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Juni 2016 / Jochen Reinecke
Auf diesen Test habe ich mich besonders gefreut: Endlich einmal keine zentnerschweren Lautsprecher in die Wohnung wuchten, sondern kommod ein kleines Paket in die Hand nehmen und loslegen. Doch natürlich freute ich mich nicht nur wegen der Aussicht, ohne Bandscheibenvorfall oder eingeklemmten Ischiasnerv an die Arbeit zu gehen, ich habe generell ein Faible für Komponenten, die optisch oder konzeptionell aus dem Rahmen fallen. Und zu guter Letzt teste ich sowieso gerne D/A-Wandler, weil ich immer wieder erstaunt bin, wie unterschiedlich diese klingen können. Gute Voraussetzungen also für diesen Hörbericht!
Wer den Namen Manunta noch nicht gehört hat, der sei beruhigt: Das ist nun wirklich keine Bildungslücke, denn der im italienischen Pisa ansässige Hersteller hat bis Anfang 2015 noch weltweit unter dem Namen M2Tech firmiert, dann aber – einer Markenrechtsstreitigkeit geschuldet – für den deutschsprachigen Raum als neuen Firmennamen das etwas flüssiger auszusprechende Manunta gewählt. Auch wir bei fairaudio hatten schon einmal Kontakt mit diesem Unternehmen, unser Leserbericht aus dem Jahr 2010 befasst sich beispielsweise mit dem HiFace-USB-S/PDIF-Interface des Hauses.
Die EVO-TWO-Serie ist somit eine verbesserte Auflage der vormaligen EVO-Serie. Sie besteht zurzeit aus vier Komponenten, die alle dasselbe schnuckelige Format haben: eine annähernd quadratische Grundfläche mit etwa 10,5 cm Seitenlänge und eine Höhe von 5 cm. Dank der kleinen Gummifüßchen sind die Geräte einigermaßen stabil stapelbar – es ergeben sich also eine ganze Reihe hübscher Aufstellungsszenarien. Gehen wir die Geräte doch einfach mal durch:
Manunta EVO DAC TWO Plus
Der Manunta EVO DAC TWO Plus ist ein Pre-DAC, also ein DAC mit Lautstärkeregelung. Er verfügt über je einen optischen, koaxialen, I²S- und USB-Eingang. Über den koaxialen Eingang können Signale bis 24 Bit/192 kHz entgegengenommen werden und über Toslink bis 24 Bit/96 kHz. Die volle Bandbreite steht jedoch per USB und I²S zur Verfügung: Hier können PCM-Daten bis 32 Bit/384 kHz und DSD bis 256 gewandelt werden. Nützlich und klanglich sinnvoll ist, dass der EVO DAC TWO Plus auch mit einer externen Clock verbunden werden kann, und zwar wahlweise über die für die Zwecke übliche BNC-Buchse oder auch per zusätzlich vorhandener optischer Schnittstelle. Dazu später mehr.
Der Manunta EVO TWO hingegen ist ein reiner D/D-Konverter. Was soll man damit? Nun, die Hauptaufgabe des EVO TWO ist es, Datenformate zu wandeln.
Manunta EVO TWO
Wer also beispielsweis einen DAC ohne USB-Eingang sein Eigen nennt – was übrigens im Studiobereich häufiger vorkommt, selbst bei höchstwertigen DACs –, der kann den EVO TWO per USB mit seinem Rechner verbinden und dann ein – so verspricht der Hersteller – jitterreduziertes Digitalsignal wahlweise per optischem, koaxialem oder AES/EBU-Ausgang abgreifen. Auch dieses Gerätchen kann per BNC oder Toslink noch einmal mit einer externen Clock verbunden werden.
Manunta EVO CLOCK TWO
Womit wir bei der Manunta EVO CLOCK TWO wären. Diese externe Clock bietet acht verschiedene Taktfrequenzen von 44,1 bis 384 kHz beziehungsweise sieben Frequenzen von 2.8224 bis 24.576 MHz für DSD. Jetzt kommt der oben erwähnte Lichtleiter ins Spiel: Sowohl der EVO DAC TWO Plus als auch der EVO TWO können per Toslink mit der EVO CLOCK TWO verbunden werden – in dieser Betriebsart rufen die Wandler automatisch extern den jeweils benötigten, korrekten Takt ab.
Das Heck der Manunta EVO CLOCK TWO
Zu guter Letzt noch der Manunta EVO SUPPLY TWO: Im Gegensatz zu den 9-Volt-„Wandwarzen“, die den oben genannten Geräten beiliegen, bietet der EVO SUPPLY TWO eine diskret aufgebaute Netzteilschaltung mit drei 9-Volt-Abgriffen. Auch dies soll gegenüber der Steckernetzteilvariante noch einmal einen deutlichen Klanggewinn bringen – wir werden sehen.
Manunta EVO SUPPLY TWO
Bevor wir in den Hörtest gehen, ein kleines Manko für mich: Der Manunta Evo DAC TWO Plus kann ausschließlich mit einer Fernbedienung bedient werden. Die beiliegende wiederum ist so fipsig, dass sie schon in mittelmäßig unordentlichen Haushalten nach wenigen Tagen zu spannenden Sucherlebnissen führt – ärgerlich. Zweites, aber bei der Baugröße und dem Preis wohl eh nicht lösbares Manko: Der DAC hat keine symmetrischen XLR-Audioausgänge.
Test: Manunta EVO TWO | D/A-Wandler