Demnächst im Test:

Billboard
Audio Research bei Audio Components

Klangbeschreibung: Norma Revo IPA 140 (Forts.)

Inhaltsverzeichnis

  1. 3 Klangbeschreibung: Norma Revo IPA 140 (Forts.)

Auch die Räumlichkeit unseres Probanden ist auf hohem Niveau und muss sich selbst vor meiner mit Monos bewehrten Verstärker-Kombi – die ja in Sachen Kanaltrennung per se im Vorteil sein sollte – nicht verstecken. Eher ist schon fast das Gegenteil der Fall. Während in Sachen Ortungsschärfe beide Lösungen einen absolut tadellos-highendigen Job machen, mutet die Darstellung des Norma Audio REVO IPA-140 fast noch plastischer an: Wird durch die beschriebene, außergewöhnlich hohe Klang(farben)reinheit und Feinpixeligkeit doch ein noch differenzierteres, eindeutig gefassteres Bild von der Physis einzelner Instrumente und Stimmen suggeriert.

Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang eine weitere Besonderheit unseres Probanden: Der Norma Audio REVO IPA-140 illusioniert ein Bühnenbild, das sich spontan irgendwie breiter „anfühlt“ als ich das von anderen Geräten gewohnt bin. Während etwa meine Funk/Audionet-Kombi eine Bühne aufbaut, die insbesondere im Zentrum näher an den Hörer tritt und seitlich zu den Lautsprechern hin leicht nach hinten abfällt (sich stark übertrieben formuliert also wie eine Dreiecksspitze darstellt), tritt die Bühne des Italieners in der Mitte nicht ganz so weit nach vorn, wahrt dafür aber über die gesamte Breite diesen Abstand. Tja, ein bisschen komisch zu beschreiben und offensichtlich auch Geschmacksache: Während ich in dieser russian circlesSache meine Arbeitskombi als etwas offensiver und anmachender empfinde, gab beispielweise Kollege Michael Bruß nach einigen A/B-Vergleichen dem Italiener den Vorzug.

In Sachen Tiefgang und Bassdruck wendet sich das Blatt dann allerdings wieder, und ich bin darüber fast froh, würde der Italiener sonst meine Preis-/Leistungsvorstellungen von Verstärkern gänzlich über den Haufen werfen. Ja, untenherum habe ich beispielsweise auch meinen ehemaligen Fonel Emotion – der allerdings, was das feinseidige Auflösungsvermögen und die Klangreinheit angeht, nicht mit dem Norma mithalten kann – schon noch durchzugsstärker in Erinnerung: Deutlich wird das etwa beim „1777“ (Album: Memorial) der kanadischen Post-Rock/Metal-Formation Russian Circles: Der Song rekrutiert sich aus schwergewichtig-hymnischem Gitarrensound, teils mächtig tiefen Bassflächen sowie klar und stoisch pointierten Tom- und Bassdrumschlägen. Und insbesondere bei Letzteren fällt auf, dass unser Proband zwar schon anständig tief hinunterreicht, sich manch anderer Verstärkerbolide mit dreistelliger Ausgangspower aber doch noch weiter gen Süden durchgräbt: Das allerletzte Quäntchen an Masse oder tiefer Schwärze kitzelt der Italiener jedenfalls nicht aus Bassereignissen heraus. Vom Masseaspekt einmal abgesehen, macht er sonst (grob)dynamisch auch bei den Toms eine tadellose Figur – von Aufweichen, Abrunden, Trägheit keine Spur, der Italiener spielt auch hier standesgemäß konturiert und „schnell“.

Zu guter Letzt habe ich auch noch einmal den integrierten DAC (optional für 580 Euro erhältlich) angeworfen beziehungsweise diesen per USB an meinen mit JRiver bewehrten Laptop gehängt. Klar, der beschriebene Klangcharakter bleibt grundsätzlich erhalten, im Vergleich zu meinem externen Wandler Electrocompaniet ECD 2 ist das Maß an Hochtonauflösung dennoch merklich reduziert – gut zu hören etwa bei dem eigentlich schön fein-luftig eingefangenen Ridebecken in Ataxias „Dust“ (Album: Automatic Writing), das über den integrierten DAC etwas stumpfer und gröber anmutet. Darüber hinaus wirkt die Räumlichkeit etwas undifferenzierter und das Klangbild verliert leicht an Farbkraft. Angesichts der geforderten 580 Euro ist das Preis/Leistungsverhältnis im Grunde noch okay, allerdings würde ich persönlich im Zusammenspiel mit einem solch amtlich-highendig klingenden Verstärker wertigere DAC-Lösungen favorisieren. Zumindest wenn „digital“ eine der bevorzugten Hörschienen ist – um sich mal ab und an per Rechner oder Streamer berieseln zu lassen, reicht die DAC-Karte aber aus.

Billboard
Abacus Cortex 15s

Test: Norma Revo IPA-140 | Vollverstärker

  1. 3 Klangbeschreibung: Norma Revo IPA 140 (Forts.)