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Es musste ja so kommen, auch wenn ich es nicht geplant hatte: Nachdem ich kürzlich den neuen „Mittelklasse-DAC“ von Merason – den Reuss – testen durfte, steht nun der „Große“, also die überarbeitete Version des Merason-Spitzenmodells, der DAC1 Mk II in meinem HiFi-Regal (Preis: 7.960 Euro; Web: www.cm-audio.net). Auch den Vorgänger hatte ich seinerzeit getestet, und so bin ich gespannt, wie sich die MK II-Version schlagen wird.
Background-Story
Zur Orientierung, hier noch einmal kurz die Background-Story: Daniel Frauchiger, Gründer und Mastermind von Merason, war mit dem, was er an DACs kaufen konnte, nicht zufrieden. Ihm fehlten der musikalische Fluss und die Authentizität, die er beim Musikhören über analoge Geräte empfand. Also machte er sich daran, einen DAC zu entwickeln, der es klanglich mit Schallplatte und Tonband aufnehmen sollte. Dieses Ziel hat Herr Frauchiger bereits mit dem ursprünglichen DAC-1 erreicht.
Doch wie das so ist, ein engagierter Entwickler hört nicht auf: Zuerst stellte sich Frauchiger die Frage, ob er seine Vorstellung von digitalem Wohlklang breiteren Käuferschichten zugänglich machen kann, indem er einen kleineren, preiswerteren DAC entwickelt. Herausgekommen ist der Frérot, der „kleine Bruder“ des DAC-1. Neue Bauteile und Fertigungsmethoden, hinzugewonnene Erfahrungen und Erkenntnisse führten dann dazu, dass der DAC-1 ein Update bekam. So entstand der DAC1 Mk II, um den es in diesem Test geht. Allerdings forderten neue Fertigungstechnologien und Bauteile ihren Tribut: Der DAC1 Mk II machte preislich einen deutlichen Sprung nach oben. Um die „Lücke“ zwischen dem Frérot (aktuell 1.350 Euro) und dem DAC1 Mk II (7.960 Euro) zu füllen, entwickelte Herr Frauchiger kurzerhand den Reuss (4.900 Euro), über den ich vor kurzem berichtete.
Merason DAC1 Mk II: Technik & Konzept
Beim Vergleich zwischen dem alten DAC-1 und dem neuen DAC1 Mk II fällt gleich ins Auge, dass das Gehäuse des aktuellen Spitzenmodells professioneller aussieht. Das des ursprünglichen DAC-1 war hochwertig gemacht, doch mit seinem Edelstahl-Chassis und der Acryl-Front hatte es eine andere Anmutung als man sie von HiFi-Geräten gewohnt ist. Der Merason DAC1 Mk II wirkt dagegen „angekommen“. Alu-Gehäuse und Front der Mk-II-Version sind zurückhaltend gestaltet und punkten durch eine extrem saubere Verarbeitung. Meinen Geschmack trifft das, und ja, mir gefällt der Merason-DAC in diesem Fall sogar in Silber, was sonst nicht meine bevorzugte Farbe ist. Wie beim Vorgängermodell beschränken sich die Bedienelemente auf das notwendige Minimum – einen Einschaltknopf und einen Taster zur Eingangswahl. Dazu gibt es Leuchtdioden, die den gewählten Eingang anzeigen. Neben USB stehen noch S/PDIF (Cinch), AES/EBU und Toslink zur Verfügung.
Ebenfalls wie beim Vorgängermodell ist die Signalverarbeitung auf PCM-Daten mit einer Abtastrate von maximal 192 Kilohertz und höchstens 24 Bit Wortbreite beschränkt – was daran liegt, dass Herr Frauchiger seinem bevorzugten DAC-Chip, dem Multibit-Wandler BurrBrown 1794A, treu geblieben ist. Im Merason DAC1 Mk II stecken zwei der kleinen Vielbeiner, jeder Kanal hat einen eigenen Chip.
Dass Multibit-Wandler besser klingen als die verbreiteten Delta-Sigma-Wandler, ist eine in Highend-Kreisen durchaus populäre Ansicht. Dem einen oder anderen ist die Delta-Sigma-Wandlung, die aktuell meistgenutzte Art der Digital/Analog-Wandlung, offenbar nicht geheuer. Diese Entwickler setzen zur Wandlung dann eben auf Multibit-Wandler oder auf sogenannte Ladder-DACs – diskret aus Einzelwiederständen aufgebaute Widerstandsleitern. Und während Oversampling bei Delta-Sigma-Wandlung eigentlich obligatorisch ist, streiten sich die Gelehrten, ob die Sache bei der Multibit-Wandlung etwas bringt. Deshalb verzichten Multibit-Philosophen gerne mal darauf – so auch Daniel Frauchiger beim DAC1 Mk II. Wobei ich kürzlich mit dem Soulnote D-1N sogar einen DAC testen durfte, der es optional ermöglicht, in Verbindung mit einem Delta-Sigma-Wandler auf Oversampling zu verzichten.
Wie auch immer, der DAC1 Mk II ist kein Exot, sondern eher konservativ. Das äußert sich technisch beispielsweise darin, dass er eben weder DSD- noch absurd hoch aufgelöste PCM-Daten verarbeiten kann. Bei 24 Bit/192 kHz ist beim Merason DAC1 Mk II Schluss. Und ich werde nicht müde zu betonen, dass meiner Meinung nach auch niemand mehr braucht.
Die konstruktiven Fortschritte haben beim DAC-1 MK II also nicht auf der Ebene der DAC-Chips, sondern an anderen Stellen stattgefunden. Da wäre als erstes ein neues Platinen-Layout zu nennen, das eine niedrigere Impedanz, eine bessere Stromversorgung der Baugruppen sowie eine höhere Sicherheit vor Einstrahlungen bieten soll. Wie das geht? Nun, jeder stromdurchflossene Leiter beziehungsweise jede Leiterbahn baut ein elektrisches Feld um sich herum auf. Benachbarte Leiter beeinflussen sich durch ihre Felder gegenseitig. Die Effekte sind sowohl induktiv als auch kapazitiv, beide spielen zum Beispiel bei den Übertragungseigenschaften von Kabeln eine Rolle. Auch bei Platinen, auf denen oft viele Leiter auf mehreren Ebenen in großer Nähe zueinander verlaufen, treten diese Effekte auf. Durch ein geschicktes Layout lassen sie sich aber kontrollieren, und Ähnliches gilt für Einstrahlungen.
Der Einsatz von SMD-Technik (Surface-Mounted Device) soll kürzere Signalwege ermöglichen und geringere Verluste gewährleisten, und zudem wurde die thermische Stabilität der Ausgangstransistoren beim DAC1 durch spezielle Verbindungen mit den Kühlkörpern optimiert. Insgesamt wurde also viel Finetuning betrieben. Evolution statt Revolution. Das passt für mein Dafürhalten gut zu einem Schweizer Produkt.
Der Merason DAC-1 MK II ist immer noch ein arg puristischer DAC: Zwar stehen unsymmetrische (Cinch) und symmetrische (XLR) Hochpegel-Ausgänge zur Verfügung, aber es gibt keine Lautstärkeregelung, keinen Kopfhöreranschluss, keine Fernbedienung. Die Schweizer würden das freilich anders formulieren: Es gibt nichts, was ihn von seiner eigentlichen Aufgabe ablenkt.
Merason DAC-1 MKII: Hörtest und Vergleiche
Stellt sich die Frage, was die Überarbeitungen klanglich gebracht haben. Der alte DAC-1 begeisterte mich vor gut vier Jahren unter anderem mit seinem enorm tiefreichenden, substanziellen und strukturieren Bass, und der Merason Reuss hat mir vor kurzem gezeigt, dass es bei ähnlichen substanziellen Qualitäten sogar noch etwas kontrollierter geht. Der DAC1 Mk II führt mir nun vor Ohren, dass da sogar noch mehr Musik drin sein kann … Bereitete mir der Reuss besonders mit elektronischer Musik unglaublichen Spaß, fesselt mich der Merason DAC1 Mk II mit akustischen Instrumenten noch mehr.
Ein kleiner Exkurs in die Musikgeschichte: Einer der einflussreichsten (und nach Ansicht vieler Musikexperten besten) E-Bassisten aller Zeiten war Jaco Pastorius. So tragisch das Ende seiner Karriere war – nach Alkohol- wie Drogenexzessen und Obdachlosigkeit wurde er mit 36 Jahren von einem Clubbesitzer, der ihn für einen randalierenden Junkie hielt, zusammengeschlagen und verstarb kurz darauf –, so faszinierend das Oeuvre, das er hinterlassen hat. Hier zeigt er sich sowohl als begnadeter Bassist mit einer schier unglaublichen Bandbreite an Ausdrucksmöglichkeiten als auch als kreativer Komponist mit Experimentierfreude. Den technischen Möglichkeiten des E-Bass-Spiels gegenüber war er stets aufgeschlossen und nutzte gerne die damals modernsten Effektgeräte.
Tiefton
Fast mehr als die Alben und Stücke, die Pastorius unter eigenem Namen einspielte, gefällt mir das, was er als Bassist von Weather Report gemacht hat. Auf dem Album Night Passage muss er sich den Bereich der tiefen Töne mit Keyboarder Josef Zawinul, Drummer Peter Erskine und, weiter oben, mit den Percussions von Robert Thomas Jr. teilen. Viele Tracks auf diesem Album sind hochdynamisch und werden von dem geprägt, was sich im Bass abspielt. Der Merason DAC1 Mk II behält hier souverän den Überblick und setzt das Spiel jedes Einzelnen mit den jeweiligen Charakteristika von Instrument, Spielweise und Temperament perfekt in Szene. Beachtlich ist, dass er es immer schafft, das Verbindende, den musikalischen Fluss, das Gesamtereignis zusammenzuhalten, sodass die Musik quasi als organisches Ganzes rüberkommt.
Der Merason Reuss wirkt in solchen Situationen etwas „artifizieller“. Er grenzt E-Bass, Drums und Percussions sorgfältig voneinander ab – dass sie tonal und rhythmisch interagieren macht dagegen der DAC1 Mk II stärker deutlich. Der Ideon Audio EOS DAC (9.800 Euro), der gerade bei mir Einzug gehalten hat, kann sehr gut mit dem Merason DAC1 Mk II mithalten, er liefert ebenfalls einen wunderbar strukturierten und dabei melodischen Bass. Wobei der EOS im Vergleich schon etwas einnehmender klingt, was daran liegt, dass der Grieche, wie Kollege Ralph Werner in seinem Test schrieb, im Bass einfach noch „ne Schippe drauflegt“, sodass die Sache vor allem etwas opulenter klingt. Wer für solcherlei Späße weniger zu haben ist, wird wahrscheinlich eher dem maßhaltenden Schweizer zugetan sein, der tonal neutraler spielt als der sonore Grieche.
Mitten und Auflösung
Auch weiter in Richtung Mitten gibt der Merason DAC1 Mk II den Musterschüler, wobei er alles in allem etwas subtiler agiert als der Reuss. Der Reuss beeindruckt unter anderem dadurch, dass er die Männerstimme, die bei „Party up the Street“ von Miley Cyrus (EP: She is Coming) vor der Hauptstimme „Party, Party …“ singend hin und her wandert, klar in ihrer Bewegung darstellt. Mein RME ADI-2 DAC FS unterschlägt diese Bewegung. Über den Reuss wirkt das im Vergleich zum großen Merason aber etwas künstlich – so wie der Ball in einem Ping-Pong-Telespiel der 1970er Jahre, während ich beim DAC1 Mk II fast den Eindruck habe, einem echten Tennis-Spiel beizuwohnen. Ok, der Vergleich ist schwierig … Was ich sagen will, ist, dass das Ganze über das Merason-Flaggschiff doch erheblich authentischer wirkt.
„Authentisch“ ist auch der passende Begriff, wenn es um die Stimmwiedergabe geht. Beim Test des alten DAC-1 habe ich unter anderem Norah Jones Album Begin Again in 96 kHz Auflösung herangezogen. Auch hier habe ich den Eindruck, dass der Merason DAC1 Mk II die Stimme natürlicher, plastischer, organischer – schlicht: echter wiedergibt. Ich führe das darauf zurück, dass der Merason DAC1 Mk II den Reuss in Sachen Auflösung nochmal toppt, und dass, obwohl der in diesem Punkt schon extrem gut ist. Allerdings akzentuiert er Details stärker, grenzt sie schärfer voneinander ab und arbeitet sie dadurch stärker heraus, während der DAC1 Mk II noch mehr Zwischentöne zu kennen scheint und auf Nuancen setzt. Diese tolle Auflösung betrifft sowohl die schiere Menge der hörbaren Details als auch die (fein)dynamische Abstufung. Dass hier letztlich mehr geboten wird, hört man daran, dass alles nochmal authentisch-natürlicher wirkt – und keinesfalls abgesoftet oder flach. Diese wunderbare Feinstofflichkeit lässt den großen Merason insgesamt geschmeidiger klingen, aber dafür subjektiv weniger zackig als beispielsweise der Reuss. Ich komme weiter unten noch einmal darauf zurück.
Höhenlagen
Im Hochton hat der DAC1 Mk II ebenfalls eine hörbare Entwicklung durchgemacht, denn die Mk-II-Version des großen Merason entwickelt hier fast so etwas wie „Air“. Warum „fast“ und warum „Air“ in Anführungszeichen? Nun, weil ich das, was in audiophilen Kreisen gerne als Air bezeichnet wird, für etwas halte, das in vielen Fällen über das Ziel realistischer Hochtonwiedergabe hinausschießt.
Zum Beispiel „machen“ viele (nicht alle) Geräte, die Röhren verwenden, gerne Air, indem sie das Klangbild mit einem durch das Klirrverhalten der Röhren angereicherten Obertonspektrum aufpolieren. Verstehen Sie mich nicht falsch – ich mag Röhren durchaus. Setzt man deren Klirrverhalten gezielt ein, wirkt der Klang weiter, reichhaltiger, schöner. Nicht umsonst wird dieser Effekt auch von Musikern eingesetzt, etwa durch die Verwendung röhrenbestücker Gitarrenverstärker oder im Studio, berühmt-berüchtigt sind hier diverse Röhren-Mikrofone oder röhrenbestücke Mikrofonverstärker und Effektgeräte. Der große Merason macht aber kein Air in diesem Sinne, er fügt nichts hinzu und spielt rechtschaffen neutral. Aber er bildet den Hochton so fein differenziert ab, dass ein ähnlicher Eindruck entsteht – der aber auf Tatsachen beruht.
Dynamik
Dynamik – tja, das ist jetzt der Punkt, der etwas komplizierter darzustellen ist. Also: Grobdynamisch kann der Merason DAC1 Mk II es ordentlich krachen lassen, worauf auch seine super-kontrollierte Performance im Bass einzahlt. Auch wenn es um großes Orchester geht, beeindruckt der Eidgenosse damit, dass er bei heftigen Fortefortissimo-Passagen einen großen Konzertsaal stabil in allen Dimensionen ausleuchtet und die Energie, die dann herrscht, authentisch rüberbringt. Der Reuss macht das freilich nicht schlechter, mein Ideon hingegen wirkt bei makrodynamischen Impulsen schon noch wuchtiger, aber das ist eher etwas Tonales, denn wie gesagt: Der Grieche legt im Bass eine Schippe drauf.
Etwas verwickelter verhält es sich nun mit der Feindynamik. Wie oben unter dem Aspekt Auflösung beschrieben, steht sich der große Merason mit seinem Bestreben, alles superfein aufzulösen, in Sachen „Kontraststärke“ ein wenig selbst im Weg, wenn man es pointiert formulieren will. Wie ich das meine? Nun – vielleicht haben Sie ja schon einmal Fotos bearbeitet, sei es analog oder digital. Da gibt es die Möglichkeit, den Kontrast eines Bildes einzustellen. Erhöht man ihn, fallen Farbabstufungen weg und im Extremfall bleiben nur wenige Farben übrig. Das wirkt, richtig eingesetzt, aber schön intensiv und betont Konturen – letztlich vernachlässigt man damit jedoch Nuancen und feine Abstufungen. Das unbearbeitete Bild kann dagegen eine Fülle von Farbnuancen bieten, gleichzeitig damit aber auch kontrastärmer rüberkommen, da Konturen weniger klar zu erkennen sind. Schwenk zurück zum Thema DACs: Für mein Empfinden ist der große Merason eher auf der nuancierten Seite angesiedelt, während der Reuss tatsächlich etwas weniger Nuancen bietet – was viele aber als „lebendiger“ empfinden werden.
Der alte DAC-1 hat mir unter anderem deshalb gut gefallen, weil er unterschiedliche Eigenschaften, die ich an meinen damaligen DACs gemocht habe – die Geschmeidigkeit, Sauberkeit und Auflösung des North Star Design Supremo und die mitreißende Dynamik und Lebendigkeit des Antelope Audio Zodiac+ –, in einem Gerät vereinte. Mit dem DAC1 Mk II und dem Reuss macht Merason diese „Trennung“ wieder auf, allerdings – und das ist ein entscheidender Unterschied – auf einem insgesamt deutlich höherem Klangniveau. Welches Klangbild einem mehr zusagt, ist letztlich Geschmackssache.
Räumlichkeit
Dank seines Auflösungsvermögens bietet der Merason DAC1 MK II eine sehr gute räumliche Abbildung. Wo die Bühne beginnt, liegt an der Aufnahme, nicht an ihm; in den meisten Fällen startet sie ziemlich genau auf der Stereobasis.
Vor allem in der Tiefenstaffelung gibt der DAC1 MK II das Bühnengeschehen noch überzeugender wieder als der Reuss – wenn es darum geht, einen Konzertsaal nach hinten auszuleuchten, gelingt dem großen Merason das besser als dem mittelgroßen. Wobei der DAC1 Mk II insgesamt schon eine HiFi-übliche Räumlichkeit pflegt. Will sagen, ein so involvierendes Erlebnis wie etwa mit dem Soulnote D-1N (circa 6.000 Euro) bietet er nicht, sondern eine klar strukturierte Bühne, auf der die akustischen Akteure stabil umrissen positioniert sind.
Testfazit: Merason DAC1 Mk II
Ein gutes Produkt noch besser zu machen, ist immer eine Herausforderung. Dem Merason DAC1 Mk II ist dies in vielerlei Hinsicht gelungen: Er bietet einen Bass, von dem sich andere DACs in Sachen Kontrolle und Kontur gerne eine Scheibe abschneiden können, während er in den Mitten und Höhen mit erstklassigem Auflösungsvermögen beeindruckt. Der große Merason bringt Musik mit einer einnehmenden Nuanciertheit rüber.
Ein kleines „Aber“ muss ich anfügen: Diejenigen von Ihnen, die vor allem mitreißende Lebendigkeit suchen, werden sich beim Merason DAC1 Mk II wohl nicht ganz heimisch fühlen, sondern eher zu anderen DACs wie etwa dem Reuss neigen. Zwar ist beim DAC1 Mk II dynamisch alles im Lot, aber durch seinen Hang, noch allerfeinsten Nuancen nachzugehen, ist er eher ein Meister der geschmeidigen Übergänge und Zwischentöne als des prägnanten Kontrasts. Und damit vielleicht genau das Richtige für Sie? Ihr Geschmack entscheidet …
Der Merason DAC1 Mk II …
- gibt sich tonal absolut neutral. Ich kann keinerlei Tendenz in irgendeine Richtung entdecken.
- klingt insgesamt sehr fein und vermittelnd, was an seinem sehr guten Auflösungsvermögen liegt. Wenn es um subtilste Nuancen geht, macht dem Merason kaum einer etwas vor.
- liefert einen extrem gut kontrollierten Bass, der tief hinabreicht und eine überdurchschnittliche Definition bietet. Wobei er diese Talente für mein Dafürhalten gerne ein kleines bisschen herausstellen dürfte. Aber gut, das würde dem Prinzip höchster Neutralität entgegenlaufen.
- spielt in den Mitten faszinierend transparent und klar, ohne analytisch zu wirken. Er nutzt sein Auflösungsvermögen vor allem dazu, authentisch-fließend zu klingen. Das macht Stimmen und akustische Instrumente zu einem Erlebnis.
- löst im Hochton bis in oberste Lagen hinein extrem fein auf und zeichnet ein sehr sauberes Obertonspektrum – und folglich überzeugende Klangfarben. Schärfen sind ihm fremd, solange das Musikmaterial es ihm erlaubt, seine Talente auszuspielen. Im Hochton macht sich eine höhere Auflösung der Musikdaten am deutlichsten bemerkbar.
- besitzt gute, preisklassengerechte grobdynamische Qualitäten und kann subtilste feindynamische Details nachzeichnen. Gerade deshalb wirkt er aber eher geschmeidig als ausnehmend kontraststark. Es gibt in dieser Preisklasse DACs, die noch akzentuierter/lebendiger klingen.
- setzt einen vor eine der Aufnahme angemessen klare und in allen Dimensionen sauber aufgebaute Bühne. Sehr gute Tiefenstaffelung und Ortungsschärfe, auch preisklassenbezogen ist die Raumabbildung hervorragend.
Fakten:
- Produkt: Merason DAC1 Mk II
- Kategorie: D/A-Wandler
- Preis: 7.960 Euro
- Maße & Gewicht: 450 x 290 x 100 mm (BxTxH); 8 kg
- Farben: Schwarz, Silber, Cidre
- Eingänge: 1 x USB-B, 1 x S/PDIF Cinch, 1 x Toslink, 1 x AES, optional I2S
- Ausgänge: 1 x XLR/symmetrisch, 1 x Cinch/unsymmetrisch
- Datenraten: maximal 24 Bit/192 kHz (PCM)
- Weitere Informationen auf der Webseite des Vertriebs
Vertrieb:
CM-Audio – Studio Neuss (Nähe Düsseldorf)
Kölner Straße 48 | 41464 Neuss
Telefon: +49(0)2161-6782451
E-Mail: info@cm-audio.net
Web: https://www.cm-audio.net
Test: Merason DAC1 Mk 2 | D/A-Wandler