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Test: Marantz HD-DAC1 | D/A-Wandler, KH-Verstärker (stationär)

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Test: Marantz HD-DAC1 | D/A-Wandler, KH-Verstärker (stationär)

November 2015 / Thomas Kopanz

Marantz (www.marantz.de) – eine Marke, die nicht zuletzt für Tradition und eine bewegte Geschichte steht. Bereits 1953 von Saul Bernard Marantz in New York gegründet, wurde sie 1980 an Philips verkauft. 2001 gingen die Vertriebsrechte nach Japan und seit 2002 beziehungsweise der Fusion mit Denon ist Marantz Teil der D&M Holding. Am hohen Qualitätsanspruch hat sich seit den Anfängen offensichtlich nichts geändert, Verstärker, CD-Player, aber auch Netzwerkplayer genießen deshalb einen guten Ruf. 2014 entschloss man sich – the trend is your friend – mit Blick auf die immer mehr Anklang findende Riege der Kopfhörer einen eigenen DAC/Kopfhörerverstärker an den Start zu bringen.

Das Endprodukt der Forschung wurde auf den Namen HD-DAC1 getauft, was auch die hochauflösende Digital/Analog-Wandlung als Merkmal hervorhebt. Doch der Marantz HD-DAC1 kann nicht nur analoge Signale in digitale umwandeln. Er besitzt darüber hinaus einen kräftigen Kopfhörerverstärker. Wie sich die kleine Schaltzentrale im Praxistest schlägt, soll in diesem Bericht geklärt werden.

Marantz HD-DAC1

Der Marantz HD-DAC1 bietet für all jene keine optischen Überraschungen, die das Design des Verstärkerspezialisten bereits kennen. Die Gerätefront besteht beim Testkandidaten aus champagnerfarbenem (Marantz nennt die Farbgebung „silber-gold“), gebürstetem Aluminium. In der Mitte prangt das für die Anzeige diverser Funktionen des DACs obligatorische zweizeilige Display. Eingerahmt wird es von zwei großen Reglern links und rechts davon. Die beiden aus Kunststoff bestehenden Seitenteile sind mit einer Holzmaserung designt, um den edlen Eindruck noch weiter zu verstärken. Dies sieht schick aus, fühlt sich aber logischerweise nicht so hochwertig an wie echtes Holz. Die Oberseite ziert ein ebenfalls champagnerfarbener, mit Lüftungsschlitzen versehener Deckel aus Metall, dessen Farbgebung sich von der Aluminiumfront zumindest beim Testgerät leicht zu unterscheiden scheint. Was in einem HiFi-Rack nicht sehr oder gar nicht auffallen dürfte, könnte freistehend aber trotzdem einen gewissen Bruch in der sonst tadellosen Verarbeitung darstellen.

Marantz HD-DAC1 von oben

Was erwartet man in puncto Schnittstellen von einem solchen Gerät? Klar, trivialerweise zumindest einen digitalen Eingang sowie einen Kopfhörerausgang. Der Marantz HD-DAC1 bietet freilich mehr. Mit seinen insgesamt vier Digitaleingängen (1 x Coax, 2 x optisch und 1 x USB) auf der Rückseite avanciert er zur Schaltzentrale von verschiedensten Digitalquellen. Nicht nur vom Rechner nimmt der Marantz Daten entgegen, auch von CD- oder Mobilplayern mit digitalem Ausgang akzeptiert er die Signale und wandelt sie in hörbares, analoges Material um.

Apropos Mobilplayer: Wer vom Smartphone oder einem mobilen MP3-Player Musik über den Marantz verstärken will, dem wird am HD-DAC1 noch zusätzlich die Möglichkeit geboten, über einen Stereo-Klinkeneingang das Musiksignal analog in den Verstärker zu transportieren. Allerdings sei gesagt, dass dieser keinen reinen Hochpegeleingang darstellt und deshalb hier vom Anschluss von Geräten mit fixem Pegel eher abgeraten wird. Ohne Lautstärkeregelung am Quellgerät tendiert dieser analoge Stereoeingang nämlich schnell zu Verzerrungen. Die Lautstärke am Quellgerät muss also angepasst werden, damit die Musik auch ohne Störgeräusche und Übersteuerung wiedergegeben werden kann. Ein Grund, warum ich mich bei diesem Test rein auf die Digitalsektion des Marantz HD-DAC1 konzentriert habe, denn primär wurde er genau hierfür konzipiert.

Marantz HD-DAC1 Rückseite

Neben den erwähnten Eingängen besitzt der Marantz auch noch zwei Paar Cinchbuchsen als analoge Ausgänge, einmal von der Lautstärkeregelung beeinflusst und einmal fixed. Diese können entweder für den Weitertransport zu einem bereits vorhandenen Vor- oder Vollverstärker genutzt werden (fix) oder für Leistungsverstärker beziehungsweise den direkten Anschluss von Aktivboxen (variabel) dienen. Somit kann man die Musikanlage so klein und minimalistisch wie möglich halten.

An der Front erwartet den geneigten Kunden neben der 6,3-mm-Kopfhörerklinke der fünfte Digitaleingang. Im Design einer USB-Typ-A-Buchse gehalten, ist dieser für den direkten Anschluss von USB-Sticks oder einem iDevice gedacht – eine Kompatibilitätsliste wird in der Bedienungsanleitung bereitgestellt. Welche Ausgangsimpedanz der Kopfhörerausgang besitzt, besonders beim Betrieb niederohmiger Hörer von Bedeutung, wird dagegen nicht deklariert. Man kann aber davon ausgehen, dass es sich um einen einstelligen Ohmwert handelt, da beim Klangtest mit In-Ears keinerlei Beeinträchtigungen festzustellen waren.

Der links neben dem Display befindliche Regler dient zur Umschaltung zwischen den verschiedenen Eingängen. Drückt man vorher den Setup-Knopf können sowohl das Gainlevel – der Marantz besitzt drei verschiedene: Low, Medium und High – als auch die Helligkeit des Displays sowie die automatische Standby-Funktion eingestellt werden. Rechts vom Display wird die Lautstärke geregelt, wahlweise manuell oder über die mitgelieferte Fernbedienung.

Marantz

Wenden wir uns nun dem Herzen des Japaners zu. Der im Marantz verwendete DAC-Chip stammt nicht etwa wie in Geräten dieser Preisklasse sonst üblich von Texas Instruments oder Sabre, sondern von der Firma Cirrus Logic. Sieht man sich das Datenblatt des Wandlerchips an, kann man ihn durchaus in der Oberklasse der heute am Markt befindlichen DACs ansiedeln. Eine Dynamic Range von 120 dB und eine THD+N von -107 dB an beiden Kanälen können sich auf jeden Fall sehen lassen. Der kleine Chip bietet zudem die Möglichkeit, auch DSD-Files im Format DSD 2.8 und DSD 5.6 wiederzugeben. Er beherrscht also das neue Hi-Res-Format genauso wie PCM-Signale. Was ebenfalls nicht fehlt, ist ein Upsampling von weniger hochauflösendem Material bis auf 24 Bit/192 KHz. Allerdings funktioniert dies nur über den USB-Eingang, wo die Signalqualität direkt am Rechner eingestellt werden kann. Über den optischen und koaxialen Eingang wird hingegen exakt das verarbeitet, was an der Quelle zur Verfügung gestellt wird. Dabei können die Signale ebenfalls bis 24 Bit/192 kHz auflösen.

Bevor es mit dem Abspielen von hochauflösender Musik auf Basis von Windows-Betriebssystemen (Windows 7 oder höher) endlich losgehen kann, muss von der Marantz-Website noch der High-Res-Treiber geladen und installiert werden. Dank der übersichtlichen Anleitung im Handbuch ist der Treiber recht schnell eingerichtet und der HD-DAC1 wird als USB-Audiogerät erkannt. Im Treibermenü selbst können die verschiedenen Abtastraten eingestellt werden. Dies ist vor allem dann von Vorteil, wenn man die Soundcharakteristik etwas verändern möchte – wenn das auch nur im geringen Maß möglich ist. Aber dazu im folgenden Klangbericht mehr.

Marantz HD-DAC1

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Test: Marantz HD-DAC1 | D/A-Wandler

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