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Bei einem Gerät wie dem Norma HS-DA1 PRE mag sich die Frage stellen: Ist das nun ein DAC mit Vorverstärker-Beiwerk oder doch eher ein Vorverstärker, der, wenn’s drauf ankommt, auch mal wandeln kann? Nun, das, was hinten aus dem Italiener herauskommt, ist klanglich schon ein Hammer – wenn man ihn digital füttert. Als reiner DAC ist der Norma – ja, soweit lehne ich mich bedenkenlos aus dem Fenster – nach reiner HiFi-Lehre das Beste, was mir bisher in meinem Hörraum vor die Ohren gekommen ist. Wenngleich ich ihn – die einzige Ausnahme, bei der ich meinen Kopf dann doch wieder sicherheitshalber etwas zurückziehe – gerne noch einmal mit dem Audio Research DAC8 verglichen hätte, der mir für diesen Test aber leider nicht zur Verfügung stand.
Nutzt man bereits eine gute Vorstufe zuhause oder will man sich eh ausschließlich auf digitale Quellen beschränken, lässt sich für 2.200 Euro zum HS-DA1 beziehungsweise für 2.700 zum lautstärkeregelbaren HS-DA1 VAR greifen. Auch das alle gängigen Schnittstellentypen umfassende Anschlussangebot inklusive AES/EBU, aber vor allen Dingen die umfangreichen Einstellmöglichkeiten bis hin zum Digitalfilter, mit dem sich an der Klangcharakteristik der HS-Geräte hörbar „schrauben“ lässt, sollten das Herz des Digitalhörers höher schlagen lassen.
Für 900 Euro Aufpreis gegenüber der VAR-Version erhält man mit dem vollausgebauten HS-DA1 PRE neben zwei Kopfhörerausgängen vor allen Dingen die Möglichkeit, zusätzlich mit zwei analogen Quellen via RCA zu hören. Und hier kann man die Dinge so oder so sehen. Einerseits: In der 1.000 Euro-Klasse kann das PRE-Modul, wenngleich auch weniger umfangreich ausgestattet als so manches Stand-Alone-Modell – wie beispielsweise ein Funk LAP-2 – klanglich durchaus mithalten, in dieser Hinsicht gibt es eigentlich nichts zu bekritteln. Andererseits kann ich mir vorstellen, dass Kunden, die sich eine solche exquisite DAC-Lösung zulegen, wie sie Norma mit den HS-DA1-Geräten offeriert, analoge Eingänge wünschen, die auf Augenhöhe mit den digitalen spielen – und dafür am Ende vielleicht sogar bereit wären, für den PRE etwas tiefer in die Tasche zu greifen.
Der Norma HS-DA1 PRE zeichnet sich aus durch …
- eine tonal ausnehmend ausgewogene, neutrale Spielweise.
- ein sehr differenziertes Klangbild, das einen mühelos ins Geschehen hineinzieht – hierfür sorgen sowohl die hervorragende Klangfarbenkontrastierung als auch räumliche Plastizität/Ortungsschärfe.
- einen tadellos tiefreichenden, konturierten Bassbereich.
- gleichsam bestens aufgelöste wie langzeittaugliche Höhen (über die analogen Eingänge nehmen Glanz und Transparenz etwas ab).
- nicht zuletzt dank der Klangfarbenkontrastierung einen überzeugend natürlich klingenden Mitten- beziehungsweise Stimmbereich.
- einwandfreie Dynamik, wer noch mehr Attack und feindynamische Frische benötigt, kann mit dem integrierten Digitalfilter experimentieren. Analog angesteuert, lässt es der HS-DA1 PRE dynamisch etwas entspannter/verhaltener angehen.
- umfangreiche Einstellungs- beziehungsweise Eingriffsmöglichkeiten bei der digitalen Signalverarbeitung.
- eine schnörkellos-schlichte, aber solide-saubere Verarbeitung.
Fakten:
- Modell: Norma HS-DA1 PRE
- Gerätegattung: D/A-Wandler und Vorstufe
- Preis: 3.600 Euro (ohne analoge Eingänge/Vorstufenfunktion ab 2.200 Euro)
- Farbe: Silberne Frontplatte, schwarzes Gehäuse
- Maße & Gewicht: 126 x 215 x 350 mm (HxBxT), 5 kg
- Eingänge: digital – 1 x USB-Typ-B (asynchron), 2 x S/PDIF-Cinch, 1 x AES/EBU, 1 x Toslink, alle bis 24 Bit/192 kHz
analog – 2 x Cinch - Ausgänge: regelbar – 1 x Cinch, 2 x Kopfhörerklinke
fix – 1 x Cinch, 1 x XLR - Sonstiges: Display, umfangreiche Einstellmöglichkeiten auf digitaler Ebene inkl. Filter, Upsamplingfrequenzen
- Leistungsaufnahme: 18 Watt im Leerlauf
- Garantie: 3 Jahre
Vertrieb:
Audio Components
Leverkusenstraße 3
22761 Hamburg
Telefon: +49(0)40 – 401130380
E-Mail: info@audio-components.de
Web: https://www.audio-components.de/
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Test: Norma HS-DA1 PRE | Vorstufe