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Die Einrichtung der La Rosita Alpha war ein Klacks. Freundlicherweise hatte Herr Barisic vom Deutschlandvertrieb ein Macbook sowie eine Airport Extreme Base Station (=WiFi-Router) mitgeschickt, in Ermangelung von Apple-Equipment jenseits eines iPads war das auch nötig, um die Alpha vernünftig testen zu können. Da die Setup-Anleitung, die dem Streamer beiliegt, eindeutig und verständlich ist und Apple ja generell den Anwender mit möglichst wenig kryptischem Computer-Kram behelligt, war nach ein paar Minuten alles erledigt. Die Einrichtung eines Netzwerks mit einem Windows-PC dauert gemeinhin länger.
Apropos iPad: Das ist nicht nur dazu gut, mittels Apples eigener „Remote“-App das auf dem Mac installierte iTunes zu steuern – Usability und Stabilität dieser App sind, kaum verwunderlich, vorbildhaft –, man kann auch noch auf andere Gedanken kommen. Etwa auf den, die App des Streamingdienstes WiMP zu nutzen und der Alpha so via Airplay dessen CD-Qualitäts-Stream weiterzureichen. Zwar ist das angeblich nur die halbe Miete, denn zu den La-Rosita-Netzwerkplayern gehört konzeptionell eben auch das spezielle, klanglich optimierte iTunes-Plugin – aber was ich da so vernehme, ist weit mehr als „Convenience“-Hören, das ist schon richtig, richtig gut. Und dabei natürlich maximal bequem und zum stundenlangen Musik-Browsen einladend. So dürfte die highfidele Zukunft aussehen, zumindest quellseitig. Da freut man sich schon auf das Qubuz-Plugin von Bellity. Doch nun erst mal besagtes Rosita-Plugin aktualisiert, iTunes gestartet – und ab dafür.
War mit im (Test-)Gepäck: eine Airport Extreme Base Station
Oh ja, das ist in der Tat noch mal eine andere Liga im Vergleich zum WiMP-Stream via iPad. So gut der schon klang – der Zugewinn an Auflösung, Raumgröße, Abbildungsakkuratesse und Bassdurchzeichnung mit aktiviertem iTunes-Plugin ist doch deutlich. Und auch wenn Liebe auf den ersten Blick wohl doch etwas pathetisch formuliert wäre – manche Komponenten sprechen einen wirklich instinktiv an. Wobei … „manche“. Das ist ja fast schon zu optimistisch ausgedrückt. Eigentlich passiert es doch recht selten. Und noch seltener bei Digitalquellen, fehlt diesen im Vergleich zu anderen Gerätschaften oder Lautsprechern zumeist doch eine gewisse Ausstrahlung.
Die La Rosita Alpha New macht da eine Ausnahme. Keine Minute spielt das unscheinbare Kistchen, und schon ist klar: Das Ding hat gute Gene, so soll Musik präsentiert werden. Freimütig gebe ich zu, dass das natürlich ein recht subjektives Statement ist. Die Alpha passt mir einfach zu gut in den Kram. In zweierlei Hinsicht – in meine Anlage sowie zu meinem klanglichen Geschmack.
Beginnen möchte ich mit Ersterem, der „Eingliederung“ in die bestehende Kette; also mit dem Tonalen. Denn dass man davon redet, wenn man sagt, etwas passe gut hinein, scheint mir offensichtlich. Hohe Dynamik, weite Raumausleuchtung, bessere Auflösung oder was sich sonst noch an Klang-Kriterien denken lässt – dergleichen schadet doch in keiner Konstellation, oder? Aber mehr oder weniger Bass, schlankere oder sonorere Mitten, luftigere oder dezentere Höhen – das muss sich eben in den Kontext einfügen.
Meine Anlage würde ich als grundsätzlich neutral beschreiben, dabei aber eher zur schlankeren denn zur romantischen/wärmeren Seite neigend. Hochdynamisch und hochauflösend darf man als Attribute ebenfalls gelten lassen, die Kombination aus Musical Fidelitys M8-700-Endstufen und den Lautsprechern Dynamikks Monitor 8.12 ist in dieser Hinsicht gnadenlos. Im Guten wie im Schlechten. Passt irgendwo ein Cinchkabel nicht perfekt hinein, hört man’s, ist die Aufnahme schlecht, wird einem schlecht. Man kann nicht wirklich sagen, dass „Fünfe gerade sein lassen“ zu den herausragendsten Tugend dieser Kette gehört. Aber sie kann eben auch gnadenlos gut aufspielen, was mich immer wieder umhaut.
Der La-Rosita-Streamer jedenfalls fügt sich hier elegant hinein, denn im Bass/Grundtonbereich geht’s eher etwas saftiger zu, während er in den oberen Oktaven zumindest mal nicht überartikuliert wirkt. Eine richtiggehende Schlagseite sieht immer noch anders aus – hey, wir reden über eine Digitalquelle, echtes „Sounding“ findet, wenn überhaupt, zumeist woanders statt –, aber doch ist es vernehmlich. Im Direktvergleich zum gerade erst getesteten Electrocompaniet ECM 2 sowieso, denn der norwegische Netzwerker ist tonal fast das Gegenstück zur La Rosita: eher schlanker in den Mitten, obenrum ein kleines Extrafunkeln, im Tiefton konturiert, aber keinesfalls pummelig. Da ich mir zunächst nicht ganz sicher war, ob die La Rosita Alpha in Relation zum ECM 2 einfach nur neutral spielt, musste ein Quervergleich zum Luxman D-05 (mittels Audiodata MusikServer & Squeezbox Touch mit Digitaldaten gefüttert) her. Doch auch demgegenüber zeigt sich der La-Rosita-Streamer etwas wärmer in den Mitten, oben dezenter und unten saftiger. Der Luxman-(SA)CD-Player/DAC darf wohl als neutralstes der drei Geräte gelten.
Test: La Rosita Alpha New | Netzwerk-Player