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Test: Nubert nuPro A-500 | Standlautsprecher, Aktivlautsprecher, Lautsprecher mit DAC

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Test: Nubert nuPro A-500 | Standlautsprecher, Aktivlautsprecher, Lautsprecher mit DAC

März 2016 / Tobias Zoporowski

Das Entwicklerteam um den Schwäbisch Gmünder „Lautsprecherguru“ Günther Nubert (www.nubert.de) lässt, so scheint’s, in jüngster Zeit kein Segment unbestellt. War man bis vor wenigen Jahren noch – mit Ausnahme der „ATM“-Modulserie – ausschließlich für die Entwicklung, Fertigung und den Vertrieb von Schallwandlern bekannt, haben sich die Tüftler aus dem Ländle spätestens mit der Verstärker-Kombi nuControl & nuPower D auch in Sachen hochwertiger Elektronik einen Namen gemacht. Entsprechende Quellgeräte, die diese Produktlinie ergänzen könnten, sind zwar noch nicht in Sicht, aber wer weiß? Den emsigen Schwaben ist aus HiFi-Sicht eigentlich alles zuzutrauen.

Nun haben sie sich zunächst einmal entschlossen, ihre vor einigen Jahren mit stetig wachsendem Erfolg eingeführte Aktivlautsprecher-Linie „nuPro“ (siehe Test nuPro A-300) in die Höhe wachsen zu lassen, kurz: mit zwei Floorstander-Modellen zu ergänzen. Eine kluge Entscheidung, denn „aktiv“ liegt im Trend. Längst haben Schallwandler mit eingebauter Verstärkerelektronik Nubert nuPro A-500ihre Spezialisten-Nische in Rundfunk- und Tonstudios verlassen und sich als platzsparende Allrounder im Wohnzimmer bewährt. Klar, wenn der Verstärker schon an Bord ist, benötigt man dafür keinen Platz im Rack mehr, ganz zu schweigen von möglichen Klangvorteilen aufgrund einer optimierten Abstimmung von Treibern und interner Elektronik. Und wenn man dem Lautsprecher dann auch gleich einen hochwertigen D/A-Wandler und insgesamt drei digitale plus einen analogen Eingang verpasst, benötigt man außer dem heimischen PC oder Mac eigentlich auch keine Quelle mehr. Praktisch, oder? Eine Vorstellung, die jedem traditionell veranlagten „HiFi-Türmchenbauer“ den Schrecken in die Glieder jagt, aber in immer mehr Haushalten Realität ist.

Wie viele aktive Wettbewerber auch, funktionieren die zierlichen Schwäbinnen nach dem Master-Slave-Prinzip, heißt: Es gibt einen Hauptlautsprecher, an den alle Quellen (analog via Cinch, digital via Cinch, Toslink oder USB) angeschlossen werden, die zweite Box wird in diesem Fall mithilfe einer ausreichend langen Steuerleitung (S/PDIF koaxial) angesprochen. Über hörbare Latenz zwischen beiden Lautsprechern muss man sich dabei keine Sorgen machen, sie tritt im Betrieb nicht auf. Die pfiffigen „Nubis“ haben zudem beide Lautsprecher eines Stereo-Paars mit kompletten Anschlussterminals bestückt. Welche der beiden Boxen nun in Ihrem Set-up als Master und welche als Slave arbeitet, bleibt komplett Ihnen überlassen. Auch die dazu notwendige Verkabelung ist doppelt vorhanden, sodass Sie aufstellungstechnisch maximal flexibel sind. Was für die Nubert nuPro A-500 nicht nur in technischer Hinsicht gilt, mit einer Kantenlänge von 17 x 17 Zentimetern und einer Gesamthöhe von einem knappen Meter sind die säulenartigen MDF-Gehäuse durchaus als grazil zu bezeichnen und dürften sich in viele Umgebungen harmonisch einfügen. Bevor man sie im Hörraum platzieren kann, muss pro Box eine schwere Sockelplatte mit jeweils vier runden Distanzstücken zwischen Lautsprecherkorpus und Sockel montiert werden. Das sorgt zum einen für die notwendige Standfestigkeit der Schallwandler und schafft zum anderen den „Atemweg“ für das nach unten abstrahlende Bassreflexrohr. Selbstredend müssen Sie zur Aufstellung nicht Ihren eigenen Werkzeugkasten bemühen. Es befindet sich alles im Lieferumfang, was zur Montage benötigt wird.

Die Bassreflexöffnufn der A-500 weist nach unten
Die Bassreflexöffnung der Nubert nuPro A-500 weist nach unten

Woofer-Trio der Nubert nuPro A-500

Klar, dass Nubert auch bei der technischen Ausstattung seines aktiven Standlautsprechers nicht gegeizt hat. In dessen Schallwand „wohnen“ insgesamt fünf Chassis, wovon alleine drei den Bassbereich beackern. Sie sind mit jeweils zwölf Zentimeter Durchmesser relativ klein dimensioniert, wovon man sich aber nicht täuschen lassen sollte. Immerhin arbeiten sie parallel und ihre Aufhängung lässt beachtliche Membranauslenkungen zu. Zudem werden sie von einer eigenen Endstufe befeuert, die satte 210 Watt liefert. Auch für den Mittel- und den Hochton zeichnet jeweils eine separate Class-D-Endstufe verantwortlich, diese leisten jeweils 70 Watt. Das Mitteltonchassis besteht wie die Basstreiber aus Polypropylen und hat auch den gleichen Durchmesser.

Hochtöner der Nubert nuPro A-500

Die Höhenlagen übernimmt eine 25 Millimeter durchmessende Seidenkalotte, die sich in dieser Form bereits in den kompakten Aktivlautsprechern A-200 und A-300 bewährt hat und unverändert übernommen wurde. Eine aktive DSP-Weiche sorgt dabei für eine präzise Aufteilung und Linearisierung aller Frequenzbereiche.

Besonders stolz sind die Entwickler auf die durchgängig volldigitale Signalverarbeitung innerhalb der nuPros. So werden auch die via analogem Cinchanschluss zugeführten Signale direkt hinter dem Eingang in digitale gewandelt, im DSP-Prozessor aufbereitet und ohne „Rückwandlung“ in die Endstufen geschickt. Davon versprechen sich die Schwaben vor allem einen sehr hohen Rauschabstand von über 130 dB. Dieser sei bisher, so teilt der Hersteller mit, noch von keinem Wettbewerbsprodukt erreicht worden.

Ich hatte es bereits kurz erwähnt: Eingangsseitig setzt Nubert eindeutig auf digitale Quellen. Zwei S/PDIF-Schnittstellen (koaxial und optisch) sowie eine USB-Buchse stehen zur Verfügung, ein weiterer USB-Anschluss dient der Stromversorgung externer Wireless-Adapter oder ähnlicher Geräte. Wenn Sie wollen, können Sie daran auch Ihr Smartphone aufladen. Darüber hinaus gibt es einen Subwoofer-Ausgang und besagtes Cinchbuchsenpärchen für analoge Zuspieler. Via S/PDIF (optisch und elektrisch) akzeptieren die nuPros Daten mit einer Auflösung von bis zu 24 Bit/96 kHz, über USB ist bei 48 kHz Schluss, was die Wiedergabe von Highres-Files über diesen Weg ausschließt. Das ist ein wenig unverständlich, da die süddeutsche Lautsprecher- und Elektronikschmiede ja ansonsten stets „up to date“ ist und sich in technischer Hinsicht nicht die Butter vom Brot nehmen lässt.

Anschlussfeld der Nubert nuPro A-500
Anschlussfeld der Nubert nuPro A-500

Was für audiophile Puristen möglicherweise ein Graus sein mag, entpuppt sich im Alltag als effizienter Problemlöser – das intelligente Klangregelwerk der Nubert nuPro A-500 ermöglicht die Anpassung der Wiedergabecharakteristik an den Hörraum und natürlich an den persönlichen Geschmack. Dabei gehen die Fähigkeiten der Frequenzjustierer weit über ein bloßes punktuelles Anheben und Absenken einzelner Bänder hinaus. So wird im Mittelhochtonbereich immer breitbandig und linear eingegriffen, sodass die tonale Harmonie des Lautsprechers grundsätzlich erhalten bleibt. Auch im Bass ist der regulierende Eingriff sensibel und funktioniert im positiven Regelbereich wie eine sanfte Loudness. Die kann bei geringen Lautstärken hilfreich sein. Während meines Hörtests war die Tieftonanpassung gerade bei Rock- und Popmusik wirklich effektiv einsetzbar. Wo es mir zu viel „schob“, konnte ich im Frequenzkeller den Fuß vom Gas nehmen, ohne den gehörten Titeln ihren dynamischen Charakter zu rauben. In dieser Disziplin hört man die langjährige Erfahrung Fernbedienung der Nubert A-500der Nubert-Mannschaft mit ihren „ATM“-Modulen heraus. Übrigens lassen sich fast alle Funktionen, einschließlich der für den Betrieb mit einem Subwoofer vorgesehenen Anpassung der unteren Grenzfrequenz, bequem mit der Fernbedienung im Scheckkartenformat einstellen. Oder über das beleuchtete Steuerkreuz direkt an der Box. Ein gut ablesbares Display informiert über alle Betriebszustände.

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Test: Nubert nuPro A-500 | Aktivlautsprecher, Standlautsprecher

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