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Januar 2014 / Ralph Werner
Man lernt nie aus, auch verpackungstechnisch nicht: Als ich den aktuellen Probanden – McIntoshs (Vertrieb: www.audiocomponents.de) neuen, kleinen Vollverstärker namens MA5200 AC – aus seinem Karton heben wollte, kam das untere Pappteil gleich mit. Herumrütteln half nix, das Ding hing fest. Komisch. In Folge musste ich feststellen, dass die Amis den Amp doch tatsächlich an einem extra MDF-Brett, welches genau in den Karton passt, festgeschraubt hatten. So etwas kannte ich bis dato dann doch noch nicht. Eigentlich gar nicht übel gemacht, so sitzt der Junge beim Transport wirklich fest in seiner Behausung.
So ganz klein ist dieser „Junge“ allerdings nicht. Im Gegenteil, mit 48 x 15,1 x 44,3 cm (BxHxT) baut er insbesondere tiefer als so manch anderer Verstärkervertreter – und ein bisschen breiter ebenfalls. Die 17 Kilo Lebendgewicht hauen den HiFi-Freund dagegen nicht gleich um, die aufgerufenen 5.500 Euro für den Eintritt in die McIntosh-Verstärkerwelt … schon eher? Nun, es kommt darauf an. Preise sind was Relatives, erst nach dem Klangtest lässt sich wirklich einschätzen, ob eine Komponente ihr Geld wert ist.
Designtechnisch gibt sich der MA5200 so, wie man das von einem „Mac“ erwartet: Auf der schwarzen, glänzenden Glasfront funkeln zwei hübsche blaue Augen, grün leuchtet der Markenschriftzug auf – und Fragen danach, warum das Display darunter in einem anderen Grünton gehalten ist, werden mit „Machen wie schon seit Jahrzehnten so, ist Kult!“ beantwortet. Stimmt schon, wenige Marken besitzen ein derart bekanntes „Gesicht“, da verbietet sich wohl jedes Facelift. Die Verarbeitung ist anständig, ja, ich bin geneigt zu sagen: amerikanisch. Also solide, aber nicht wirklich subtil. Gewundert habe ich mich allerdings etwas über die links und rechts angebrachten Pegel- und Eingangswahlknöpfe. Die dürften für meinen Geschmack schon etwas schwergängig-satter laufen. Auch wenn das technisch-funktional egal ist, es würde zumindest das Gefühl einer gewissen Form von Wertigkeit besser unterstützen.
An diesen Knöpfen lässt sich nicht nur drehen, sondern auch drücken beziehungsweise tasten. So gelangt man ins Benutzermenü des McIntosh MA5200, wo sich einige Dinge einstellen lassen. Zum Beispiel kann man dort die Hometheater-Through-Funktion aktivieren – oder die beiden S/PDIF-Eingänge (Toslink/Koax). Ja, richtig gelesen: Der McIntosh MA5200 hat einen Digital/Analog-Wandler mit an Bord – nette Sache, oder?
Der McIntosh MA5200 AC besitzt drei Digitaleingänge
Via USB kommt man sofort mit dem internen DAC ins Gespräch (sieht man davon ab, dass auf Windows-Rechnern vorab ein Treiber installiert werden muss). Die beiden anderen Wege müssen, wie gesagt, erst wachgeküsst werden; je aktiviertem S/PDIF-Input deaktiviert man dabei übrigens einen von fünf Hochpegeleingängen (4 x Cinch, 1 x XLR oder Cinch). Zur Komplettierung des Anschlussfeldes gibt’s noch einen MM-Phonoeingang obendrauf sowie Pre-Out- und Amp-In-Buchsen, welche standardmäßig gebrückt sind. Das Lautsprecherterminal ist einfach ausgeführt.
Hier mag sich der McIntosh-Kenner wundern, sind doch die sogenannten „Autoformer“ – im Grunde Ausgangsübertrager analog zu denen bei Röhrenverstärkern – eine wesentliche technische Besonderheit der Amerikaner, und damit einher gehen nun einmal Abgriffe für unterschiedliche Lautsprecherimpedanzen. Fehlt diese Technik hier? Ja und nein. Ja, impedanzanpassende Trafos gibt’s beim MA5200 in der Tat nicht. Nein, von der Überzeugung, dass es für einen Verstärker eine optimale „Arbeitsimpedanz“ gibt, rückt McIntosh deshalb noch nicht ab – nur habe man für den günstigsten Integrierten des Hauses halt auf die teuren Übertrager verzichten müssen, dafür aber eine Schaltung ersonnen, die die wechselnden Impedanzanforderungen von Lautsprechern, nun ja: managt. Wie dieses „Dynamic Power Management“ (DPM) genau funktioniert, wird allerdings nicht wirklich erklärt. Stattdessen gibt’s folgende Grafik.
Na, dann ist ja alles klar, oder?!
Test: McIntosh MA5200 | Vollverstärker