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HybridDigital, MQA, BluOS, aptX, HiRes, FDP, AirPlay, Roon und Dirac – mir qualmt der Kopf. Aber gut, die Zeiten ändern sich. Ich bin mit Phono MM/MC, Rec-Out und Loudness aufgewachsen, und wenn ich mich mit einem modernen Streaming-Verstärker wie dem NAD C 700 V2 (https://nad.de/) beschäftige, muss ich mich wohl auf Neues einlassen. Wobei Phono auch beim C 700 V2 ein Thema ist.
Fangen wir ganz grundsätzlich bei „NAD“ an. NAD steht für „New Acoustic Dimension“ und wurde 1972 gegründet. Was mich am aktuellen NAD-Portfolio erfreut, ist, dass NAD so gut wie alle Meilensteine der Markenhistorie im Produktportfolio hat – natürlich mit aktualisierter Technik. Angefangen bei Geräten im Vintage-Look der 1970er Jahre wie etwa dem NAD C 3050 oder Klassikern der 2000er Jahre wie dem C 316BEE – mittlerweile in einer V2-Variante, die Ursprungsversion habe ich, oops, vor 17 Jahren getestet –, bis hin zu ganz modernen Komponenten wie dem NAD M33 oder M10 V2, beide ebenfalls „Streaming-Vollverstärker“. Die beiden letztgenannten Geräte gehören zur aktuellen Top-Linie von NAD, der sogenannten „M“ beziehungsweise „Master Serie“, wohingegen der hier zum Test anstehende C 700 V2 zur Classic-Serie gehört.

Modern Things – der Streaming-Verstärker C 700 V2 gehört zu NADs Classic-Serie, wirkt aber sehr modern, und das nicht nur aufgrund seiner äußeren Erscheinung
Classic! – Echt jetzt? Angesichts des großen Displays und der kleinen Bauform kommt mir das Gerät so gar nicht klassisch, sondern sehr modern vor. Aber „C“ will wohl niemand mit „cheap“ übersetzen und so richtig cheap ist der C 700 V2 mit rund 1.600 Euro auch nicht. Ob er preiswert ist, werden wir sehen.
NAC C 700 V2 – Technik & Konzept
Im Gegensatz zu den gerade aufgeführten M-Modellen verfügt der NAC C 700 V2 noch über so etwas wie einen Lautstärkeregler (ein Multifunktionswahlrad) und zwei Tasten, dafür verzichtet er auf ein Touch-Display. Sein „Non-Touch-Display“ hat eine Bilddiagonale von fünf Zoll, also 12,7 Zentimeter. Das reicht zwar nicht zum Anzeigen von Live-Streams in HD, aber dicke um Albumcover sowie Spielzeit und -fortschritt des aktuellen Titels und die verschiedenen Menüs für die Einstellungen in angemessener Form anzuzeigen. Mit 218 x 96 x 266 (BxHxT) Millimetern baut der Amp erstaunlich kompakt.

Großes Display, ein Multifunktionswahlrad und zwei Wahltaster – der NAD C 700 V2 besitzt eine aufgeräumte Front
Wie es sich für einen modernen Streaming-Verstärker gehört, kommt der NAD C 700 V2 mit Vollausstattung und stellt ein komplettes „Musikcenter“ dar. Wer ausschließlich digital hört, benötigt neben dem Amp nur noch zwei passive Lautsprecher sowie ein Smartphone oder Tablet, um bequem vom Sessel aus durch die Musikbibliothek, das Angebot des bevorzugten Streaming-Anbieters oder sonstige im Internet verfügbaren musikalischen Dienste und Musikbibliotheken zu surfen.
Multiroom und Smarthome
Logisch, dass dazu ein kleiner Computer im NAD C 700 V2 sitzt. Als Betriebssystem kommt BluOS zum Einsatz, eine Plattform, mit deren Hilfe man sowohl Musik von heimischen Datenspeichern wie von Streaming-Diensten anzapfen kann. Controller-Apps gibt es für Android, Apple iOS, Kindle Fire, Windows und macOS. Der C 700 V2 ist Multiroom- und Smarthome-fähig, für letztgenannte Funktion bietet er Schnittstellen für Systeme von Control4, Crestron, Elan, RTI und andere an. Eine lernfähige IR-Schnittstelle, wie sie viele solcher Systeme zur Steuerung von Komponenten nutzen, bietet der NAD auf der Rückseite. Die Einbindung ins Datennetz erfolgt wahlweise per LAN oder WLAN.
Zugänglich
Schön, dass es so viele Möglichkeiten gibt, den NAD C 700 V2 einzusetzen. Und wie kommt die Musik zum Verstärker? Klar, bei einem Streaming-Vollverstärker auf jeden Fall gestreamt. BluOS unterstützt mit der eigenen App verschiedene Web-Radio-Stationen, Streaming-Dienste wie Amazon Music, Deezer, Idagio, Qobuz und Tidal. Wer lieber eine andere Smartphone-App zum Streamen nutzt, kann Apple AirPlay 2 oder Spotify Connect und Tidal Connect verwenden. Wenn gewünscht, lässt sich der kleine Amp sogar mithilfe von Siri oder Alexa per Sprache bedienen. Ich nehme allerdings an, dass das nur funktioniert, so lange die Musik nicht zu laut ist und der jeweilige Sprachassistent einen noch verstehen kann.

Der NAD C 700 V2 kann deutlich mehr als nur streamen, er lässt sich auch analog beschicken und hat sogar einen Phono-MM-Eingang mit an Bord
Neben LAN/WLAN kann der NAD C 700 V2 Musikdaten auch kabellos per Bluetooth (mit aptX HD) oder via Kabel per HDMI und Cinch-S/PDIF entgegennehmen. Auch einen Toslink-Anschluss gibt es. Man kann sogar direkt eine externe Festplatte mit Musikdaten an den NAD anschließen und mittels BluOS durchs Filesystem surfen. Ein geeigneter USB-A-Anschluss dafür findet sich auf der Rückseite des Geräts.
Digitale Daten verarbeitet der NAD C 700 V2 bis 24 Bit/192 kHz. DSD ist ihm nicht gegeben, dafür kann er MQA-Daten dekodieren. Seit Tidal MQA Mitte 2024 abgeschworen hat und auf FLAC setzt, verliert MQA zwar an Bedeutung, aber es dürften noch genug entsprechend codierte Musikfiles in der Welt unterwegs sein, sodass sich der Codec lohnt.
Bei aller Digitalität nimmt der NAD C 700 V2 auch analoge Signale entgegen. Und zwar nicht nur via Line-Level, also etwa von einem CD-Spieler oder im Hinblick auf das Revival analoger Tonaufzeichnung von einem Bandgerät, sondern er bietet sogar einen Phono-Eingang, der Signale eines MM-Tonabnehmers annimmt, entsprechend verstärkt und RIAA entzerrt. Beinharte Analog-Fans seien allerdings gewarnt – die RIAA-Entzerrung erfolgt beim NAD C 700 V2 auf digitaler Ebene, die „reine Lehre“ analoger Schallplattenwiedergabe ist das also nicht.
Können Sie noch?
Dann kommen wir jetzt zu den Ausgängen. Auch hier gibt es fast alles, was man sich nur wünschen kann. Wie es sich für einen Vollverstärker gehört, gibt es Lautsprecherklemmen zum Anschluss eines Stereo-Lautsprecherpaares, darüber hinaus einen Vorverstärker-Ausgang, etwa, wenn man mit dem NAD C 700 V2 ein Paar Aktivlautsprecher ansteuern möchte. Wer mag, kann über einen separaten Subwoofer-Ausgang auch einen aktiven Sub anschließen, hierbei kann man über den C 700 V2 sogar Trennfrequenz und Lautstärke einstellen. Was der eine oder andere vermissen könnte, ist ein Kopfhöreranschluss. Auch hier gibt sich der kompakte NAD ganz modern: Sein Bluetooth-Modul funktioniert in beide Richtungen. Will sagen, er kann sowohl Musikdaten empfangen – zum Beispiel von einem Smartphone – als auch senden, etwa, um einen Bluetooth-Kopfhörer anzusteuern.
Ich bin Ihnen noch die Auflösung von ein paar weiteren Abkürzungen schuldig. BluOS, MQA, aptX HD und Anwendungen wie AirPlay oder Roon dürften bis hierhin klar sein. „HybridDigital“ ist die Bezeichnung für die beim NAD C 700 V2 zur Leistungsverstärkung eingesetzte Universal-Class-D-Schaltung (UcD). Diese von Bruno Putzeys – der unter anderem an Unternehmen wie Grimm Audio, Hypex, Kii Audio und Purifi Audio beteiligt war oder ist – entworfene Schaltung soll die Vorteile von Class-D- und Class-A-Verstärkern kombinieren und hohe Leistung mit minimaler Verzerrung geringstem Rauschen zu erzielen. „FDP“ heißt in diesem Fall „Full Disclosure Power“ und bezieht sich, stark verkürzt dargestellt, auf das Netzteil, das so ausgelegt sein soll, dass es nicht nur hohe Spannungen liefert, sondern auch sehr stromlieferfähig ist. „Dirac Live“ schließlich ist eine spezielle Software zur Raumkorrektur, die man zukünftig (im Lauf des Jahres 2025) lizensieren möchte und dann in Verbindung mit dem C 700 V2 einsetzen können soll.
Zur komfortablen Bedienung des C 700 V2 liefert NAD eine sehr hübsche Fernbedienung mit. Ich frage mich allerdings, wer die wirklich benutzt. Schließlich lässt sich das Gerät auch komplett per App steuern. Wobei die Fernbedienung offenbar die einzige Möglichkeit darstellt, den Verstärker in den Standby zu versetzen. An diesem Punkt des Konzepts sollte NAD vielleicht noch einmal feilen.
NAD C 700 V2: Hörtest und Vergleiche
Weil er so hübsch klein ist, darf der NAD C 700 V2 zunächst Zwischenstation auf meinem Schreibtisch machen. Hier tritt er in Wettstreit mit meiner Schreibtischanlage/meinem Homestudio – einem Crimson-3-Audio-Interface von SPL (ehemals circa 800 Euro) und einem Abacus Ampino 20 Dolifet (790 Euro), der seit neuestem ein paar Harbeth P3ESR XD (3.200 Euro) ansteuert. Das ist für eine Schreibtischanlage sicher „over the top“ – und macht unglaublichen Spaß. Ampino und Crimson 3 zusammen sind preisklassenmäßig mit dem NAD vergleichbar, und so wandern Lautsprecher- und ein S/PDIF-Cinchkabel zum Testgerät, der NAD C 700 V2 dient in diesem Setting als DAC und Vollverstärker.
Zwischenstopp Desktop
Die Harbeth haben eine charmante Art, über ihre wenig ausgeprägten Talente im Hinblick auf die Wiedergabe von echtem Bass hinwegzutäuschen. Ihre geschlossene Gehäusekonstruktion sorgt in Richtung Tiefen für einen sanften Abfall des Frequenzgangs und in Verbindung mit einer Betonung im Oberbass wirkt das Ganze dann doch erstaunlich komplett. Dieser „Trick“, den viele LS3/5A-Klone und Weiterentwicklungen nutzen, erfordert allerdings eine gute Kontrolle seitens des Verstärkers, sonst wird es schnell schwammig. Und genau diese Kontrolle scheint der NAD C 700 V2 etwas besser zu beherrschen als der Abacus.
Generell wirkt der NAD energischer, geht mehr nach vorne und lässt den Hochton eine Nuance präsenter erscheinen. Dafür gibt sich meine SPL/Abacus-Kombi in den Mitten ein wenig transparenter und detailreicher. Letztendlich ist es eine Frage des persönlichen Geschmacks, die beiden Lösungen setzen in diesem Setting einfach unterschiedliche Akzente: Der NAD bietet eine Nuance mehr Spielfreude, die SPL/Abacus-Kombi etwas mehr Feinsinn.
Im Wohnzimmer
Nach diesem Zwischenstopp wandert der NAD C 700 V2 an meine große Anlage. Und klar – Antipodes S40 mit zusätzlichem Netzteil, Ideon Audio EOS und der mächtige Vollverstärker Audio Analogue Absolute, deren Funktionen der NAD C 700 V2 in einem Gerät vereint und die zusammen rund das Fünfundzwanzigfache (!) des NAD kosten, spielen auf einem ganz anderen Level – das soll und muss auch so sein. Wenn man aber keine völlig unfairen Vergleiche zieht und mit dem NAD C 700 V2 einfach Musik hört, kann man richtig viel Spaß mit ihm haben.
Der Bass – Quantität und Qualität
Meine Divine Acoustic Bellatrix gehen aufgrund ihres ausgeklügelten Doppel-Bassreflex-Systems tief in den Frequenzkeller hinab und machen deutlich, dass der NAD V 700 V2 ein wirklich hervorragendes Bassfundament liefert. Ein letztes Mal: Nein, das ist kein Vergleich zu meinem üblichen Setting, das im Bass Qualitäten herauskitzelt, die der NAD naturgemäß nicht darstellen kann. Lassen wir die Kirche aber im Dorf, muss man sagen, dass er in Sachen Tiefgang, Kontrolle und Schmackes alles bietet, was man sich nur wünschen kann – zumal zu diesem Kurs.
Warum auf einmal Franz Ferdinand? Warum nicht, wenn der Bass so wohlig groovt wie bei „Take Me Out“ (Album: Hits To The Head)? Kann der NAD. Echt gut. Das schiebt, hat Punch, Druck, Kontrolle – das ist für die Preisklasse des C 700 V2 deutlich mehr als standesgemäß. Klasse! Eine Bassbetonung würde ich ihm dabei nicht attestieren, er zieht einfach souverän und kontrolliert bis tief in den Frequenzkeller durch.
Für meinen Hauptjob poliere ich gerade meine Kenntnisse in der Geschichte des modernen Tanzes auf – und bleibe bei Igor Strawinsky und Le sacre du printemps hängen (hier das Orchestre de Paris unter Klaus Mäkelä). Das Stück mit seiner für die Zeit ungewohnten Tonalität und Rhythmik sowie die mit fast allen klassischen Traditionen brechende Choreografie Nijinskys verursachten bei der Uraufführung 1913 nicht nur einen handfesten Skandal, es läutete auch das Ende der jahrelangen Erfolgsgeschichte von Sergei Djagilews „Ballets Russes“ in Paris ein. Der ein Jahr darauf ausbrechende Erste Weltkrieg tat ein Übriges, diese Epoche des Balletts zu beenden.
Die Musik von Strawinsky stellt im Bassbereich völlig andere Anforderungen als Franz Ferdinand. Hier geht es darum, den Klang der Pauken, Trommeln und Basstuben sauber voneinander zu trennen und darzustellen, wie die tiefen Töne den Bühnenraum einnehmen. Dabei gelingt dem NAD C 700 V2 in meinem Ohren ein echter Achtungserfolg, denn auch diese komplexe Aufgabe meistert er mit Bravour.
Dynamische Talente
Was der NAD C 700 V2 bei der Ballettmusik ebenfalls zeigt, ist, wie lebendig er die Bewegung, die der Musik innewohnt, transportiert. Man muss gar nicht die Choreographie dazu sehen oder kennen, die Dramatik der Musik reicht völlig. Sie stellt hohe Ansprüche an die dynamischen Talente eines Verstärkers – die der NAD souverän erfüllt. Mit einer Einschränkung: Will ich richtig laut hören, kommt der NAD früher an seine Grenzen als ich das bei einem Amp, der zwei mal 80 Watt an acht Ohm leistet, eigentlich erwarten würde. Wenn ich die pianissimo gespielten Passagen deutlich hören möchte, lande ich beim Fortefortissimo auch schon mal bei Vollaussteuerung. Zumindest machen die digitalen VU-Meter was her, wenn sie auf „Anschlag“ gehen. Aber keine Angst, der NAD bleibt stabil, klippt nicht, nur ist dann einfach irgendwo Schluss mit Pegel. Wer auf Lautstärkeexzesse steht, sollte in Verbindung mit dem C 700 V2 auf wirkungsgradstarke Lautsprecher achten.
In den Mitten und auf der Bühne
In den mittleren Lagen löst der NAD C 700 V2 Details und feindynamische Abstufungen gut auf, dementsprechend bringt er Stimmen mit ihren jeweiligen Charakteristika überzeugend zu Gehör. Ja, es gibt Verstärker, die hier noch etwas mehr liefern. Mein Ampino zum Beispiel. Doch braucht man das? Es kommt drauf an …
Bei elektronischer Musik ist mir die souveränere Basswiedergabe und die Lebendigkeit des NAD wichtiger. Auch bei Klassik bin ich auf der Seite des NAD. In Sachen Impulsverarbeitung ist er einfach etwas mehr auf Zack. Außerdem gefällt mir bei großem Orchester die Raumdarstellung des NAD besser. Er lässt die Bühne etwa auf Höhe der Lautsprecher beginnen, leuchtet den Raum tief und breit aus und gibt sich dabei etwas distanzierter als der Abacus, sodass man einen sehr guten Überblick bekommt.
Anders ist die Sache, wenn Sänger oder Sängerinnen im Vordergrund der Darbietung stehen und sich das Geschehen in einem intimeren Rahmen abspielt. Über den Ampino kommen mir Stimmen näher, er scheint mehr Mikroinformationen zu liefern und die Bühne startet wie gesagt weiter vorne – es wirkt zwar nicht ganz so übersichtlich wie mit dem NAD, dafür mit solcher Musik für mein Empfinden etwas livehaftiger. Der Ampino baut den Klang eher aus der Mitte heraus auf und setzt hier einen Akzent. Davon profitieren beispielsweise auch kleine Jazzensembles.
Der NAD C 700 V2 baut die Musik dagegen vom Tieftonfundament her auf, was allerdings nicht heißt, dass er es betont. Meinem Faible für kitschige Tanzfilme folgend, grabe ich den Soundtrack zu Chicago aus. Der „Cell Block Tango“ ist gut dazu geeignet, zu prüfen, inwieweit ein Verstärker bei Stimmen differenzieren kann, auch in Sachen Raumabbildung und Bass ist das Stück anspruchsvoll. Und wenn zum Schluss das schwere Gitter ins Schloss fällt, ist das fast physisch zu erleben – wenn die Anlage den tiefen Bassimpuls mit der nötigen Vehemenz in den Raum drückt. Der NAD schafft es, dass ich hier regelrecht zusammenzucke. Bei den Stimmen ginge etwas mehr, okay, aber dafür setzt er die Räumlichkeit des Original-Soundtracks – der ursprünglich mehrkanalig abgemischt wurde, um THX, Dolby-sonst-was und andere Formate für Kino-Sound zu bedienen – beeindruckend klar und dreidimensional in Szene.
Hochton
Richtung Hochton gibt sich der NAD sehr klar, löst gut auf und vermittelt saubere Klangfarben. Er zieht straight durch, will sagen, er softet nichts ab, versprüht aber auch kein Air, das nicht auf der Aufnahme vorhanden ist. Das ist sehr klar, sehr „richtig“, und bei schlechten Aufnahmen naturgemäß etwas ungnädig. Ich empfinde das angesichts der insgesamt neutralen Tonalität und der dynamischen Diktion des NAD als passend. Sollte einem das nicht gefallen oder bei einer hellen Raumakustik einfach zu viel werden: Der NAD C 700 V2 beziehungsweise BluOS bietet auch einen digitalen Equalizer und bald steht ja auch Dirac zur Raumeinmessung zur Verfügung.
Test: NAD C 700 V2 | Streaming-Verstärker