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Der neue MA520-Vollverstärker mag für McIntosh-Verhältnisse klein sein, ausstattungseitig kommt er groß, klanglich sehr reif und ausgewogen daher.
Mehr als fünf Hochpegelinputs, davon wahlweise einmal symmetrisch, braucht kaum einer. Zudem hält der McIntosh drei Digitalschnittstellen parat (u.a. eine asynchrone USB-Schnittstelle) sowie einen MM-Phonoeingang. Echte Vinylenthusiasten vermissen vielleicht einen MC-Anschluss, doch sind sie zumeist sowieso mit externen Entzerrern ausgestattet. Vorstufenausgang, Endstufeneingang und jede Menge Fernsteuerbuchsen finden sich auch noch auf dem Anschlussfeld des MA5200.
Klanglich – das dürfte deutlich geworden sein – hat mich der keine McIntosh positiv überrascht. Showeffekte hat er nicht nötig, geliefert wird ein sehr ausgeglichen und nuanciert spielender Allrounder, der lang anhaltende Freude am Musikgenuss garantiert. So soll das doch auch sein, oder?
Und um die noch offene „Preisfrage“ zu beantworten: Nicht zuletzt auch wegen seines sehr überzeugenden internen DAC-Moduls halte ich diesen McIntosh für im Wortsinne preis-wert. Stellt ein schickes Notebook daneben und paart ihn mit anständigen Lautsprechern – fertig ist die High-End-Kette.
Steckbrief McIntosh MA5200:
- Insgesamt betrachtet ausgeglichene Tonalität mit ganz leichter Dezenz ab den oberen Mitten aufwärts und minimal großzügiger aufspielendem Grundton. Das Wörtchen „warm“ wäre schon zu stark formuliert – „etwas milder“ trifft es besser.
- Der Tiefton ist auf normalem Niveau angesiedelt, Kontur ist da, aber knochentrocken geht’s nicht zu Sache. Hört man Electronica mit hohem Tiefbassanteil, wäre etwas mehr Durchzeichnung in den untersten Lagen schon wünschenswert. Akustische Instrumente können dagegen von dieser „halbtrockenen“ Abstimmung sogar profitieren.
- Angenehm differenzierter, gut aufgelöster Mittel- und Hochtonbereich. Auch „Air“ ist vorhanden, wenngleich es strahlendere, hellere Vertreter der Zunft gibt. Der McIntosh wirkt sehr natürlich, authentisch und entspannt in diesem Frequenzbereich.
- Grob- und Feindynamik liegen auf gutem, preisklassentypischen Niveau.
- Richtig Klasse ist die Körperlichkeit, die Plastizität, mit der Musiker auf die virtuelle Bühne gestellt werden. Eine echte Stärke. Die Dimensionen der Bühne wirken glaubhaft – hier gibt’s weder Klein-Klein noch extrabreiten Panoramasound.
- Es existieren Verstärker mit mehr „Snap“, die über die Zeit aber auch schon mal nerven können. Und es gibt die langzeittauglichen, aber mangels Drehmoment weniger involvierenden Vertreter. Der McIntosh MA5200 kriegt es dagegen hin, entspannt und spannend zugleich zu klingen. Das muss man erst mal schaffen. Ein großes Lob dafür.
Fakten:
- Konzept: Transistor-Vollverstärker
- Preis: 5.500 Euro
- Farben: Schwarz
- Eingänge/Ausgänge: 4 x Hochpegeleingänge (3 x Cinch, 1 x Cinch oder XLR), 1 x Phono-MM, 1 x USB-Digitaleingang, Toslink und koaxiales S/PDIF (Aktivierung dieser deaktiviert jeweils einen Hochpegeleingang), 1 x Pre-Out, 1 x Endstufen-In, 1 x Lautsprecherterminal, Trigger-Ein- und Ausgänge, Kopfhörerausgang (6,35-mm-Klinke)
- Leistung: 2 x 100 Watt an 8 Ohm
- Abmessungen und Gewicht: 48 x 15.1 x 44,3 cm (BxHxT), 17 kg
- Leistungsaufnahme: circa 30 Watt im Leerlauf
- Garantie: 2 Jahre
Vertrieb:
Audio Components
Harderweg 1 | 22549 Hamburg
Telefon: 040 – 278 586-0
eMail: info@audio-components.de
Web: www.audio-components.de
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Test: McIntosh MA5200 | Vollverstärker