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Musical Fidelity M1 CLiC und M1 PWR bilden meiner Meinung nach ein Dreamteam. Zusammen spielt das Duo kongenial. Der PWR kann die dynamischen Talente des CLiC hervorragend transportieren, nimmt ihm aber die leichte Rauheit, zu der der CLiC – je nach Datenquelle! – neigen kann. Auf die Frage, wie die HiFi-Anlage der Zukunft aussieht, hat Musical Fidelity schon gegenwärtig eine verdammt gute Antwort.
M1 CLiC
- Das universelle Musik-Kontroll-System für digitale und analoge Quellen macht seinem Namen alle Ehre – der Musical Fidelity CLiC kann mit nahezu allen digitalen Zuspielern und Datenformaten umgehen und bietet darüber hinaus noch eine Vorverstärker-Funktion für drei analoge Quellgeräte.
- Ob oder gerade wegen seiner umfangreichen Möglichkeiten hätte er aber a) ein besseres Bedienkonzept und b) eine Bedienungsanleitung, die sich nicht nur an Fachleute richtet, verdient. Ein iPhone oder iPad macht den Umgang mit dem M1 CLiC bedeutend angenehmer.
- Klanglich gehört der M1 CLiC zu den sehr dynamischen Vertretern. Tempo und Rhythmus – hier gibt es nichts zu meckern. Im Gegenteil: Wem diese Eigenschaften wichtig sind, kommt voll auf seine Kosten.
- Tonal lässt sich der M1 CLiC nichts „zu Schulden kommen“. Er spielt ausgewogen und gibt keinem Frequenzbereich einen eindeutigen Vorzug. Er wirkt breitbandig, was heißt, dass Bässe und Höhen keinesfalls unterrepräsentiert werden, aber andererseits die Mitten auch nicht dominieren.
- Auch die Auflösung und Feinzeichnung des M1 CLiC sind preisklassenbezogen absolut in Ordnung, allerdings gibt es hier im direkten Vergleich „feingeistigere“ Wandler. Die opfern ihrer höheren Akribie aber bisweilen ein wenig Dynamik und Lebendigkeit. Wer beides auf gleichem Niveau möchte, muss tiefer in die Tasche greifen.
- Die räumliche Illusion gelingt dem CLiC überzeugend, er neigt dabei durchaus zu einer etwas größeren Bühne. Die Musik spielt frei, die Ortungs- und Lokalisationsschärfe ist gut.
- Der M1 CLiC reagiert sensibel beziehungsweise durchlässig auf die Herkunft der Daten. Entsprechend sollte man den Einfluss der Datenquelle sowie der eingesetzten Peripherie in Form von Kabeln etc. nicht unterschätzen. Hier ist ausprobieren angesagt.
M1 CDT
- Der M1 CDT ist ein solides CD-Laufwerk mit seinem Slot-In-Mechanismus, das die grundlegenden Abspielfunktionen bietet.
- Im Zusammenhang mit dem M1 CLiC bietet es eine gute Performance, wobei die klangliche Tendenz über die elektrische S/PDIF-Verbindung zu einem tonal etwas schlankeren, feiner aufgelösten und dynamisch leicht zahmeren Klangbild (im Vergleich zum LAN-Streaming) tendiert.
M1 PWR
- Der M1 PWR überrascht mit einem klanglichen Potenzial, dass ich ihm nicht zugetraut hätte, schließlich handelt es sich um einen relativ günstigen Class-D-Verstärker.
- Räumlich macht der M1 PWR eine große Bühne auf, wird dabei jedoch, was Lokalisierungsschärfe und Ortbarkeit betrifft, nicht unpräzise. Die Musik steht frei im Raum.
- Was Rhythmus, Dynamik und Tempo angeht, spielt der M1 PWR weit über dem Klassendurchschnitt. Hier ist er gleichauf mit mehrfach teuren Wettbewerbern. Ansatzlos stellt er Musik in den Raum. Gerade bei Liveaufnahmen ist seine Unmittelbarkeit absolut faszinierend.
- Tonal tendiert der Verstärker in eine etwas wärmere Richtung, was ihm aber ausnehmend gut bekommt. Bässe stellt er kontrolliert und mit Nachdruck in den Raum, Stimmen verleiht er Intensität, Höhen reproduziert er seidig.
- Seine tonale Abstimmung hilft ihm den einzigen Bereich zu kaschieren, in dem man Kritik anbringen könnte: Es gibt Verstärker, die in Sachen Feinauflösung und Detailwiedergabe mehr können. Die befinden sich aber zumeist in einer anderen Preisklasse.
Fakten:
M1 CLiC
- Konzept: „universelles Musik-Kontroll-System für digitale und analoge Quellen“, sprich: D/A-Wandler, Netzwerkplayer und Vorstufe in einem Gerät
- Preis: 1.699 Euro
- Eingänge digital: 2 x USB Typ A (iPod/iPhone, Memory-Stick oder USB-Laufwerk), S/PDIF: 2 x koaxial (Cinch), 1 x optisch (Toslink), 1 x USB Typ B (Computer), LAN-Buchse, WLAN
- Eingänge analog: 3 x Cinch
- Ausgänge: 2 x Cinch, 1 x mit Lautstärkeregelung, 1 x fix
- Abspielbare Datenformate und Codecs: AAC ,WAV, WMA, WAX, ASX, M3U, MP3, M4a, Ogg Vorbis 1.0, FLAC, LPCM, WMA-9, WMA-9 lossless und WMA-9 pro
- Netzwerkprotokoll: UPnP
- Abmessungen und Gewicht: 220 x 100 x 300 mm (BxHxT), 3,3 kg
- Leistungsaufnahme: 8 Watt (Leerlauf)
- Besonderheiten: Fernbedienung, 9-cm-Farbdisplay
M1 CDT
- Konzept: CD Laufwerk
- Preis: 749 Euro
- Ausgänge: S/PDIF: koaxial und optisch (Toslink), symmetrisch AES/EBU
- Abmessungen und Gewicht: 220 x 100 x 300 mm (BxHxT); 3,5 kg
- Leistungsaufnahme: 4 Watt (Leerlauf)
M1 PWR
- Konzept: Class-D-Endverstärker
- Preis: 1.049 Euro Eingänge: 1 x Cinch
- Ausgänge: 1 Paar Lautsprecherklemmen, 1 x Cinch (Eingangssignal wird durchgeschleift)
- Leistung: 65 Watt an 8 Ohm
- Besonderheiten: per Schalter auf der Rückseite zum Mono-Verstärker brückbar
- Abmessungen und Gewicht: 220 x 100 x 300 mm (BxHxT), 3,9 kg
- Leistungsaufnahme: 6 Watt (Leerlauf)
Vertrieb:
REICHMANN AudioSysteme
Telefon: 07728 – 1064
eMail: info@reichmann-audiosysteme.de
Web: www.reichmann-audiosysteme.de
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Test: Musical Fidelity M1 Clic, CDT und PWR | Endstufe