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Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Natürlich kernig
  2. 2 Krell K-300i: Klangtest & Vergleiche

Massiv wie ein Panzerschrank und auch annähernd so schwer: Dieser Vollverstärker scheint unzerstörbar zu sein und wird uns alle überleben. Nicht, dass ich ihn aus dem zweiten Stock geworfen hätte, aber allein schon mit der massiven Stahlfernbedienung könnte man Nägel in Wände rammen oder Stormtrooper in die Flucht schlagen. Die High-End-Legende Krell macht eben keine halben Sachen, und das gilt natürlich auch für den einzigen Vollverstärker im Programm der US-Amerikaner. Was die Wuchtbrumme mit dem Namen K-300i (13.650 Euro | https://www.audio-reference.de/) musikalisch auf dem Kasten hat, zeigt der Hörtest, der nicht nur Panzerknacker interessieren wird.

Vollverstärkertechnik zwischen Tradition und Moderne

Die Metallfernbedienung des Krell K-300i

Die Metallfernbedienung des Krell K-300i passt bestens zur massiven Verarbeitung des Amps

Mit seinen Abmessungen von 43,8 x 10,5 x 45,7 cm (B x H x T) wirkt der Krell K-300i zwar gar nicht mal so groß, wenn man ihn beispielsweise mit massiven XXL-Vollverstärkern aus dem Hause McIntosh – ich selbst besitze ja einen MA8900 AC – vergleicht. Aber er ist ähnlich massiv und panzerschrankmäßig verarbeitet wie ein Mac, was man spätestens beim Herausheben aus dem Karton bemerkt: 23,6 Kilogramm zerren an Armen und Wirbelsäule. Und dann ist da ja noch diese Fernbedienung aus Stahl, die so ziemlich alles in den Schatten stellt, was ich bisher in der Hand hatte: massiv, fett, schwer und kantig. Wenn Archäologen oder Außerirdische die in 10.000 Jahren finden, werden sie anerkennend nicken und sie ehrfürchtig ins Museum stellen (oder Nägel damit in die Ufo-Wand hauen). Um die Batterien einzulegen, muss man das gute Stück erst auf- und dann wieder zuschrauben. Die Batterien und ein entsprechender Torx-Schlüssel liegen bei, ebenso wie eine englischsprachige Bedienungsanleitung, eine deutsche gibt es leider nicht.

Der Krell K-300i ist so etwas wie ein Spagat zwischen Tradition und Moderne. Der massive Panzerschrank-Look ist alte Schule und irgendwie typisch amerikanisch, aber unter dem Kleid bekommen wir es mit einem topmodernen Vollverstärker mit auf Wunsch integriertem Streaming- und Wandler-Trakt zu tun. Ein massiver, ziemlich weit vorne sitzender 771-VA-Transformator und 80.000 μF Siebkapazität markieren die Stromversorgung und sorgen hoffentlich für jede Menge Dynamik. Man merkt es beim Hochheben des Verstärkers, der vorne deutlich schwer ist als hinten.

Der Krell K-300i von innen

Der Krell K-300i von innen: Ein 771-VA-Ringkernransformator und 80.000 μF Siebkapazität sollen für eine potente Stromversorgung bürgen

Beim genaueren Hinsehen zeigt sich die penible Verarbeitung des Vollverstärkers, die auch der Preisklasse entspricht: geringe Spaltmaße, ein Gehäuse wie aus einem Guss, das satte Klacken der Tasten bei Berührung, vergoldete Lautsprecherkabelanschlüsse. Man könnte meinen, der Amp übersteht auch einen Sturz schadlos – im Gegensatz zum Boden. In der schwarzen Ausführung unseres Testgeräts erinnert mich der Krell ein bisschen an Darth Vader, der im Rack vor sich rumschnorchelt und wartet, bis er endlich loslegen kann. Ob er auch klanglich auf der dunklen Seite der Macht steht, zeigt später der Hörtest.

Der Krell-Vollverstärker ist bereits seit einigen Jahren auf dem Markt, erfuhr aber laut Mansour Mamaghani, Chef des deutschen Vertriebs Audio Reference, vor einem halben Jahr eine Überarbeitung (neues Display, überarbeitete Steuerung, anderer Lüfter). Deshalb lohnt sich ein Test auch noch im Jahr 2023. Man kann das gute Stück mit oder ohne Digitalpaket bestellen, die Preise liegen bei 13.650 Euro und 12.700 Euro. Das Digitalboard erleichtert die Brieftasche also gerade mal um 950 Euro zusätzlich und ist für die meisten Interessenten erste Wahl: Laut Herrn Mamaghani wird der Verstärker zu 80 Prozent in dieser Form bestellt.

Usability & Schnittstellen

Die rückseitigen Schnittstellen des Krell K-300i

HDMI, USB, Bluetooth, S/PDIF (optisch und elektrisch) sowie ein Netzwerkplayer zählen unter anderem zur Ausstattung des optionalen Digitalboards

Er verfügt in beiden Fällen über ein relativ kleines Display, das nicht mittig, sondern rechts sitzt. Schade, denn Platz genug für ein größeres wäre auf der Vorderseite gewesen – ich kann es aus drei Meter Abstand leider nicht mehr ablesen. Irritierend finde ich anfangs auch, dass der Krell keinen klassischen Lautstärkedrehregler besitzt, sondern nur Pfeiltasten an der Front und auf der Fernbedienung. Kann man so machen – muss man aber nicht. Zusammenfassend: Die Benutzerfreundlichkeit hat hier trotz Neuerungen noch Raum nach oben.

Applaus brandet hingegen beim Blick auf die Rückseite auf: Der Krell K-300i mit Digitalmodul besitzt neben einem HDMI-Ausgang gleich zwei 4K-UHD- und HDR-fähige HDMI-Eingänge, mit deren Hilfe man den Fernseher und Blu-ray-Player in die Stereoanlage einbinden kann – das hat Seltenheitswert! Selbstverständlich stehen neben einer Ethernet-Buchse auch andere digitale Eingänge bereit: USB-B für den Anschluss von PCs und Notebooks sowie je ein optischer und ein elektrischer Digitaleingang. Drahtlose Bluetooth-Zuspielung mit aptX-Audiotechnologie gelingt ebenfalls, für die klassische analoge Zuspielung gibt es zwei XLR– und drei Cinch-Varianten. Auf der Vorderseite sitzt zusätzlich noch eine USB-A-Schnittstelle, an die USB-Sticks andocken können.

Anzeige im Display des Krell K-300i bei Initialisierung des Digitalboards

Die Wandlung im Krell K-300i übernimmt ein ESS-Sabre-Pro-DAC

Der ESS-Sabre-Pro-DAC (ES9028 Pro aus der 32-Bit-Referenz-Serie) ist laut Hersteller für hohe Ausgangsströme gemacht und unterstützt über die Koaxial- und HDMI-Eingänge PCM bis zu 24 Bit/192 kHz (optisch nur 24 Bit/96 kHz). Über HDMI ist zudem DSD 128 möglich. Aber das ist noch nicht alles: Der Netzwerk-Streaming-Audio-Renderer spielt AAC-, ALAC-, AIFF-, FLAC, WAV-, WMA- und DoP-Dateien bis zu 192 kHz/24 Bit von UPnP-Musikservern oder NAS-Geräten ab. Wer Spotify, Tidal, Deezer oder Qobuz streamen möchte, lädt dazu die von Krell ausdrücklich empfohlene kostenlose Mconnect-Control-App (iOS- oder Android-Version) herunter oder steuert per Roon. In beiden Fällen ist auch MQA-Streaming möglich. Streaming gelingt generell nur drahtgebunden und nicht kabellos per WLAN.

Die iBias-Technologie

Kommen wir zur Hauptaufgabe des Krell K-300i: zum Verstärken. Schließlich bekommen wir es hier mit einem Zweimal-300-Watt-Vollverstärker an vier Ohm zu tun (2 x 150 Watt bei acht Ohm), der auf dem Papier so ziemlich alles antreiben kann, was bei drei nicht auf dem Baum ist. Deshalb auch die Bezeichnung K-300i, die für 300 Watt steht. Er verfügt über ein Verstärkerschaltungsdesign mit Krell-iBias-Technologie, die die klanglichen Vorteile des Class-A-Betriebs ohne seine Nachteile (große Wärmeentwicklung, extremer Stromverbrauch, hoher Platzbedarf) bieten soll, unterm Strich also effizienter arbeitet. Getreu dem Motto „ein gutes Pferd springt nicht höher als es muss“, werden unter Einbeziehung der Lautsprecherlast permanent die Leistungsdurchsätze der Ausgangstransistoren erfasst und deren Arbeitspunkte entsprechend „intelligent“ angepasst, wohingegen bei klassischem Class-A ja ein dauerhafthaft hoher Ruhestrom fixe Arbeitspunkte in höheren Bereichen der Kennlinien definiert.

Die Front des Krell K-300i von der linken Seite

Der Krell K-300 gewährt neben der Fernbedienung auch direkt am Gerät Eingriffsmöglichkeiten ins Menü. Das Streaming vollzieht sich per App

Zum Klang kommen wir gleich, zur soundbegleitenden Wärmeentwicklung lässt sich im Praxiseinsatz sagen: Spiegeleier kann man zwar nicht auf dem Krell braten, aber ganz schön warm wird er trotzdem. Nach dem winterlichen Gassigehen habe ich mir in der Einspielphase gerne mal die Hände an ihm aufgewärmt, einen klassischen Heizkörper ersetzt er allerdings nicht. Und jetzt schauen wir mal, ob wir es auch musikalisch mit einem Schwergewicht zu tun bekommen …

Krell K-300i: Klangtest & Vergleiche

Kraft & Kontrolle

Der Krell K-300i im Rack

Gehört habe ich vorrangig einerseits über meinen analog per Cinch (Goldkabel Executive) angeschlossenen CD-Player McIntosh MCD 301 AC (damaliger Preis: 5.600 Euro), um den reinen Verstärkertrakt des Testgeräts zu analysieren. Um den Wandler des Krell K-300i zu beurteilen, habe ich andererseits auch die digitale Zuspielung per koaxialer Digitalstrippe (ebenfalls Goldkabel Executive) über den wandlerlosen Musikserver NAD M50.2 (circa 5.000 Euro) ausgiebig getestet.

Pretty Hate Machine Nine Inch NailsDas Erste, was nach ein paar Stunden Einspielzeit bei digitaler Zuspielung auf meinem Notizzettel landet: „Boah, fetter, mächtiger Bass!“ Nicht im Sinne eines extrem übertriebenen Basses, den man aus getunten Prollschlitten kennt, sondern straff, kraftvoll, tief und stets kontrolliert. Und: „Hat die Lautsprecher wie eine Beißzange im Griff.“ Wobei Beißzange nicht negativ gemeint ist, man spürt vielmehr in jedem Augenblick die schiere Kraft und Kontrolle, die dieser Vollverstärker ausübt. Meine Sonus Faber Olympica Nova 3 (13.400 Euro pro Paar) brauchen zwar nicht besonders viel Power, um in die Gänge zu kommen, reagieren aber sehr präzise auf den angeschlossenen Verstärker. Und der Krell K-300i nimmt die italienischen Standlautsprecher auf beeindruckende Weise unerbittlich in den Schraubstock, wie zum Beispiel „Down In It“ vom remasterten 1989er-Debütalbum Pretty Hate Machine von den Industrial-Rockern Nine Inch Nails zeigt. Der Bass geht in diesem Stück extrem tief herunter, bleibt dabei aber wieselflink, wenn es die Komponenten ermöglichen.

Und hier übertrifft der Krell sogar meinen kraftvollen Vollverstärker McIntosh MA8900 AC (ca. 9.800 Euro), da er genauso tief und vehement in den Basskeller hinabsteigt, das Geschehen aber noch eine Spur detailreicher und trockener wiedergibt. Es macht nicht nur Riesenspaß, dem Bass in „Down In It“ zu folgen, sondern fast schon süchtig. Ganz großes Kellerkino.

Die Lautsprecherklemmen des Krell K-300i

Sie ahnen wahrscheinlich schon, was sich, um das Kind konkret beim Namen zu nennen, in puncto Grobdynamik abzeichnet: Auch bei sehr hohen Lautstärken gelingen völlig mühelos präzise Pegelsprünge. Okay, die Sonus Faber sind in ihrer Preisklasse in puncto Grobdynamik nicht die allerexplosivsten Lautsprecher, aber die stets souveräne Gangart des Krell K-300i ist nicht zu überhören und tut diesen Lautsprechern sehr gut. Der Amerikaner ist allerdings keine dieser Maschinen, die sich in allererster Linie aufs Grobe verstehen und ohne Rücksicht auf Natürlichkeit drauflos dreschen. Energie und Fluss halten sich perfekt die Waage.

Wobei sich zwischen analoger und digitaler Zuspielung kleine Unterschiede auftun:

Über den internen Wandler des Krell K-300i klingt es minimal direkter und dynamischer, über den McIntosh-CD-Player eine Nuance zurückhaltender. Das spricht in meinen Ohren für den Wandler des Krell K-300i, zumal sich diese Beobachtung nicht nur auf die Dynamik beschränkt. Ist der Krell-DAC im Spiel, habe ich das Gefühl, von allem ein Hauch mehr in homöopathischen Dosen zu bekommen: mehr Bass, mehr Souveränität, mehr Bühne, mehr Emotionen.

Die leisen Zwischentöne – Feindynamik

Krell K-300i in Silber und in Schwarz

Den Krell K-300i gibt’s in Silber und in Schwarz

Grundsätzlich kommen auch die leisen Zwischentöne nicht zu kurz, womit wir bei der Feindynamik angekommen sind. Sowohl Grob- als auch Feindynamik habe ich mit dem bei Audiophilen wohlbekannten „No Sancturay Here“ von Chris Jones getestet, der seine Musik beim auf natürliche Akustiksounds bedachten Label Stockfisch Records veröffentlichte. Der Song weist im Bass eine hohe Dynamik auf und gibt auch feindynamisch ein hervorragendes Teststück ab, wenn die Gitarrensaiten flirren und vibrieren.

Der Krell K-300i folgt jeder Nuance haarklein und gibt jede noch feine Verästelung präzise wieder – selbst bei geringen Lautstärken gelingt es ihm, feinste Pegelabstufungen darzustellen. Auch hier ergänzen sich Zackigkeit und Fluss nahezu perfekt. Besser geht es in dieser Hinsicht kaum – Kraft en masse, aber nicht mal ansatzweise ein grobschlächtiger Holzfäller, sondern ein Feingeist. Das hat Referenzniveau und zählt zum Besten, was ich je gehört habe, auch im Vergleich mit meinen diversen McIntosh-Verstärkern, die ich im Laufe der Jahre besaß.

Die verkabelte Rückseite des Krell K-300i

Knistern & Klatschen

Ultra Truth Daniel AveryIn puncto Auflösung gibt es bei beiden Übertragungswegen nicht das Geringste zu bemängeln, sie entspricht der deutlich gehobenen Preisklasse. Das Herausarbeiten von Details gelingt dem Krell K-300i jederzeit hervorragend, wie sich anhand von „Ultra Truth“, dem Titeltrack des gleichnamigen Albums von Daniel Avery, sehr schön beobachten lässt. Der britische DJ und Elektronikspezialist liefert hier ein exzellent produziertes, abwechslungsreiches Werk ab, das mich mit seiner experimentellen Note seit Wochen immer wieder vor die Anlage fesselt.

Zu Beginn des Titeltracks ist für ein paar Sekunden im Hintergrund ein leises Rauschen und Knistern zu hören, das dort absichtlich eingefügt wurde und zur Stimmung gehört. Mit dem Krell-Verstärker tritt dieser Effekt deutlich zutage, dem Amerikaner entgeht rein gar nichts. Er schält es noch einen Hauch klarer heraus als mein McIntosh MA8900 AC. Dennoch wirkt er bei der enormen Detailfülle niemals hart oder zu analytisch. Die Musik behält stets ihre innere Spannung und läuft nicht Gefahr, aufgrund der hohen Auflösung in Einzelteile zu zerfallen. Hier merkt man die Class-A-Gene des Krell deutlich.

Der Krell K-300i von oben

Mittendarstellung mit Wohlfühlfaktor

Young Fathers Cocoa SugarHinzu kommt eine tonal leicht angewärmte Mittendarstellung, die den Wohlfühlfaktor nach oben schraubt. Stimmen kommen sehr ausdrucksstark rüber und treffen mitten ins Herz. So berührt mich beispielsweise das auf mehrstimmigen Gesang setzende, eher untypische Soul-Hip-Hop-Stück „Tremolo“ von den Young Fathers (Album: Cocoa Sugar aus dem Jahr 2018) noch etwas mehr als sonst. Das Emotionale rührt aber nicht daher, dass in den Mitten irgendetwas kaschiert würde, im Gegenteil: Der Krell K-300i informiert wie nebenbei bestens und schön transparent über alle Details, die sich in diesem Bereich abspielen.

So hundertprozentig streng neutral wie zum Beispiel der NAD-Vollverstärker M33 (mittlerweile 6.800 Euro, ebenfalls mit integrierter Streaming-Funktion) klingt der Krell K-300i also nicht, aber das ist kein Makel, sondern fällt eher in die Kategorie Geschmackssache. Zudem ist der NAD grobdynamisch nicht so souverän wie der K-300i und tönt auch nicht ganz so natürlich und selbstverständlich. Mich erinnert er eher an den Devialet 400, den ich vor ein paar Jahren mal besaß und der mit extrem viel Kraft und musikalischem Fluss überzeugte.

Typenkennzeichnung auf der front des Krell K-300i

Langzeittaugliche Höhen

Das liegt auch an den langzeittauglichen, eher sanften als aggressiven Höhen, die sich harmonisch ins Gesamtklangbild einfügen. Beim Streaming-Vollverstärker Lindemann Musicbook Combo (4.500 Euro), den ich letztes Jahr testen durfte, klangen die Höhen zum Vergleich etwas frischer und dominanter, was mir persönlich nicht so zusagt, aber natürlich ebenfalls in die Kategorie Geschmackssache fällt. An die Tiefbassfestigkeit des Krell reicht der Lindemann nicht heran, was angesichts des Preisunterschieds aber auch kein Wunder ist.

In Sachen Höhendarstellung trifft der Krell K-300i meinen Geschmack jedenfalls auf den Punkt: Schön luftig und der Preisklasse entsprechend hochauflösend, aber niemals unangenehm herausstechend oder hell – Applaus! Bildlich gesprochen: Man erkennt auch noch auf dem entfernten Berggipfel alle Details im Schnee, wird aber nicht durch die weiße Pracht geblendet. So macht selbst grell aufgenommene Rockmusik oder Heavy Metal noch Spaß, ohne dass der Hund das Winseln anfängt.

Bühnenbild

Der Krell K-300i von vorne

Fehlt noch die Bühnendarstellung, im Rahmen derer sich der Krell K-300i mit meinem McIntosh MA8900 AC messen muss. In puncto Bühnentiefe kommt es im Kampf der beiden Ami-Giganten zu einem Unentschieden, bei beiden spielt sich das Geschehen erst ab Höhe der Lautsprecherbasislinie ab, ohne dass es sich erkennbar nach hinten ausdehnen würde. Dafür geht die Bühne weit nach vorne und vermittelt auf diesem Wege viel Tiefenstaffelung sowie ein plastisches Erlebnis mit greifbaren, dreidimensional im Raum stehenden Instrumenten.

Bei der Bühnengröße fällt jedoch ein Unterschied auf: Die vom Krell aufgezogene Bühne ist für einen Verstärker dieser Preisklasse nicht besonders breit. Das fiel mir beim neuen Depeche-Mode-Album Memento Mori auf, das sich mit schweren Themen wie Vergänglichkeit und Krieg beschäftigt, dabei aber leider musikalisch schwer enttäuscht. Eines der wenigen guten Stück ist die erste Single „Ghosts Again“, die jemand mal treffend als den jüngeren Cousin von „Enjoy The Silence“ bezeichnet hat. Mit dem Krell K-300i klingt’s weniger ausladend, die Bühne gerät im Vergleich mit dem in dieser Hinsicht exzellenten McIntosh MA 8900 AC horizontal etwas enger.

Billboard
Moon / Simaudio

Test: Krell K-300i | Vollverstärker

  1. 1 Natürlich kernig
  2. 2 Krell K-300i: Klangtest & Vergleiche

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