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Testfazit: Luxman C-700u/M-700u

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  1. 3 Testfazit: Luxman C-700u/M-700u

Luxman versteht es, highendige Erwartungen zu erfüllen, und die Vor/End-Kombination C-700u & M-700u macht da keine Ausnahme. Die Verarbeitung ist nicht einfach nur sehr solide, sondern feinsinnig, ja, geradezu uhrmacherlike.

Ausstattungsseitig geht’s einerseits minimalistisch zu: Es lassen sich nur analoge Hochpegelquellen anschließen. Mancher wird da vielleicht einen Phono- und/oder Digitaleingang vermissen, auch einen Kopfhörerausgang sucht man vergeblich. Andererseits bietet Luxman Balance-, Bass- und Treble-Regeler sowie Loudness, die Phasenlage symmetrischer Anschlüsse lässt sich invertieren und die Stereoendstufe für Monobetrieb brücken und damit die Leistung fast vervierfachen. Da haben viele andere „reinrassige“ Vor/Endverstärker-Kombinationen weniger Einstellmöglichkeiten drauf.

Luxman C-700u/M-700u

Letztlich entscheidend ist aber der klangliche Auftritt, und da punkten die Japaner: Zum einen gehen die Verstärker als Allrounder auf sehr hohem Niveau durch – die Aussage „mit denen hört man Musik und analysiert nicht den Klang“, könnte ich leicht unterschreiben. Was scheinbar trivial anmutet, resultiert daraus, dass die Gesamtbalance einfach passt, dass es keine echte Schlagseite gibt, sich keine Lücken oder Mängel im Klangbild ausmachen lassen. Das ist so selbstverständlich dann doch nicht.

Andererseits gibt die Luxman-Kombination C-700u & M-700u nicht einfach nur den Generalisten, sondern setzt Akzente: Die Tonalität ist leicht wärmer gehalten, eher fällt die hohe Plastizität der Abbildung auf als eine uferlose Räumlichkeit und bei allem guten dynamischen Antritt legt sie doch mehr Wert auf einen musikalisch-flüssigen Gesamtauftritt. Womit sie mir vor allem im Gedächtnis bleiben wird, ist die Verbindung aus sonorerer, griffig-körperlicher Vortragsart bei gleichzeitig sehr hohem Auflösungsvermögen. Diese Melange bekommt man nicht alle Tage geliefert.

Die Vor/End-Kombination Luxman C-700u/M-700u zeichnet sich aus durch …

  • eine insgesamt leicht wärmere Tonalität. Im Grundton/Oberbass wird etwas mehr Gas gegeben, ab den oberen Mitten geht sie minimal dezenter vor.
  • einen substanziellen Bassbereich mit Kraft und Schub, gutem Tiefgang und ordentlich Kontur. Der Tiefton geht eher als halbtrocken denn eisenhart durch, insbesondere in den allertiefsten Lagen.
  • sehr authentisch und natürlich wirkende Mitten, was nicht allein Ergebnis der angenehm sonoren Tonalität ist, sondern sich auch aus der sehr hohen Auflösung in diesem Bereich ergibt – und der plastischen, körperlichen Abbildung der Klänge. Gerade bei der Stimmwiedergabe ist das extrem charmant.
  • einen im positiven Sinne unauffälligen Hochton. Die obersten Lagen werden einfach selbstverständlich und sehr detailreich integriert, nicht exponiert. Das wirkt stimmig. Wer ein Extra-Funkeln sucht, wird hier freilich weniger bedient.
  • guten dynamischen Antritt. Gleichwohl geht in dieser Preislage grobdynamisch auch noch mehr, wenn man denn bewusst die Extreme sucht. Das machen die Japaner aber grundsätzlich nicht, sondern gehen auch hierbei balanciert vor: Die Transientenwiedergabe überzeugt, es geht aber auch noch zackiger – dafür wird dem Verklingen (Sustain, Decay) hohe Aufmerksamkeit gewidmet, was dem flüssig-geschmeidigen Vortragsduktus dienlich ist, bei dem wiederum aber auch nichts „verschwimmt“.
  • realistisch-normale Ausmaße des virtuellen Bühnenraums mit guter Tiefenausleuchtung; ein Breitwand-Panorama wird nicht inszeniert. Sehr angenehm organisch wirkt die plastische, 3D-artige Gestaltung von Instrumenten und Stimmen.

Fakten:

Vorstufe Luxman C-700u

  • Konzept: Hochpegel-Vorverstärker (transistorisiert)
  • Preis: 7.990 Euro
  • Maße & Gewicht: 44 x 13 x 43 cm (BxHxT), 14,6 kg
  • Farbe: Silber
  • Eingänge: 5 x Hochpegel (Cinch), 2 x Hochpegel (XLR), 1 x Pre-In, 1 x Tape-Schleife
  • Ausgänge: 2 x Line-Out (Cinch), 2 x Line-Out (XLR)
  • Sonstiges: Fernbedienung, Remote-Buchsen, Bass-, Treble- und Balance-Regler, Loudness-Funktion, XLR-Phase invertierbar, zoombares Display
  • Leistungsaufnahme im Leerlauf: circa 28 Watt
  • Garantie: 2 Jahre

Endstufe Luxman M-700u

  • Konzept: Stereo-Endverstärker (transistorisiert)
  • Preis: 7.990 Euro
  • Maße & Gewicht: 44 x 19 x 42,7 cm (BxHxT), 27,5 kg
  • Farbe: Silber
  • Eingänge: 1 x Cinch, 1 x XLR
  • Ausgänge: 1 x Paar Lautsprecherausgänge
  • Sonstiges: Remote-Buchsen, auf Mono brückbar, XLR-Phase invertierbar, VU-Meter (abschaltbar)
  • Leistung: 2 x 120 Watt/8 Ohm,
    gebrückt: 1 x 420 Watt/8 Ohm
  • Leistungsaufnahme im Leerlauf: circa 110 Watt
  • Garantie: 2 Jahre

Vertrieb:
IAD GmbH
Johann-Georg-Halske-Straße 11 | 41352 Korschenbroich
Telefon: 02161 – 61 78 30
eMail: info@iad-audio.de
Web: www.luxman-deutschland.de

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Test: Luxman C-700u und M-700u | Vor-End-Kombi

  1. 3 Testfazit: Luxman C-700u/M-700u

Über die Autorin / den Autor

Equipment

Analoge Quellen: Laufwerk: SME Model 15 Tonarm: SME 309 Tonabnehmer: MC: Denon DL-103R, Dynavector DV-20X2 H, Transrotor Figaro; MM: Shelter 201 Sonstiges: Flux-HiFi (Nadelreiniger), VPI HW-16.5 (Plattenwaschmaschine)

Digitale Quellen: D/A-Wandler: Rockna Wavelight Musikserver: Antipodes K22 G4 Sonstiges: Pink Faun LAN Isolator

Vorstufen: Hochpegel: Pass XP-12 Phonoverstärker: BMC Audio MCCI Signature ULN

Endstufen: Pass X250.8 (Stereo)

Lautsprecher: Acapella High BassoNobile MK2

Kopfhörer: Beyerdynamic DT-990, Sony MDR-1000X, Teufel Supreme In

All-In-One: Ruark Audio R4

Kabel: Lautsprecherkabel: Dyrholm Audio Phoenix, fis Audio Studioline NF-Kabel: Dyrholm Audio Phoenix XLR, Boaacoustic Blueberry Signal.xlr, fis Audio Livetime (Cinch), Vovox und andere Digitalkabel: Audioquest Cinnamon (Toslink), Audioquest Vodka 48 (HDMI/I2S), Boaacoustic Silver Digital Xeno (USB), fis Audio Magic (LAN-Kabel), Wireworld Series 7 Starlight Gold (Koax-S/PDIF) Netzkabel: fis Audio Blackmagic, fis Audio Studioline Netzleiste: fis Audio Blackmagic

Rack: Creaktiv Trend 3

Größe des Hörraumes: Grundfläche: 40 m² Höhe: 2,45 m