft gerösteter Schwingspulen riecht, wird die nuBox einfach lauter und lauter und auch ein wenig böse, was dem Song bestens entspricht. Ich verzichte darauf, den Volume-Regler ganz nach rechts zu drehen. Ich glaube ihr auch so.

Ein paar Worte zur Verstärkersituation. Die nuBox 101 versteht sich absolut prächtig mit dem Yamaha A-S2000 und klingt über ihn straff und klar. Doch selbst mit der leistungsarmen 2×10-Watt-Röhre Yarland FV34-C kommt sie zurecht, was meine Eingangsbedenken gegenüber der Kombination EL84-Triodenschaltung/Nubert im Nu und dauerhaft zerstäubte. Sie gibt die sehr ätherische und auf charmante Art unpräzise, als warm empfundene Tonalität dieses Amps gut wieder. Einzig und allein im Bassbereich muss man bei dieser Kombination Abstriche machen. Bei kleinen bis moderaten Lautstärken hört sich das alles okay an; geht es etwas härter zur Sache, ist die nuBox 101 mit einem potenten Halbleiter-Verstärker deutlich besser bedient. Es sei denn …

… man ergänzt das Setup um den AW-441 Aktiv-Subwoofer aus dem Hause Nubert. Dieser kleine Kubus hat 150 Watt Sinus an 4 Ohm in seinem Personalausweis stehen, und geht nach DIN 45.500 (Gott hab sie selig) bis 22Hz herunter. Phasenlage, Lautstärke und Trennfrequenz dieses Subwoofers lassen sich stufenlos regeln; Lautstärke und Trennfrequenz auch per Fernbedienung, was in der Praxis unverzichtbar ist, denn die richtige Abstimmung der Kombination Subwoofer-Satellit ist eine kleine Wissenschaft für sich. Hier kann man mindestens so viel versaubeuteln, wie verbessern. Dankenswerterweise ist die dem Subwoofer beigelegte Dokumentation diesbezüglich sehr gut und gibt erschöpfend Auskunft. Ich habe mich bei mittlerer Lautstärke und basskräftiger Musik (Red Hot Chili Peppers „Walkabout“ bzw. „Aeroplane“) zunächst an die richtige Trennfrequenz herangewagt das ist die, bei der die Boxen sich akustisch „nach unten verlängern“ – und dann vorsichtig die Lautstärke des Subwoofers so weit heruntergeregelt, bis der Bass scheinbar aus den Boxen und nicht hörbar aus dem Woofer kam.

Nubert AW-441 Subwoofer

Die Phasenlage einzustellen ist dann ein Leichtes, hier wählt man einfach die Reglerstellung, in der der Bass „schön“ klingt, was sich besonders deutlich bei Bassdrums zeigt, sie müssen kurz, dunkel und fest punchen und nicht schlabbern, wenn Sie wissen, was ich meine. Unter Verwendung des Yamaha A-S2000 Vollverstärkers habe ich gute Erfahrungen mit der folgenden Reglerstellungen gemacht: Trennfrequenz: 10 Uhr, Lautstärke: 10 Uhr. Beim Yarland-Röhrenverstärker: Trennfrequenz 12 Uhr, Lautstärke 11 Uhr. Es kann sich übrigens lohnen, bei Einsatz des Subwoofers die Bassreflexöffnung der Satelliten mit einem eingeschobenen Tuch zart abzudichten, auf dass die Knackigkeit des Gesamtklanges sich erhöhe.

Nubert AW-441

Im Bundle mit dem AW-441 Subwoofer spielt die nuBox101 nochmal einen deutlichen Zacken entspannter und mit einem geradezu ehernen Bassfundament. Wer es auch bei höheren Lautstärken regelmäßig krachen lassen möchte, der kann dies hier für vergleichsweise kleines Geld erreichen. Wer – sei es nun freiwillig oder unfreiwillig – vornehmlich bei geringen Lautstärken hört und nicht über einen Verstärker mit Loudness-Taste verfügt, der kann den AW-441 ebenfalls mit Gewinn einsetzen. Es sei jedoch auch darauf hingewiesen, dass man sich diese „Verbässerung“ mit ein wenig Einrichtungs- und Abstimmungsaufwand erkauft. Das besonders Unkomplizierte an der nuBox 101 wird damit zu einem gewissen Grad konterkariert, denn allzu gern spielt man letztlich eben doch mit der Fernbedienung des Subwoofers herum, anstatt gepflegt Musik zu hören. Wer bei moderaten Lautstärken bis hin zu leicht erhöhter Zimmerlautstärke hört, Orgelkonzerte mit 16-Fuß-Register meidet und nicht gerade von morgens bis Abends zu Nagelfar, Slayer und Motörhead mosht, kann die nuBox 101 absolut reinen Gewissens auch ohne Subwoofer betreiben. Und es soll ja auch noch Haushalte geben, in denen ein guter Regal-Lautsprecher gesucht wird.

Nubert nuBox 101

Im Direktvergleich mit der doppelt so teuren Triangle Altea EX schlägt sich die nuBox101/AW-441-Kombination bemerkenswert gut. Der Altea möchte ich insgesamt etwas mehr „Ausgeruhtheit“ und im positiven Sinne Saturiertheit zusprechen, was aber auch eine Prinzipsache ist, denn bei einer Standbox lässt sich der Bass/Mitten-Übergang meiner Erfahrung nach sauberer und besser aus einem Guss gestalten, als bei einer Subwoofer-Satelliten-Kombination. Auch aufgrund der oben angeführten Erfahrungen mit der Stereo-Basisbreite ist die Altea der nuBox ab einer gewissen Raumgröße überlegen. Die nuBox punktet eher in den Bereichen Straffheit und Lebendigkeit des Klangs. Auch gefällt ihr erfrischend unkompliziertes Verhalten hinsichtlich der Aufstellung: Der Sweet Spot muss weder mit Kompass, noch mit der Lupe gesucht werden. Eine unengagierte Aufstellung nimmt sie gelassen hin und musiziert quasi direkt nach dem Auspacken mit hörbarer Spielfreude. Ins Kinderzimmer kommt sie jedenfalls nicht, das steht fest.

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Test: Nubert nuBox 101 / AW-441 | Kompaktlautsprecher

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