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Auffällig unauffällig – und von daher wohl sehr mehrheitsfähig, könnte man als Fazit kurz und knapp formulieren. Mag es viele gute HiFi-Geräte geben, die der Musik bewusst eine leckere Würzmischung beimengen, können gerade Audiogeräte, die der Musik möglichst keinen eigenen Stempel aufdrücken, erfahrungsgemäß auf eine recht große Fanbase hoffen. Und voilà, das Lindemann musicbook:15 kann für solche HiFi-Fans wahrlich zum guten Freund werden. Zwei Dinge möchte ich explizit herausheben: Die tolle Balance zwischen Präzision/Auflösung und Musikalität/Langzeittauglichkeit ist unbedingt eine gesonderte Respektsbekundung wert. Zudem werden Eigner entsprechend potenter Lautsprecher und Verstärker, die in der Lage sind, echten Tiefbass hörbar werden zu lassen, womöglich anmerken, dass das Lindemann musicbook:15 kein unbedingter Tiefbassfetischist ist.
Davon unabhängig sorgen nicht zuletzt das durchdachte wie frische Design, die gute Usability und natürlich der Featurereichtum – DAC, Vorverstärker, CD-Player und Kopfhörerverstärker vereinigen sich auf kleinstem Raum und kein Part(!) wirkt stiefmütterlich implementiert – dafür, dass das musicbook:15 als äußerst smart durchgeht, auch in Sachen Preiswürdigkeit. Dass die bauliche Kompaktheit zu klanglichen Nachteilen gegenüber separat-vollformatigen, in Summe preislich vergleichbaren Geräten führt, lässt sich jedenfalls keineswegs behaupten – in der Regel wird eher das Gegenteil der Fall sein. Wobei man natürlich nicht vergessen darf, dass dedizierte Vorverstärker insbesondere in analoger Hinsicht häufig noch ein höheres Maß an Konnektivität bieten werden (XLR-Input, Phono).
Das Lindemann musicbook:15 charakterisiert sich durch …
- ein im besten Sinne unauffälliges, sehr allürenfreies, neutrales Klangbild. Wer auf spektakuläre, in irgendeiner Hinsicht besonders extrovertierte Klangbilder aus ist, sieht sich womöglich anderswo um.
- eine tolle Balance zwischen Präzision/Auflösung und Musikalität/Langzeittauglichkeit.
- tadellose Fein- wie Grobdynamik: Das musicbook:15 ist weder auf überbordende Zackigkeit trainiert noch neigt es zum Aufweichen oder Abrunden.
- eine präzisen, rhythmischen Bassbereich – ganz unten im Tiefbass spart sich das 15er das letze bisschen Druck, was zumindest in unserer Testumgebung im USB-Betrieb einen Tick deutlicher zu hören war als im CD-Betrieb.
- eine saubere Bühnenabbildung, die in den Testdurchläufen insbesondere via USB eher eine übersichtlich breitgefächerte Draufsicht bietet als das sie sich besonders offensiv nach vorne schieben würde.
- einen gut auflösenden, stressfreien Hochtonbereich.
- überraschend gute Analogeingänge. Alles andere als Alibi-Buchsen, damit das Wörtchen „All-in-one-Gerät“ fallen darf, spielen sie vielmehr auf einem Klangniveau, das selbst mit gleichteuren Stand-alone-Vorverstärkern mithalten dürfte. Ähnlich positiv überrascht hat übrigens – wenn auch im obigen Text nicht explizit beschrieben – der sehr gut differenzierende und dabei nicht minder langzeittauglich und locker tönende Kopfhörerausgang, den ich mit einem Shure SRH-1840 sowie Audeze LCD-2 ausprobiert habe.
- eine akkurate Verarbeitung sowie ein eigenständiges Design- und sehr stimmiges Bedienkonzept.
Fakten
- Konzept: Netzwerkplayer mit Vorstufe und CD-Laufwerk
- Preis: 3.200 Euro (ohne CD-Laufwerk: 2.800 Euro)
- Eingänge digital: USB (bis 768 kHz und 32 Bit, DSD (2,8 MHz und 5,6 MHz) im nativen Modus), 4 x S/PDIF (2 x optisch, 2 x koaxial, bis 192 kHz/24 Bit)
- Eingänge analog: 2 x Cinch unsymmetrisch
- Ausgänge digital: 2 x S/PDIF (1 x optisch, 1 x koaxial)
- Ausgänge analog: 1 x Cinch unsymmetrisch, 1 x XLR symmetrisch, 1 x Kopfhörer 6,3 mm Stereoklinke
- Abmessungen und Gewicht: 280 x 220 x 65 mm (B x T x H), 3,4 kg (musicbook:10: 3,2 kg)
- Leistungsaufnahme: 200 mW (Standby), 20 W (maximal)
- Garantie: 5 Jahre, 2 Jahre auf bewegliche Teile wie das Laufwerk
Hersteller & Vertrieb:
Lindemann audiotechnik GmbH
Telefon: 08153-9533390
eMail: info@lindemann-audiotechnik.de
Web: www.lindemann-audio.de
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Test: Lindemann musicbook:15 | Vorstufe