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Januar 2015 / Michael Bruß
Als mir kürzlich ein Bekannter von einem Magnat-On-Ear-Kopfhörer regelrecht vorschwärmte, war ich zugegebenermaßen ein bisschen skeptisch. Schließlich war mir Magnat weder als Kopfhörer-Fabrikant (www.magnat-lzr.com) geläufig, noch hatte ich den Lautsprecherhersteller Magnat in allerbester Erinnerung. Vielleicht ein Fehler, wie sich nach etwas Beschäftigung mit dem aktuellen Portfolio der Pulheimer herausstellt.
Klar, in den späten 1980er- und frühen 1990er-Jahren, also just zu der Zeit, als HiFi begann, zu meiner Passion zu werden, standen die Produkte von Magnat in der „aufgeklärten“ Szene unter dem latenten Verdacht, eher auf Masse als auf Klasse zu setzen. Aber diese Zeiten sind wohl vorbei, die Firma bietet nun ein durchdachtes Sortiment von klassischen Stereoboxen und Soundbars, über stylische Slim-Line-Lautsprecher, Car-HiFi-Verstärker und -lautsprecher bis hin zum Röhren-Hybridvollverstärker wie unseren Award-Träger, den Magnat RV-3.
Die Range an Schallwandlern wird seit Kurzem von den pro Stück satten 73 Kilogramm schweren Quantum Signature (Paarpreis 7.500 Euro) nach oben abgeschlossen. Das ist ein Statement des Traditionsherstellers, den in dieser Liga wohl keiner mehr so recht auf dem Schirm hatte, und das dem Vernehmen nach nicht nur extrem potent im Tieftonbereich spielen (das wundert wahrscheinlich niemanden), sondern auch feinsinnige Genießer mit Röhrenverstärkern zufriedenstellen soll. Aber darum geht es hier ja nicht – auch wenn diese Entwicklung ein Fingerzeig auf das ist, um was es bei der neuesten Produktkategorie von Magnat geht: um hochwertige Kopfhörer.
Nun sind Kopfhörer mittlerweile ja nicht gerade mehr ein Nischenprodukt, sondern eher ein Must-have im Sortiment eines jeden Herstellers, der etwas vom großen, süßen Kuchen des mobilen Musikkonsums abhaben will. Allerdings sind sie mitnichten einfach zu fertigen, denn die extreme Nähe des Schallwandlers zum Ohr und die besonderen akustischen Bedingungen auf engstem Raum erfordern spezielles Wissen und große Erfahrung bei der Entwicklung und der Komposition der einzelnen Komponenten – schon kleinste Fehler können die Qualität der Wiedergabe negativ beeinflussen. Es ist daher ein Trugschluss zu glauben, dass ein Hersteller, der seine Lautsprechertechnologie im Griff hat, auch „nur mal so schnell“ einen Kopfhörer auf den Markt werfen könnte und damit das Ticket für ein erstklassiges Ergebnis schon gelöst hätte.
Der Magnat-Kopfhörer in seinem Case
Magnat ist sich dessen bewusst und hat seine LZR-Line Kopfhörer deshalb nicht nur mit innovativer Technologie (Details später) ausgestattet, sondern auch beim Design keine halben Sachen gemacht und das Formgebungs-Stammhaus von Ferrari mit der Gestaltung des Topmodells LZR 980 beauftragt. Eingangs erwähnter Bekannter hatte übrigens das mittlere Modell LZR 760 zum Test. Während Selbiges als ohraufliegendes On-Ear-Kopfhörer ausgeführt ist, ist der LZR 980 – ebenso wie der Einstiegskopfhörer LZR 580 – ein Over-Ear-Typ, umschließt also die gesamte Ohrmuschel und sollte so (theoretisch) den höchsten Tragekomfort bieten.
Test: Magnat LZR 980 | Kopfhörer